
Kreta: Wanderung durch die Aradena-Schlucht
Heute steht die Wanderung durch die Aradena-Schlucht auf dem Programm. Wir brechen am frühen Vormittag auf in Richtung Anopolis, einem kleinen Bergdorf der Gemeinde Sfakia im Südwesten Kretas.
Die Küstenstraße ist wirklich traumhaft und schon wegen der Autofahrt einen Abstecher wert. Immer wieder erhaschen wir atemberaubende Blicke auf die Küste und das Meer, aber auch immer wieder auf die schroffen Berge in dieser eher abgelegenen Region.

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Die Aradena-Schlucht: ein Wander-Highlight auf Kreta
In Anopolis werden wir schon erwartet. Ich hatte vor unserer Kreta-Reise mit Nikos und seiner Familie, die ein Gästehaus und eine Taverne in Anopolis betreiben, Kontakt aufgenommen. Leider waren da schon alle Zimmer vergeben und wir werden in einer neuen Unterkunft eines Bekannten untergebracht. Nikos und die Anopoli Rooms werden in den kommenden Tagen aber immer wieder unsere Anlaufstelle.

Wanderung durch die Aradena-Schlucht
Der Tag ist noch jung und wir brechen zur Wanderung durch die Aradena-Schlucht auf. Das Auto parken wir nur wenige Minuten entfernt (GPS: N 35 13.376, E 24 03.712 Google Maps) in Aradena an einem kleinen Kiosk, an dem ein paar Einheimische den wunderschönen Tag genießen. Wir entscheiden uns, nicht durch die Aradena-Schlucht abzusteigen, sondern wählen für den Weg hinunter zum Meer und zum Ausgang der Aradena-Schlucht eine Variante an der Küste. Wir starten also an der langen mit Holzbrettern beplankten Brücke. Jedes mal, wenn hier ein Auto drüber fährt, meint man, ein riesiger Fels stürzt in die Tiefe. Besonders stark ist dieser Effekt in der Aradena-Schlucht direkt unter dem Koloss aus Stahl und Holz.

Beginn der Wanderung
Wir folgen zunächst völlig unspektakulär der asphaltierten Straße. Das geht eine ganze Weile so, bis endlich ein schroffer Wanderweg abzweigt. Der Blick auf die Küste ist von hier oben absolut spektalulär. An einige Stellen ist der schmale Pfad leicht ausgesetzt, an anderen Stellen ist der Weg durch feines Geröllsehr rutschig. Trittsicherheit sollte man hier also unbedingt mitbringen.







Eine wohlverdiente Pause am Marmara-Strand
Nach rund vier Kilometern erreichen wir Livaniana (GPS: N 35 12.379, E 24 03.542 → Google Maps). Wir lassen den kleinen Ort aber links liegen und machen uns auf einem Küstenpfad auf den Weg in Richtung Marmara-Strand (GPS: N 35 11.804, E 24 03.490 → Google Maps).

Weißer Marmor
Der Marmara-Strand heißt so, weil er mitten in einem Meer von weißem Marmor liegt. Direkt über dem Strand befindet sich eine kleine Taverne mit einer wunderbaren schattigen Terasse. Hier lohnt es sich, einen Stopp einzulegen und einen frischen Orangensaft oder eine kalte Cola zu trinken und dem Treiben am Strand zuzuschauen.





Die Aradena-Schlucht
Jetzt wird es ernst: wir folgen dem völlig ausgetrockenten Flussbett und dringen schnell tiefer in die Aradena-Schlucht ein. Die Felswände ragen schon am Anfang steil in die Höhe. Überall blühen Blumen und hier und da treffen wir auf Ziegen, die am Wegesrand grasen.


Vorbei an toten Ziegen
Auch einige Ziegankadaver finden wir in der Schlucht – Opfer von allzu halsbrecherischen Kraxeleien im Fels. Wir folgen immer der Markierung in Richtung Aradena. Verlaufen kann man sich eigentlich nicht, doch aufpassen sollte man schon. Auf der Wanderung durch die Aradena-Schlucht gehen zwei Wanderwege mit anderen Zielen ab. Ein GPS-Gerät* hilft sehr dabei, auf Kurs zu bleiben.








Tolle Wanderung mit leichter Kletterei
Relativ leichte Kletterstellen lassen sich umgehen – mehr Spaß macht es aber, den direkten Weg zu nehmen und ein wenig rumzukraxeln. Erst kurz vor Ende der Wanderung stoßen wir schließlich auf die Schlüsselstelle. Zwei Stahlleitern führen uns eine meterhohe Felswand nach oben, die ohne Hilfsmittel nicht zu bewältigen wäre. Wer hier nach oben will, sollte schwindelfrei sein und darf keine Höhenangst haben. Die Leitern sind schnell überwunden. In dem felsigen Gelände müssen wir aber noch an einigen Stellen die Hände zur Hilfe nehmen und immer nach der besten Route Ausschau halten. Wer sich die Leitern nicht zutraut, kann diese Stelle auch umgehen. Früher war das noch nicht möglich. Heute führt ein schmaler Pfad hoch in der Felswand um die Schlüsselstelle.










Die Ruinenstadt Aradena
Oben angekommen geht es nun noch durch Aradena. Das Dorf besteht zum Großteil nur noch aus Ruinen – hier und da lebt aber tatsächlich noch jemand. Es lohnt sich, ein wenig durch den Ort zu schlendern. Überall finden wir verfallene Ruinen.


Tourdaten Aradena-Schlucht
Datum: April 2016
Gesamtweglänge: 12,6 Kilometer
Höhenmeter: 750 Meter
Reine Gehzeit: 6:30 Stunden
„zum Thema Schluchtenwanderung rauf oder runter:“
grundsätzlich ist die Kniebelastung raufzu erheblich geringer als nach unten zu wandern, auch die jeweilige „Sturzhöhe“ beim Abwärtsgehen ist deutlich höher als raufzu; beim Sturz raufzu fällt man kurz nach vorne, abwärts kann es zum Überschlag kommen
eine sehr schöne Variante für die Aradenaschlucht wäre das:
ab Taverne Platanos Ortsmitte Anopoli 300 m die Straße entlang bis zum Feuerwehrhaus, dort links in die kleine Straße einbiegen und dann nach etwa 200 m in Richtung auf die großen Ruinenhäuser zu, dort nach dem 2. Ruinenhaus links abbiegen, kleine Farbmarkierung und man erkenn einen Pfad, der sich schräg nach oben auf den Kamm hin zieht, von dort sieht man dann die Teerstraße , die von der Aradenabrücke nach Livaniana geht und man erkennt den Steinpfad abwärts, dann wenige Meter auf der Teerstraße bis zu einer Markierung links von der Straße weg auf einem Steinpfad abwärts, nochmal ein kurzes Stück auf de Teerstraße und dann der Bodenmarkierung links Livaniana auf dem alten Kardamiliweg abwärts, z. T. über kleine Felsen, ( ein wenig Trittsicherheit notwendig) bis man unter sich eine kleine Staubstraße sieht, die in Richtung von 2 Kapellen nach rechts zieht; hier sich entscheiden, ob man dort entlang geht oder zuerst zu der kleinen Taverne die 100 Höhenmeter nach Livaniana absteigt; ( sehr zu empfehlen) oder ob man dort auf der Höhe gleich sich nach rechts hält in Richtung zur Staubstraße und der Kapelle Agios Athanasios; dabei immer wieder herrliche Ausblicke nach hinten zur Lybischen See;
kurz nach der Kapelle ein Abstieg in die Schlucht hinunter oder weiter auf der Höhe bleibend bis zum nächsten Abstieg in die Schlucht, gegenüber entdeckt man einen schwach erkennbaren Aufstieg aus der Schlucht nach Agios Ioannis;
in der Schlucht dann über Geröllblöcke und Geröllpfad aufwärts bis zur Entscheidung:
entweder links die Umgehung der Leitern oder geradeaus weiter und man sieht dann die lange Leiter, gut verankert und jährlich überprüft; oben angekommen kommt das fest verankerte Kletterseil mit Knoten, das über einen glatten Felsblock hilft; etwas Armkraft ist dort notwendig; kurz danach sieht man schon die berühmte Holzbohlenbrücke, von der im Sommer auch ein 139 m Bungeesprung möglich ist; dann unter der Brücke durch und noch gut 15 min weiter bis rechts und links ein gemauerter Kardamiliweg den Schluchtboden erreicht, das war früher, ohne die Brücke , die einzige Möglichkeit, von Anopoli nach Agios Iannis zu kommen, also immer Schlucht runter und drüben wieder rauf;
zum Kiosk an der Brücke nimmt man den linken Aufstieg und kommt nach 15 min ins verlassene Ruinendorf Aradena, nur die Kirche ist erhalten; dort am Kiosk kann man sich erfrischen und hat noch etwa 3,5 km bis zur Taverne Platanos, wo man das Auto abgestellt hat;
wer keine Erfrischung nötig hat, geht vom Schluchtboden den rechten Kardamiliweg rauf und spart sich so etwa 1,3 km Teestraße zurück nach Anopoli;
wir haben die Wanderung im Juni 2022 gemacht bei nicht allzu heißem Wetter aus dem Grund, daß man den schattenlosen Teil am Morgen von Anopoli bis Livaniana gehen kann und man bei der Mittagshitze dann in der Schlucht nicht so sehr der Sonne Ausgesetzt ist;
Zeitdauer mit guter Pause in Livaniana ( die kleine urige Taverne dort ist sehr zu empfehlen) und am Kiosk etwa 6 Stunden
Ausrüstung: Sonnenschutz – stabile Wanderschuhe – genügen Trinkvorrat, der aber 2 x unterwegs ( Livaviana und Kiosk an der Brücke) ergänzt werden kann
Hinweis: wer die Wanderung etwa im Ende April und Mai macht wird mit toller Blütenpracht überrascht
Hallo Bernhard,
danke für den tollen Input.
Viele Grüße
Florian
Auch diese Tour haben wir bei euch „geklaut“, ganz schön hart aber wirklich wunderschön :)
Unser 11 jähriger hatte viel Spaß, nach dem Abstieg und manchen Klettereinlagen in der Schlucht, konnten mich selbst die Leitern nicht mehr schrecken.
War aber sehr froh, dass wir die Schlucht hoch und nicht runter gelaufen sind.
Hi Nicole,
ja, die Aradena-Schlucht ist eine super Wanderung :-) Schön, dass es euch gefallen hat.
Viele Grüße
Florian