Auf einen Blick: Meine Top-Sehenswürdigkeiten auf Leros
- Burg von Panagia: Das pralle Leben der Hauptstadt
- Agia Marina: Das pulsierende Herzstück
- Windmühlen: Der beste Fotospot der Insel
- Trip: Auf den Spuren der Vergangenheit
- Lakki: Die italienische Kolonialstadt
Diese Empfehlungen sind bei weitem nicht alles, was du auf Leros erleben kannst. Leros eignet sich übrigens bestens zum Inselhopping im Trio mit der wunderschönen Nachbarin Kalymnos und dem einzigartigen Lipsi.
1. Burg von Panagia
Die byzantinische Festung Panagia hoch über dem Hauptort Platanos ist zweifellos das imposanteste Highlight von Leros. Schon von Weitem sichtbar richtet sich der Blick auf die gut erhaltene Festung hoch über der Insel. Unnötig zu erwähnen, dass sich den Besuchern von hoch oben ein atemberaubender Blick über die Insel und das Meer bietet. Die Anlage wurde im 14. Jahrhundert auf dem Hügel Apitiki (rund 300 Meter hoch) errichtet. Bei feindlichen Angriffen fand die Bevölkerung hier Zuflucht und Schutz. Im Inneren der Burg befindet sich das Kloster der Muttergottes Kira (Herrin) mit bemerkenswerten Fresken und Ikonen. Sie gilt als das religiöse Symbol von Leros. Innerhalb der Festung kannst du zudem die Kirche der unbekannten Märtyrer besuchen.
Wenn du einigermaßen gut zu Fuß bist, dann solltest du die rund 500 Stufen auf dem Pfad aus Richtung Agia Marina erklimmen. Etwas bequemer gelangst du motorisiert entlang der Serpentinenstraße direkt vorbei an den Windmühlen zur Burg. Öffnungszeiten: Täglich von 08:30-12:30 Uhr und 16:00-19:00 Uhr, Eintritt frei.
2. Hafenort Agia Marina
Der charmante Hafen ist das pulsierende Herzstück von Leros. Im neoklassizistischen Stil errichtete Villen sorgen mit ihren pastellfarbenen Fassaden für Farbtupfer inmitten der inseltypischen weißen Häuser. Hier verbinden sich Tradition und Moderne scheinbar nahtlos miteinander.
Für viele Besucher ist es Liebe auf den ersten Blick, wenn sie ihr Boot verlassen und auf die hübsche Promenade entlang des Hafens treffen, wo sich Cafés und Restaurants zwischen schattenspendenden Zypressen ausgebreitet haben. Es lohnt sich, am Fuße des Burgbergs das Treiben im Hafen zu beobachten: Hier ankern die kleinen, bunten Fischerboote und laufen Tagesausflügler aus Kos, Patmos oder Lipsi ein.
Der kleine, äußerst idyllische Hafen Agia Marina ist baulich längst mit dem Hauptort Platanos sowie mit Alinada verbunden. Geht man vom Hafen aus nach links, so entdeckt man bei der früheren Werft die Überreste einer kleinen türkischen Festung. In der anderen Richtung gelangst du zu einem weiteren Top-Fotomotiv: Einer gut erhaltenen Windmühle, die im Meer steht.
In den engen Gässchen von Agia Marina findest du auch zahlreiche interessante kleine Läden mit teils hochwertiger Handwerkskunst und schicker Mode. Natürlich solltest du auf deinem Rundgang dem Belleni Tower (mit Historischem Museum) und dem Archäologischen Museum einen Besuch abstatten. Der Eintritt beträgt jeweils 3 Euro.
3. Windmühlen von Leros
Wie die meisten der 300 bewohnten griechischen Inseln besitzt auch Leros ein Wahrzeichen, genauer gesagt sogar zwei. Neben der Burganlage von Panagia gelten auch die Windmühlen bei Panteli als Aushängeschild der Insel.
Dienten die aus dem 18. Jahrhundert stammenden Bauwerke seinerzeit einzig der Verarbeitung von Getreide, so zeugen sie heute exemplarisch von der Anpassungsfähigkeit der Bewohner an die Natur. Die sechs restaurierten Windmühlen befinden sich oberhalb des Ortes Panteli, direkt an einer schmalen Verbindungsstraße. Du erkundest diesen tollen Fotospot idealerweise mit dem Roller beziehungsweise mit dem Auto. In einer der sechs Mühlen kannst du dich vom Team der Bar Harris verwöhnen lassen (siehe Restaurant-Tipps) – Traumblick inklusive.
4. Trip zu den Spuren der Vergangenheit
In der Mythologie verbindet man Leros, das heute zum Verwaltungsgebiet der wunderschönen Insel Kalymnos gehört, mit Artemis, der Göttin der Wälder und der Jagd. Die zentrale und strategisch günstige Lage verhalf der Insel bereits im 5. Jahrhundert zu Wohlstand und relativer Unabhängigkeit. In der klassischen antiken Epoche erlebte Leros dank demokratischer Strukturen seine Blütezeit. Das darauffolgende byzantinische Zeitalter brachte prächtige christliche Kirchen hervor wie etwa das Paleokastro, die älteste Festung der Insel. Die mächtigen Mauern befinden sich heute etwas oberhalb des Dorfes Xirokambos. Wer auf den Pfaden der Geschichte wandeln möchte, der sollte sich außerdem die frühchristliche Kirche in Partheni und die Kirche der Hagia Barbara direkt am Strand von Skoutari nicht entgehen lassen.
Nach der Eroberung durch die Türken im Jahr 1523 konnte sich Leros seine Identität gut 300 Jahre bewahren – bis zum Einmarsch der italienischen Truppen. Anders als die osmanischen Besetzer übten die Italiener massiven Einfluss auf die kleine Insel aus (siehe 5. Lakki – die italienische Kolonialstadt). Ein etwa 200 Meter langer Tunnel, der heute als Kriegsmuseum dient, erinnert an diese Zeit.
Im Jahr 1943 brachen dann erneut fremde Truppen über Leros herein: Die Briten wurden allerdings nach kurzer Zeit von den Deutschen vertrieben. An die blutigen Gefechte erinnern heute noch der Soldatenfriedhof an der Uferstraße von Alinda sowie die Ausstellung im Bellenis Tower, der heute als Insel-Museum fungiert (Öffnungszeiten: Täglich von 10:00-13:00 Uhr und 18:00-21:00 Uhr, Eintritt 3 Euro). Erst am 7. März 1948 konnte Leros seine Freiheit zurückgewinnen.
5. Lakki – die italienische Kolonialstadt
Es gibt Orte, die etwas Geheimnisvolles in sich tragen. Lakki ist einer von diesen. Obwohl Lakki zu den größten Siedlungen von Leros zählt, ist der Ort oft wie leergefegt und erinnert an einen großen Hidden Place. Anders als in den übrigen Siedlungen auf Leros, dominieren hier funktionale, kubische Baukörper, mit weißem Verputz und langgestreckten Fensterfronten, aber ohne jegliche ornamentale Verzierungen – allesamt Vermächtnisse aus der Zeit der italienischen Besatzung von 1912 bis 1943.
Die damalige Bautätigkeit umfasste viele militärische Einrichtungen wie Kasernen, Hangars und öffentliche Gebäude. So wurde der Hafen zum Hauptflottenstützpunkt umgebaut, in der Folge entwickelte sich Lakki zur Kolonialstadt. Charakteristisch für die am Reißbrett entworfene Planung sind die breiten, teils mehrspurigen Straßen – bis dato einzigartig für griechische Inseln.
Obwohl viele dieser Bauten mittlerweile einer grundlegenden Sanierung bedürfen, verleihen sie dem rund 2.000 Einwohner zählenden Ort etwas Mystisches. Lakki ist immer noch ein bemerkenswertes Beispiel für die Umsetzung modernistischer Architekturprinzipien in einem griechischen Inselkontext. Sehenswert!
6. Kapelle Agios Isidoros
Geht es nach dem malerischsten Platz auf Leros, dann kann es nur eine Antwort geben: die Kapelle Agios Isidoros. Gelegen an der Nordküste, nahe dem Dorf Platanos, verkörpert sie optisch das typische Postkartenmotiv von wirklich atemberaubender Schönheit. Gleichzeitig zählt das schmucke Gotteshaus auch zu den spirituell bedeutsamsten Stätten der Insel.
Schon die Lage, auf einer kleinen Landzunge, ist speziell. Als einziger Zugang fungiert ein kleiner Damm, der bei Flut teilweise unter Wasser steht, wodurch die Kapelle scheinbar auf dem Meer schwebt. Die Kirche selbst ist ein Beispiel für die traditionelle griechisch-orthodoxe Architektur. Sie zeichnet sich durch ihre einfache, aber elegante Bauweise aus, mit weißen Wänden und einem blauen Kuppeldach.
Agios Isidoros ist dem Heiligen Isidoros gewidmet, einem Schutzheiligen, der in der orthodoxen Kirche verehrt wird. Die Kapelle ist ein beliebter Ort für Hochzeiten und Taufen sowie für Pilger, die hierherkommen, um zu beten und die Ruhe und Schönheit des Ortes zu genießen. Mein Tipp: Plane deinen Besuch entweder in den frühen Morgenstunden oder zum Sonnenuntergang, um das faszinierende Farbspiel zwischen Bauwerk und Ägäis zu bewundern.
7. Die besten Strände
Eines vorweg: Die Strände auf Leros können nicht mit den Traumstränden wie etwa auf Karpathos, Amorgos oder anderen griechischen Inseln mithalten. Und dennoch versprühen viele Beaches einen ganz besonderen Charme. Zudem entfallen auf Leros die sonst üblichen langen, holprigen Anfahrten zu den Buchten – ein nicht von der Hand zu weisender Vorteil. Meine Favoriten:
- Die Bucht von Alinda:
Mit seinem klaren Wasser und seiner dezenten Infrastruktur (Wassersport, Umkleiden, Sonnenliegen etc.) ist Alinda der perfekte Ort für Entspannung und Aktivitäten im Freien. Die außerordentlich schön gelegene Bucht von Alinda, mit ihrem schmalen Sandkiesstrand, dem längsten auf Leros, gilt als das touristische Zentrum von Leros. Doch keine Angst: Du wirst zu jeder Zeit ein ruhiges Plätzchen am weitläufigen Ufer finden. Für viel Flair sorgen etliche kleine Tavernen, die sich idyllisch zwischen Bäumen und Meer eingerichtet haben und leckere Kost anbieten. - Paralia Agia Kioura:
Wer Ruhe sucht, der wird hier fündig. Außerhalb des Wochenendes bist du hier nicht selten der einzige Besucher am nördlichst gelegenen Strand der Insel. Der Agia Kioura steht für klares Wasser, tolle Farben und einen exotischen Touch. Am einfachsten erreichst du den nicht organisierten Strand (Verpflegung nicht vergessen), wenn du zunächst zum gut ausgeschilderten Flughafen von Leros fährst. Hinter dem kleinen Terminal biegst du links ab und folgst der Straße entlang der Bucht von Partheni. Oben auf dem Hügel angekommen siehst du auf der rechten Seite dein Ziel. - Dio Liskaria:
Dieser kleine Strand am Ende der Bucht von Alinda liegt zwar etwas abseits, zählt aber dennoch zu den beliebtesten. Kein Wunder, dass es am Wochenende dort gerne mal voll wird. Das liegt neben der schönen Beschaffenheit der Bucht vor allem an den zwei Tavernen (Zephyros und Vareladiko), die für allerlei Annehmlichkeiten unter den Badegästen sorgen.
8. Fischerdorf Panteli
In Panteli (auch Pandeli), dem traditiоnellen Fisсhеrdοrf аn der Ostküste, kann man das typische Inselleben hautnah erleben. Während das beschauliche Treiben tagsüber von den Fischern und Badegästen im kleinen Hafen geprägt ist, wird es am Abend lebendig. In den eng an eng aufgereihten Bars und Restaurants rund um die kleine, idyllische Bucht bleiben dann wenige Plätze frei.
Vor allem in der Hauptsaison füllt sich der Strand wie die berüchtigte Konservendose. Dennoch: Dank seiner malerischen Häuser, die sich rund um die schöne Bucht an die Hügel schmiegen, zählt Panteli zu den sehenswertesten Orten auf Leros.
9. Meine Restaurant-Tipps
Ein eher schwach ausgeprägter internationaler Tourismus ist oftmals mehr Segen als Fluch. Vor allem die Gastronomie profitiert davon, wenn sich Quantität und Qualität in einem ausgewogenen Verhältnis befinden – eben genauso wie auf Leros. Aus dem sehr guten kulinarischen Angebot möchte ich einige Top-Empfehlungen herauspicken:
- Tis Kakomoiras:
Kleine familiengeführte Taverne in erhabener Lage. Ausgezeichnete Kreationen von allerfeinster Güte – vom Frühstück bis zum Abendessen. Dazu eine traumhafte Aussicht auf den darunterliegenden Vromolithos Beach. Mein Top-Tipp! - Mylos Fish Tavern:
Das wahrscheinlich bekannteste Restaurant hält auch kulinarisch, was die Optik verspricht: feinste Fisch- und Meeresfrüchtegerichte. Das Ganze an einem der schönsten Plätze in Agia Marina. Mein Ambiente-Tipp! - Artemis Taverna:
Wundervoll an der Blefoutis Bucht (nähe Flughafen) gelegene Strandtaverne mit vielen leckeren Eigenkreationen und täglich wechselndem Angebot. Mein Insider-Tipp! - Harris:
Exzellente Cocktailbar direkt an den Windmühlen. Der Ausblick ist der vermeintlich schönste auf der gesamten Insel. Reserviere dir einen Tisch zum Sonnenuntergang! Mein Romantik-Tipp!
10. Top-Unterkünfte im Überblick
Die Insel bietet eine Vielzahl von Unterkünften, von gemütlichen Pensionen bis hin zu luxuriösen Resorts. Viele der Hotels und Apartments befinden sich in unmittelbarer Nähe der Strände und bieten einen hervorragenden Ausgangspunkt, um die Insel zu erkunden.
Leros, mit seinen historischen Sehenswürdigkeiten, der beeindruckenden Natur und der warmen Gastfreundschaft, ist ein ideales Reiseziel für all jene, die das authentische Griechenland erleben möchten. Planen Sie Ihre Reise und entdecken Sie selbst die verborgenen Schätze dieser wunderschönen Insel.
- Bella Vista (Website):
Appartments mit gehobenem Ambiente in fantastischer Lage in Panteli – inklusive Top-Service von Chefin Eleftheria. - Alinda Hotel (Website):
Herzliches Hotel mit grünem Garten direkt am Meer gelegen mit überragender Küche und toller Cocktailbar. - Alidian Bay Suites (Website):
Chef Antonis sorgt sich bestens um das Wohl seiner Gäste in der gepflegten Anlage am Strand von Alinda. - Tony’s Beach (Website):
Direkt am schönen Vromolithos-Strand in einem gepflegten Garten bietet Chef Nikos seinen Gästen einen Rundum-Wohlfühlservice. Alle Zimmer mit Meerblick und günstigen Preisen.
Anreise
Leros besitzt zwar keinen internationalen Flughafen, ist aber immerhin per Inlandsflug von Athen, Kalymnos und Astypalea aus mit Olympic Air und Sky Express zu erreichen. Als bevorzugte Option solltest du von Deutschland aus einen Flug nach Kos wählen und von dort aus mit der Fähre auf Leros übersetzen. Gerade im Sommer ist die Insel bestens in das griechische Fährnetz eingebunden: einerseits via Speedfähre oder wahlweise mit einem der lokalen Boote, die zwischen Kalymnos, Leros, Patmos und Lipsi pendeln.
Fast immer steuern sie den kleinen Inselhafen von Agia Marina an. Der Hafen in Lakki wird in der Regel nur von den großen Fähren aus Piräus angelaufen. Bei bestimmten Windverhältnissen können sich durchaus kurzfristige Wechsel ergeben. Ein Blick auf die Webseite der Fährgesellschaft gibt hierüber Aufschluss.
Reisezeit- und Dauer
Leros ist eigentlich während der kompletten Periode von Mai bis Oktober ein lohnendes Reiseziel. Wer sich an Höchsttemperaturen von 40 Grad und mehr stört, der sollte vor allem die Hitzephasen im Juli und August meiden. Überfüllt ist die Insel aber selbst zu dieser Zeit nicht.
Bei einem einwöchigen Trip wird dir sicher nicht langweilig und du kannst dich richtig gut erholen. Alternativ bindest du die Insel als Zwischenstation beim Inselhopping ein. In diesem Fall solltest du einen Aufenthalt von 3 bis 4 Tagen einplanen. Du kombinierst Leros hierbei idealerweise mit den benachbarten Dodekanes-Inseln Kalymnos, Patmos oder Lipsi – jede einzelne davon ist mehr als sehenswert.
Reiseführer für die Dodekanes
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