Inhalt: Diese Tipps findest du hier
Wanderung auf den höchsten begehbaren Gipfel Mallorcas
Traumhafte Ausblicke garantiert
Fünf Tage sind wir nun schon auf Mallorca. Was uns noch fehlt, ist eine lange Bergtour. Der 1445 Meter hohe Puig Major, der höchste Berg Mallorcas, kann wegen der Militärbasis auf dem Gipfel nicht ohne weiteres bestiegen werden. Aber es gibt eine Alternative: Der Puig de Massanella – ebenfalls in der Serra de Tramuntana gelegen – ist mit 1364 Metern der zweithöchste Berg Mallorcas und damit der höchste begehbare Gipfel. Die Tour gehört damit zu den absoluten Wander-Klassikern auf Mallorca.
⭐ Die Fotos in diesem Artikel wurden mit der → Sony Alpha 6000 und der → Nikon D810 geschossen. Was wir sonst noch so dabei haben auf unseren Wanderungen und Reisen? Hier geht es zu unserer → Fotoausrüstung. Hier gibt’s übrigens unsere → Tipps für einen unvergesslichen Urlaub auf den Balearen.
Sonnenaufgang am Cap Formentor
Zunächst verschlägt es uns am Morgen aber an das Cap Formentor. Auf der Suche nach einem schönen Fotospot erreichen wir den Leuchtturm lange vor Sonnenaufgang. Es ist noch stockfinster – und doch sind wir zu so früher Stunde nicht alleine. Da wir aber gerne ein Foto mit Leuchtturm haben wollen, fahren wir wieder ein ganzes Stück zurück, bis zu einer kleinen Parkbucht am Mirador Punta dén Tomas. Ohne zu wissen, was uns erwartet, steigen wir auf. Der anfängliche Trampelpfad ist ein gut ausgebauter Wanderweg, der in Serpentinen nach oben führt. Allerdings verläuft sich der Weg auch irgendwann. Wir steigen weiter auf und schlagen uns durchs Gestrüpp, sind mit dem Ausblick aber nicht so zufrieden. Aber weiter unten direkt an der Steilküste finden wir einen tollen Fotospot.
⭐ Fototipp: Um den Leuchtturm und die imposanten Felsklippen auf das Foto zu bekommen, habe ich bei diesem Shooting auf ein Standardzoom (24-70mm, Kleinbildformat) gesetzt.
Abstecher zum Talaia d’Albercutx
Sehr lohnenswert ist auch ein Abstecher zum Talaia d’Albercutx. Vom Aussichtspunkts Mirador Colomer führt eine 2,5 Kilometer lange Straße hinauf zu dem alten Turm, vom dem aus man einen tollen Blick auf das Tramuntana-Gebirge, die Bucht von Pollença und das Cap Formentor hat. Die Straße ist mitunter aber nur einspurig und am Turm ist der Platz auch sehr begrenzt. Vom Parkplatz führt ein kurzer Weg zum Turm. Wer den Nervenkitzel sucht, klettert die Eisenleiter an der Außenseite des Talaia d’Albercutx nach oben. Etwas Geschick braucht man dann, um von der Leiter ins Innere des Turms zu klettern – und natürlich auch wieder zurück.
Start der Wanderung am Coll de sa Batalla
Unsere Wanderung auf den Massanella startet am Coll de sa Batalla in der Nähe einer Tankstelle. Wir folgen einem breiten Fahrweg bis zu einem Tor, auf dem groß „Privado“ prangert. Eine Holzleiter führt über den Zaun. Wer den Massanella auf dieser Route besteigen will, muss zahlen. Hinter dem Tor wartet schon ein Wächter, der den Eintrittspreis kassiert. Der Weg führt uns – zunächst fast völlig eben – immer weiter in Richtung Massanella. Schon bald steigt der steinige Pfad an. Wir wandern durch den Wald, vorbei an knorrigen Bäumen. Nach einer knappen Stunde lichtet sich der Wald und wir erhaschen einen wundervollen Blick auf die beiden Tafelberge Puig de s’Alcadena und Puig d’Alaró, auf dem mein Dad auf einer Tour mit mir Mitte der 90er in der Nacht beinahe in den sicheren Tod gestürzt wäre. Es war nur eine Intuition, diesen einen verheerenden Schritt nicht zu machen.
Die Schnee-Ebene
Wir steigen über Felsen und Steinplatten weiter auf. Bäume wachsen auf dieser Höhe nur noch sehr vereinzelt. Den Gipfel der Massanella sehen wir übrigens noch immer nicht. Nach knapp zwei Stunden erreichen wir die Pla de sa Neu, zu Deutsch die Schnee-Ebene, auf knapp 1200 Metern. Vor uns tut sich eine gewaltige Hochebene auf – dahinter ragt die Doppelspitze der Massanella in den Himmel. Ein einziger Baum wächst in Karstlandschaft, die auch irgendwo im Hochgebirge oder auf einem fernen Planeten liegen könnte.
Der Weg zum Massanella-Gipfel
Wir folgen dem Pfad und behalten das Wetter im Blick. In den vergangenen Nächten sind bereits einige schwere Gewitter über Mallorca gezogen. In diesem Gelände ohne jeglichen Schutz wollen wir nicht unbedingt in ein Unwetter geraten. Der Weg hinauf zum Gipfel zieht noch einmal deutlich an und ist stellenweise auch nur schwer zu erkennen. Das macht aber nichts, schließlich liegt das Ziel direkt vor uns.
Gipfelausblicke
Nach zweieinhalb Stunden stehen wir auf dem Gipfel der Massanella. Ganz alleine sind wir hier heute nicht – die Massanella ist eine der beliebtesten Wanderungen auf der Baleareninsel. Kein Wunder: Der Rundumblick über Mallorca ist kaum zu übertreffen. In unmittelbarer Umgebung liegen etwa der Puig Major und der Puig des Tossals Verds ebenso wie der Cúber-Stausee. Und natürlich blicken wir auf die umliegenden Buchten und Strände. Knapp unterhalb des Massanella-Gipfels gibt es noch eine Kuriosität zu bewundern: ein etwa 25 Meter tiefes Loch inmitten der Felsen. Ein vierstöckiges Gebäude würde hier locker reinpassen – also bitte etwas Vorsicht walten lassen.
Der Nachbargipgel
Wir lassen es uns natürlich nicht nehmen, zum zweiten Gipfel der Massanella zu wandern, der schon nach zehn Minuten erreicht ist. Der kurze Abstecher lohnt sich definitiv, die Aussicht ist auch von hier grandios.
Der Rückweg
Nach einer kurzen Pause machen wir uns an den Abstieg. Zunächst geht es auf gleichem Weg zurück, schon bald kommen wir aber an eine Abzweigung. Etwa 100 Meter nach einem dreikantigen Wegweiser halten wir uns rechts in Richtung der Höhlenquelle Font de s’Avenc. Der Weg ist mitunter recht steil und die Steine sind extrem scharf. Hier ist höchste Konzentration gefragt. Ein majestätischer Geier kreist bereits über unseren Köpfen. Die in einer Höhle gelegene Quelle erreichen wir nach einer halben Stunde. Von nun an wird der Weg wieder flacher. Für den Abstieg zurück zum Parkplatz benötigen wir insgesamt rund zwei Stunden.
Tourdaten Puig de Massanella
Datum: September 2017
Gesamtweglänge: 11,3 Kilometer
Höhenmeter: 795 Meter
Reine Gehzeit: 4:30 Stunden
Die GPS-Daten zum downloaden
Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von www.gpsies.com zu laden.
Sonnenuntergang an der Playa de Alcanada
Am Abend verschlägt es uns an die Playa de Alcanada bei Alcúdia. Der lange Kiesstrand ist bei Einheimischen und Urlaubern beliebt – auch weil es einen Hundestrand gibt. Auf einer vorgelagerten Insel steht auch ein schöner Leuchtturm. Wir suchen uns aber ein anderes Plätzchen und lassen den Tag mit einem kühlen Bierchen ausklingen.
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