
Höhlen auf Mallorca: Alle 5 Tropfsteinhöhlen im Test + Top-Tipp
Dass Mallorca (zu denTop-Sehenswürdigkeiten auf Mallorca) wunderschöne Strände hat und auch ein Paradies für Wanderer und Fotografen ist (zu den Top-Fotospots auf Mallorca), weißt du sicher. Aber wusstest du, dass es auf Mallorca über 4000 Höhlen, Grotten und Spalten gibt?
Die schöne Mittelmeerinsel besteht aus Kalkgestein besteht. Durch diese geologische Gegebenheit haben sich über Jahrtausende unzählige Höhlen entwickelt. Etwa 200 davon sind Tropfsteinhöhlen. Diese Zahl ist allerdings ungewiss, da viele Höhlen noch unerforscht sind. Richtige Fans kommen auf Mallorca also voll auf ihre Kosten, wie uns der Besitzer der Coves de Génova erzählt. Er selbst ist privat in vielen Höhlen unterwegs.
Das ist aber nur etwas für Profis mit der richtigen Ausrüstung. Viele Höhleneingänge liegen unter Wasser und sind nur mit einer Tauchausrüstung zu finden. Wernn du mehr Infos über die geheimen Höhlen auf Mallorca haben willst, kannst das Thema bei einem Besuch der Coves de Génova ansprechen.
In unserem Mallorca-Höhlen-Guide stellen wir dir nun alle fünf leicht zugänglichen Tropfsteinhöhlen auf Mallorca vor.

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Wir sind zwei reiselustige Abenteurer, die es in die Ferne zieht. Auf unserem mit viel Herzblut geschriebenen Reiseblog findest du spannende Tipps und Berichte zu den Themen Reisen, Outdoor und Fotografie.
Werbehinweis: Alle mit einem * markierten Links sind Affiliate-Links. Bestellst du etwas über diesen Link, erhalten wir eine kleine Provision – am Preis ändert sich nichts.Die schönsten Tropfsteinhöhlen auf Mallorca
Insgesamt gibt es auf Mallorca fünf Tropfsteinhöhlen, die für Besucher frei zugänglich sind und die problemlos besichtigt werden können, weil sie ausgebaut und beleuchtet sind.
Wir haben für dich den großen Check gemacht und alle fünf Höhlen – die Coves d’Artà, Coves de Campanet, Coves de Génova, Coves del Drach und Coves dels Hams – besichtigt. Unsere ganz persönliche Einschätzung liest du in diesem Artikel.
Wir können dir schon vorab verraten: Die Unterschiede sind immens und reichen von absoluter Wow-Effekt bis hin zu Touristenfalle. Doch welche Höhle muss man unbedingt gesehen haben und wo kann man sich das Geld sparen? Wir verraten es dir.
Unser Höhlen-Top-Tipp: Coves d’Artà
Für uns sind die Coves d’Artà (kastilisch Cuevas de Artá) das Tropfsteinhöhlen-Highlight schlechthin auf Mallorca. Wer auf seiner Reise nur Zeit für eine Tropfsteinhöhle hat, muss die Coves d’Artà sehen.
Die Höhlen findet ihr an der Ostküste Mallorcas, genauer im Gemeindegebiet von Capdepera östlich des Ortes Canyamel. Die Coves d’Artà wurden früher sowohl bewohnt, als auch als Zufluchtsort genutzt. So sollen sich hier beispielsweise Piraten und auch Soldaten versteckt haben. Die Coves d’Artà sind nur im Rahmen einer Führung zu besichtigen. Die Führung ist mehrsprachig und wird sowohl auf spanisch, deutsch und englisch gehalten.
Schon der Eingang ist spektakulär und auch der natürliche Zugang zur Höhle. Man tritt durch ein großes Loch im Fels ins dunkle Innere. Gleich der erste Saal ist atemberaubend. Sie ist bis zu 25 Meter hoch und birgt riesige Formationen an Stalaktiten und Stalagmiten. Der Anblick ist wirklich beeindruckend.
Der höchste Saal der Tropfsteinhöhle ist über 54 Meter hoch. Jeder Saal hat einen bestimmten Namen – ausgesucht nach den Formationen der dortigen Tropfsteine. Der Saal der Flaggen beispielsweise zeigt Tropfsteine, die in der Tat wie große Flaggen aussehen. Die höchste Säule ist beispielsweise 22 Meter hoch.

In so manchem Raum hat man das Gefühl, sich in einer riesigen Kathedrale zu befinden. Und ganz so abwegig ist dieser Gedanke dann auch nicht. Große Künstler wie Gaudi beispielsweise haben sich schon von den Coves d’Artà inspirieren lassen.
Einer der Säle wird die „Hölle“ genannt. In ihr findet auch eine großartige Licht- und Musikshow statt. Zur Oper Carmina Burana wird dem Besucher ein schönes Spektakel geboten.
Ebenfalls toll fanden wir die Tropfsteinsäulen, die beim Klopfen unterschiedliche Töne von sich geben. Der Guide führt diese Besonderheit vor, danach dürfen die Besucher ebenfalls auf die Steine klopfen und unterschiedliche Töne erzeugen.
Laut dem Veranstalter sind die Coves d’Artà das älteste Höhlensystem auf Mallorca, zumindest von den frei zugänglichen.
Extra Tipp: Ihr solltet auf jeden Fall die Treppenstufen hoch laufen und mit Glück könnt ihr, wenn gerade eine Gruppe herauskommt, von oben einen Blick in die Höhle werfen. Aber natürlich ist das nur ein kleiner Vorgeschmack auf das, was euch im Inneren erwartet.
- Eintrittspreis: Erwachsene 14 €; Kinder 7 bis 12 Jahre: 7 € (Stand Oktober 2017)
- Höhle: 10/10
- Show und Erlebnisfaktor: 8/10
- Preis/Leistung: 1 (sehr gut)
- Fotos erlaubt: ja
- Extra: Lichtshow mit Musik
- Wo: Ostküste
- Adresse: Carretera de las Cuevas, s/n, 07589 Canyamel (→ Google Maps)
- Öffnungszeiten: April bis Oktober: 10:00 bis 18:00 Uhr, November bis März: 10:00 Uhr bis 17:00 Uhr
- → Website
Fazit: Die Coves d’Artà gewinnen unseren Test und sind ein absolutes Highlight auf Mallorca, das wir jedem wärmstens empfehlen können. Landschaftlich gesehen übertreffen die Coves d’Artà alle anderen Tropfsteinhöhlen auf Mallorca.
Wir würden die Höhle auch noch ein zweites Mal ansehen, weil man bei einer Tour gar nicht alle tollen Formationen in Ruhe bestaunen kann. Wir hätten leicht die doppelte Zeit dort verbringen können, weil die Höhlen und die Formationen wirklich äußerst beeindruckend sind. Im Rahmen der Führung kann man sich leider nicht ewig im Inneren aufhalten. Hier gibt es noch mehr → Infos und Bilder zur Coves d’Artà.
Die starke Nummer-2: Coves del Drac (Drachenhöhle)
Der Name Coves del Drac (kastilisch Cuevas del Drach) bedeutet übersetzt Drachenhöhlen. Die Coves del Drach hat ein besonders beeindruckendes Highlight: den größten unterirdischen See Europas, den Lago Martel. Er ist 177 Meter lang, 40 Meter breit und neun Meter tief. Zudem liegt er 39 Meter unter der Erde.
Auf diesem See findet auch eine Show statt. Das komplette Höhlensystem der Coves del Drac ist 1700 Meter lang. Insgesamt liegen in der Höhle sechs unterirdische Seen.
Bei den Coves del Drac empfehlen wir, möglichst früh vor Ort zu sein und die erste Führung um 10 Uhr zu buchen. Die Karten kann man vorab online kaufen. Warum? Weil der Besucheransturm auf die Coves del Drac einfach immens ist. Als wir da waren, wurden etwa 400-500 Personen eingelassen – am Morgen und zur Nebensaison.
Zu den späteren Führungen kommen noch viel mehr Besucher. Dann kann es bisweilen schon ganz schön eng und gedrängt werden. In der Höhle selbst gibt es bis zur Show, dem großen Finale, keine Führung. Man hat etwa 40 Minuten, um die schön geformten Stalaktiten und Stalagmiten auf eigene Faust anzusehen.

Dann erreicht man den größten unterirdischen See Europas. Hier sind Sitzbänke aufgebaut, Handys und Kameras dürfen jetzt nicht mehr genutzt werden, Fotos sind während der Show nicht erlaubt.
Ein Guide führt in die Show in verschiedenen Sprachen ein. Und dann erfolgt ein 15-Minütiges-Live-Konzert mit Pianist, Geigen und anderen Instrumenten. Vier Musikstücke werden den Besuchern dargeboten. Die Musiker werden auf einem Boot über den See gefahren. Die Live-Show auf dem Lago Martel ist wirklich toll.
Wir hatten zunächst befürchtet, das ist der totale Kitsch. Aber nein, die Vorführung ist sehr zu empfehlen. Die Stimmung ist wunderschön und die Boote sind beleuchtet.
Nach dem Konzert besteht die Möglichkeit, eine kleine Strecke auf dem See mit dem Boot zurückzulegen. Für Kinder ist das natürlich ein Highlight. Man kann die paar Meter aber auch einfach zu Fuß gehen. Natürlich ist der Ansturm auf die Boote recht groß – hier ist mitunter Geduld gefragt.
- Eintrittspreis: Erwachsene 15 €; Kinder 3 bis 12 Jahre: 8 € (Stand Oktober 2017)
- Höhle: 8/10
- Show und Erlebnisfaktor: 10/10
- Preis/Leistung: 1 (sehr gut)
- Fotos erlaubt: in der Höhle ja, während der Show nein
- Extra: 15 Minuten Live-Klassik-Konzert, kurze Bootsfahrt möglich
- Wo: Ostküste
- Adresse: Ctra Cuevas s/n 07680, Porto Cristo (→ Google Maps)
- Öffnungszeiten: 13. März bis 31.Oktober: 10:00 bis 17:00 Uhr; 1. November bis 12. März: 10:45 bis 15:30 Uhr, 25. Dezember und 1. Januar geschlossen
- → Website
Fazit: Die Coves del Drac sind wunderschön und das Live-Konzert ist wirklich traumhaft. Für den Preis von 15 Euro erhält der Besucher ein tolles Programm, das er so bei keiner der fünf Höhlen erhält.
Die Show ist große Klasse. Abzüge gibt es für den starken Besucherandrang. Die Höhlen sind sehr schön, aber nicht ganz so beeindruckend wie die großen Säle beim Testsieger Coves de Artà.
Der Geheimtipp: Coves de Campanet
Die Coves de Campanet kann man definitiv noch einen Geheimtipp nennen. Ihr findet sie im Norden Mallorcas, genauer beim Ort Campanet, in der Nähe von Sa Pobla.
Was uns an den Höhlen von Campanet gefällt: Hier werden keine riesigen Menschenmassen herangekarrt und der Besucheransturm hält sich in Grenzen. Das macht diesen Ort zu einem feinen Erlebnis. Es kann durchaus passieren, dass man eine halbe Stunde bis zur nächsten Führung warten muss, in unserem Fall sogar ein wenig länger.
Die Zeit kann man gut auf der Terrasse des Cafés verbringen und dort die vielen Katzen, die von den Betreibern gepflegt werden, beobachten. So mancher Stubentiger lässt sich sogar kraulen.
Zu Beginn der Führung werden die Besucher in die verschiedenen Sprachen unterteilt. Jede Gruppe erhält eine Begrüßung in der passenden Sprache. Jede Gruppe läuft ein wenig anders durch die Höhle und dadurch verteilen sich die Menschen gut in der Höhle.
Zwar sind die Coves de Campanet nicht so groß wie die anderen Höhlen auf Mallorca, sie sind jedoch sehr schön. Auf Lichtshows wird komplett verzichtet, die Säle sind natürlich beleuchtet.
Die Führung durch die Tropfsteinhöhle ist sehr kindgerecht gehalten. Bei uns durften zum Beispiel zwei dreijährige die Gruppe „anführen“. Unser Guide war äußerst charmant und bisweilen witzig. Zudem hat sie spannende Informationen gut erzählt.
Auch die Geschichte der Entdeckung mutet so ursprünglich an wie die Höhle es auch heute noch ist. So wurden die Coves de Campanet von einem jungen Schäfer entdeckt. Unser Guide ging auch auf die Fragen der Besucher ein und nahm sich viel Zeit. Es entstand eine sehr nette, familiäre Atmosphäre.
Der einzige Nachteil ist, dass man keine Fotos machen darf. Jedoch hat uns der Veranstalter sofort Fotomaterial zugesandt.
- Eintrittspreis: Erwachsene 15 €; Kinder 3 bis 12 Jahre: 8 € (Stand Oktober 2017)
- Höhle: 7/10
- Show und Erlebnisfaktor: 6/10
- Preis/Leistung: 2 (gut)
- Fotos erlaubt: nein
- Extra: kinderfreundlich
- Wo: Nordosten
- Adresse: Camí de Ses Coves, 07310 Campanet (→ Google Maps)
- Öffnungszeiten: Winter: 10:00 bis 17:30 Uhr; Sommer: 10:00 bis 18:30 Uhr
- → Website
Fazit: In familiärer Atmosphäre ohne großen Besucherandrang kann man hier einen tollen Ort besichtigen, der auf jeden Fall sehr beeindruckend ist. Die Guides sind extrem bemüht, den Besuch zu einem tollen Erlebnis werden zu lassen. In der Höhle wird auf kitschige Lichteffekte verzichtet, was uns sehr gefällt.
Klein aber fein: Coves de Génova
Ebenfalls begeistert waren wir von den Coves de Génova in Palma. Das Höhlensystem ist deutlich kleiner als bei den anderen Höhlen, aber auch noch recht ursprünglich gehalten wie die Coves de Campanet.
Als wir ankamen, hatte der Besitzer eigentlich gerade alles abgeschlossen. Ein heftiger Wolkenbruch hatte den Eingang unter Wasser gesetzt. Mit unseren Wanderschuhen ließ er uns jedoch hinein und so hatten wir die Coves de Génova ganz für uns alleine.
Zu den Coves de Génova gehört ein Restaurant, das man sich nicht entgehen lassen sollte. Dort werden nur Speisen mit Produkten aus dem direkten Umfeld angeboten. Der Besitzer ist selbst ein Freak und erzählte, dass er erst kürzlich wieder eine der schwer zugänglichen Höhlen Mallorcas erkundete. Dafür musste er jedoch tauchen.
In die Coves de Génova kann man bequem hineinlaufen. Bis zu 39 Meter geht es in die Tiefe. Im Inneren der Höhle finden sich eigensinnig wachsende Formationen, die mitunter bunt angestrahlt werden. Sie sehen nicht aus wie die normalen Stalaktiten oder Stalagmiten, sondern wachsen nach unten und dann in bogenförmigen Gebilden wieder nach oben. Daraus ergeben sich merkwürdige Gebilde.
1906 wurde die Tropfsteinhöhle bei Erdarbeiten auf der Suche nach Wasser entdeckt. Das Schöne: der Besucher geht wirklich ganz nah an den Formationen vorbei. Es gibt keine Absperrungen oder Gitter.
- Eintrittspreis: Erwachsene 10 €; Kinder: 5 € (Stand Oktober 2017)
- Höhle: 5/10
- Show und Erlebnisfaktor: 5/10
- Preis/Leistung: 3 (befriedigend)
- Fotos erlaubt: ja
- Extra: Lichtshow
- Wo: Westküste (Palma)
- Adresse: Carrer Barranc, 45 07015 Palma (→ Google Maps)
- Öffnungszeiten: 11:00 bis 16:00 Uhr & 18:00 bis 23:00 Uhr
- → Website
Fazit: Die Coves de Génova sind die mit Abstand kleinsten zugänglichen Höhlen auf Mallorca. Uns hat gefallen, dass es hier recht ursprünglich zugeht und die Schönheit der Natur ohne viel Kitsch zu bewundern ist. Zwar werden die Tropfsteine bunt angestrahlt, das Konzept ist aber stimmig.
Mit zehn Euro ist der Eintritt niedriger als bei den anderen Höhlen, wenngleich das natürlich in Relation zur Größe gesehen werden muss. Wer nur ein paar Tage in Palma oder im Westen Mallorcas hat, kommt an den Coves de Génova ohnehin kaum vorbei. Die anderen Höhlen liegen alle in der Inselmitte oder im Osten der Insel.
Coves dels Hams – Achtung Touristenfalle
Der stolze Eintrittspreis von 21 Euro macht die Coves dels Hams zu der mit Abstand teuersten Tropfsteinhöhle auf Mallorca. Entdeckt wurden die Höhlen 1905 von Pedro Caldentey und seit 1910 sind sie für Besucher zugänglich.
Laut Betreiber handelt es sich um die erste Höhle Spaniens, die öffentlich zugänglich gemacht wurde. Von der Ursprünglichkeit, von der noch ein paar Plakate zeugen, ist heute leider nicht mehr viel zu sehen.
Grelle Werbetafeln legen den Fokus auf das Essen im Restaurant und auf die Filmvorführungen. Am Eingang wird an einer Felswand von jedem Besucher ein Foto gemacht – ob er möchte oder nicht.
Angekündigt werden drei Höhlen. Wobei die erste Höhle – die „Runde Höhle“ – der Ort ist, an dem die Besucher auf die Führung warten. Hier gibt es auch ein Café. Den meisten Besuchern wird wohl erst später klar, dass sie sich schon in Höhle Nummer eins befinden. Eine Höhle ist das hier aber noch nicht. Wer sich umblickt, sieht durchaus schöne Felswände und die runde Formation.
Groß angekündigt wird auch der botanische Garten mit einheimischen Tierarten. Das sind die Pflanzen, die neben der Treppe angelegt wurden und daneben Schilder, die einheimische Vögel beschreiben. Bei dem Eingangs-Tumult lässt sich jedoch keiner der Vögel blicken. Die Schilder dienen der Information. Wobei auch hier die Frage ist, ob der Besucher, der damit beschäftigt ist, die Treppen hinunter zu laufen, überhaupt die kleinen Pflanzen und Schilder an der Seite bemerkt.
Die Führung beginnt mit einer Filmvorführung – ein Dokumentarfilm über die Entdeckung Mallorcas. Für Kinder mag dieser Film spannend sein, für alle anderen weniger. Danach führt uns der Guide durch die sogenannte „Blaue Höhle“. Der Name rührt einfach von der blauen Beleuchtung.
An einer großen Felswand wird schließlich ein weiterer Film vorgeführt – Genesis, die Geschichte des Lebens. Ein Zeitraffer vom Urknall bis heute. Wer diese Filme nicht sieht, hat sicher nichts verpasst. Kids sind aber begeistert von der Show.
Dann geht es auch schon wieder raus und weiter in die Haupthöhle. Im Inneren wird ein Tonband in Dauerschleife in mehreren Sprachen abgespielt, das weitere Informationen liefert.
Die sich dauernd widerholende Ansagen geben zwar ein paar Infos, nerven aber eigentlich nur. Vom Höhlenerlebnis bleibt da nicht viel. Zudem wird alles sehr kitschig in allen erdenklichen Farben beleuchtet. Wer’s mag (ist aber bestimmt toll für Instagram).
Spannend sind jedoch die Formationen der Tropfsteine. Diese wachsen eigensinnig nach unten und dann in bogenförmigen Gebilden wieder nach oben. Ein bisher ungeklärtes Naturphänomen. Das hatten wir bisher in keiner der anderen Höhlen so ausgeprägt beobachten können. Diese Anomalie ist das Highlight der Coves dels Hams.
Die Coves dels Hams besitzen außerdem einen kleinen unterirdischen See. Hier findet eine Vorführung statt. Ein einsamer Ruderer mit beleuchtetem Boot fährt zu unterschiedlichen Musikstücken auf dem See.
Erneut werden Filmsequenzen an die Wände projiziert, unter anderem Auszüge aus der Oper Papageno. Zum Schluss wird griechische Musik gespielt und die griechischen Flagge eingeblendet (warum eigentlich, wir sind auf Mallorca). Diese Show kann man getrost als Zeitverschwendung bezeichnen. Am Ausgang der Höhle werben wieder riesige bunte Plakate für das Essen im Restaurant.

- Eintrittspreis: 21 € (Stand Oktober 2017)
- Höhle: 5/10
- Show und Erlebnisfaktor: 4/10
- Preis/Leistung: 5 (mangelhaft)
- Fotos erlaubt: ja
- Extra: Zwei Filme, Lichtshow mit Musik und Boot auf dem See
- Wo: Ostküste
- Adresse: Ctra. Ma-4020 Manacor–Porto Cristo, Km. 11 (→ Google Maps)
- Öffnungszeiten: 30. Oktober bis 30. Juni: 10:00 bis 16:30 Uhr; 1. Juli bis 29. Oktober: 10:00 bis 17:00 Uhr
- → Website
Fazit: Völlig überteuert und eine Touristenfalle par excellence. Interessant sind jedoch die unwirklich geformten Tropfsteine. Würden wir die Höhle noch einmal besichtigen? Nein. Würden wir sie weiterempfehlen? Nur sehr bedingt. Wer auf Vergnügungsparks mit viel Kitsch steht, der könnte Gefallen an den Coves dels Hams finden. Die Filme dürften insbesondere für Kinder interessant sein.
Sehr nervig sind die Tonbandansagen in der leider auch sehr beengten Höhle, die sich in allen möglichen Sprachen ständig wiederholen. Auf Guides, die die Besucher führen, wird verzichtet.
Der Eintrittspreis ist in unseren Augen viel zu hoch und steht in keinem Verhältnis zum Gebotenen. Weniger Kitsch, der halbe Eintrittspreis und eine geführte Tour mit guten Guides, dann könnten wir diese Höhle auch empfehlen. So leider nicht. Hier gibt es noch mehr → Infos und Bilder zur Coves dels Hams.
Was sind Stalaktiten, Stalagmiten und Stalagnaten?
- Je nach Anordnung des Tropfsteins spricht man von Stalaktit, Stalagmit oder Stalagnat. Stalaktiten kommen von der Decke, Stalagmiten wachsen vom Boden in die Höhe. Der Stalagnat ist eine durchgehende Säulenform und kommt relativ selten vor. Schwer zu merken oder? Zum Glück gibt es ein paar Eselsbrücken. Eine der bekanntesten ist – kein Scherz: „Die Mi(e)ten steigen und die Tit(t)en hängen“.
- Tropfsteine wachsen nur sehr langsam. Als Faustregel kann man sagen: acht bis 15 Millimeter pro 100 Jahre sind realistisch.
- Tropfsteine anfassen ist tabu. Durch die Fettschicht auf dem Finger kann sich der Kalk nicht mehr ablagern. Das Wachstum kommt zum Erliegen.
Zahlen und Fakten über Mallorca
- Mallorca ist die größte der balearischen Inseln und die siebtgrößte Mittelmeerinsel
- Auf Mallorca leben rund 860.000 Menschen – davon sind rund 18.600 Deutsche
- 180 Strände sind auf der Insel zu finden
- Vier deutschsprachige Zeitungen werden auf Mallorca herausgebracht
- Die spektakuläre Schlucht des Torrent de Parreis ist 3,3 Kilometer lang
- Der höchste Berg, den man wegen der Militärbasis am Gipfel allerdings nur mit einigem Verwaltungsaufwand besteigen kann, ist der Puig Major mit 1445 Metern
- 1579 Quadratkilometer Mallorcas stehen unter Naturschutz
- Im Durchschnitt bietet die Insel 7,9 Sonnenstunden am Tag
- Etwa zehn Millionen Menschen besuchen Mallorca pro Jahr
- Mallorca ist die Lieblingsinsel der Deutschen – rund vier Millionen Deutsche besuchen pro Jahr die Insel
- Es gibt rund 3700 Restaurants und 5600 Bars auf der Insel. Natürlich ändern sich diese Zahlen jedes Jahr ein wenig
Hallo Ihr Zwei,
habt vielen Dank für euren Artikel und das darin enthaltene Wissen!
Es war sehr wertvoll für uns.
Hallo Mirko,
das freut uns sehr :-)
Viele Grüße
Florian
Sorry, für die vielen Schreibfehler, besonders bei Campanet ?, das Tablet korrigiert das immer wieder falsch.
Und ich möchte mich noch für euren Hinweis bezüglich des Anfasses der Formationen bedanken, denke, viele machen sich da keine Gedanken über ihr handeln.
Hallo, zuerst einmal möchte ich loswerden, das ich von euren Seiten und Bildern sehr begeistert bin.
Und was die Höhlen angeht, Teile ich die Meinung zu eurem Ranking total?
Die beeindruckenden für mich, waren die Höhlen von Arta. Ich hatte das Glück, sie im Februar nur mit einer sehr kleinen Gruppe besuchen zu dürfen. Der Guide war spitze, nicht nur super nett und das er sich beim zeigen und erklären der Höhle viel Zeit lies, nein, er beantwortete auch geduldig und kompetent alle Fragen. Zur Höhle selbst, ich habe selten etwas so beeindruckendes gesehen, sehr imposant und gewaltig. Etwas irritiert war ich damals lediglich von den vielen schwarzen Stalaktiten.( Rußablagerungen, da die Höhle schon für Besucher zugänglich gemacht wurde, als es noch kein elektrisches Licht gab, mit Fackeln.)
Die Höhlen von Campernet finde ich einfach wunderschön, sind somit das Gegenteil von Arta für mich, klein, hell und zauberhaft. Aber auch hier, tolle Guides bei der Arbeit und das Cafe mit Blick ins Tal besonders im Frühjahr, wenn alles grünt und blüht, läd zum verweilen ein. Einfach ein schöner Ort.
Die Drachenhöhlen waren damals auch meine erste Höhle auf der Insel und auch mich beeindruckte das Konzert auf dem See, mit den beleuchteten Booten. Doch inzwischen ist es echt “ die“ Attraktion an der Ostküste und mir einfach zu überlaufen und ich finde es schade, das man Flux durch geschleust wird, einem kaum etwas gesagt wird und auch offiziell keine Fotos machen darf.
Und nun noch eine Anmerkung zu den Hams Höhlen, zuerst einmal, diese außergewöhnlichen Tropfsteinformationen, waren/ sind ja auch die Namensgeber der Höhle “ Angelhakenhöhle“. Etwas super spezielles, dessen Vermarktung völlig in die Hose ging.
Die Hams Höhlen, standen immer im Schatten der Drachenhöhlen. Und an dem Erfolg wollte man mit aller Macht anschließen. Und ich denke, das Sie dennoch so viel Zulauf haben, liegt an den Trick der Werbeschilder, dort steht nicht Hamshöhlen, sondern die Höhlen von Porto Cristo und viele Touristen denken, ahh — Drachenhöhlen und folgen den Schildern. Nun denn, und wenn man schon mal da ist……
Touristennepp vom feinsten?
Lange Rede kurzer Sinn, Coves de Arta und Coves del Drach sind groß/ beeindruckend und sollte man sich einmal angesehen haben, aber mit ihren schmalen Pfaden und verwunschenen kleinen Räumen, hat mich die Coves de Campernet einfach verzaubert. Und auch den hohen Eintrittspreis von 15€ gerne bezahlt, da privat und familiär????n
PS: Und fotografieren ohne Blitz , wurde toleriert?
Hallo Sonja,
vielen Dank für dein schönes und so ausführliches Feedback! Damit können unsere Leser jetzt hoffentlich noch besser einschätzen, welche Höhlen sich lohnen und welche nicht.
Schade, dass man die Hams Höhlen so verschandelt hat. Noch dazu kommt der unverschämt hohe Eintrittspreis. Hier wäre weniger mehr gewesen.
Liebe Grüße
Florian