1. Schiefer Turm von Pisa
Er ist weltweit bekannt und DAS Fotomotiv in der Toskana: Der Schiefe Turm von Pisa. Er heißt auch Campanile. Kein Tourist geht an diesem Turm vorbei, ohne das obligatorische Foto zu machen: dabei tut man so, als halte man den Turm vor dem Umfallen.
Kein Wunder, mit seiner Neigung von 3,9 Metern, sieht der Turm wirklich aus, als würde er bald umfallen, oder? Der Grund für die Schieflage ist im morastigen Boden, ein Schwemmboden, begründet.
Nach dem 3. Stockwerk begann der Turm sich zu neigen. Es begann ein Baustopp von 100 Jahren. Die restlichen Stockwerke wurden dann entgegen der Neigung gebaut. Erst 1372 wurde die Glockenstube ganz oben zugefügt.
Da der Turm so erstaunlich und weltweit bekannt ist, wurde er 1987 zum UNESCO Weltkulturerbe ernannt. Zusammen mit dem dazugehörigen Dom, dem Baptisterium und dem Friedhof.
Noch ein paar wichtige Daten zum Schiefen Turm: Er ist 55 Meter hoch und hat einen Durchmesser von 12 Metern. Darin verarbeitet wurden 14.200 Tonnen weißer Carrara-Marmor. Der Turm hat sieben Glocken. Wegen der Schiefstellung und der Gefahr, dass der Turm einstürzen könnte, durften die Glocken lange Zeit nicht schlagen.
Tipp: auch in Deutschland gibt es einen schiefen Turm im Harz. Der schiefe Turm von Bad Frankenhausen ist sogar noch mehr geneigt, als der Schiefe Turm von Pisa.
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2. Dom von Pisa
Wusstest du, dass der Schiefe Turm von Pisa eigentlich zum Dom von Pisa gehört? Der Dom Santa Maria Assunta sollte einen eigenständig stehenden Glockenturm erhalten. Wie oben schon erzählt gestaltete sich der Bau des Glockenturms, also des Schiefen Turms von Pisa, nicht so einfach.
Gemeinsam mit dem Turm steht der Dom an der Piazza dei Miracoli. Der Dom wurde ebenfalls mit dem beeindruckend schönen, weißen Marmor gebaut wie der Turm. Gerade die Westfassade des Doms Santa Maria Assunta ist äußerst beeindruckend. Hier siehst du die 52 Säulen im Bau. Fertiggestellt wurde der Dom 1118.
Im Inneren wird dich die Kassettendecke des Mittelschiffs des Doms absolut beeindrucken. Auch die wunderschön gestalteten Säulen sehen toll aus. Das Kuppelfresko Maria in der Glorie stammt von von Girolamo Riminaldi.
Übrigens: Anlass zum Bau soll der damalige Seesieg bei Palermo über die Sarazenen gewesen sein. Die beherrschten früher das Mittelmeer.
3. Baptisterium
Die nächste spannende Sehenswürdigkeit in Pisa ist das Baptisterium. Es wurde 1152 im romanischen Stil begonnen. Sie wurde in Anlehnung an den Bau des Heiligen Grabes in Jerusalem gebaut.
Besonders schön ist die Außenfassade mit den 12 Pfeilern und den unzähligen Säulen. Auch die Innenkuppel sieht beeindruckend aus. Der untere Teil wurde an den Dom direkt daneben angepasst. Die Kuppel selbst wurde dann im gotischen Stil finalisiert.
Doch wozu dient das Baptisterium? Am Namen erkennst du vielleicht schon, dass es sich um ein Taufgebäude handelt. Das Gebäude ist mit 54 Metern Höhe die größte Taufkirche in der christlichen Geschichte. Der Umfang beträgt 107 Meter.
4. Piazza dei Miracoli
Auf der Piazza dei Miracoli stehen die bedeutendsten Bauwerke Pisas zusammen. Hier formieren sich der Schiefe Turm, der Dom und das Baptisterium. Auch der Friedhof mit seiner riesigen Halle befindet sich hier. Der Platz wird auch Piazza del Duomo genannt.
Die riesige Grünfläche sieht besonders schön aus. Auf ihr stehen die weißen Marmor-Gebäude. Der Platz bildet den Rand des historischen Stadtkerns von Pisa.
5. Friedhof Camposanto Monumentale
Der Friedhof Camposanto Monumentale zählt ebenfalls zum UNESCO Weltkulturerbe. Auf den ersten Blick erkennt man gar nicht, wo sich der Friedhof befindet. Eher sieht man eine große Halle, die ebenfalls mit weißem Marmor erbaut wurde.
Doch diese Halle birgt Grabmäler des 18. Jahrhunderts. Spätantike Sarkophage werden bis heute noch genutzt, um Tote beizusetzen. Besonders schön ist der Blick vom Kreuzgang auf den Innenhof des Friedhofs. Vor allem die Rundbogenarkaden haben uns sehr fasziniert.
Angeblich soll hier Erde des Heiligen Landes per Schiff angefahren und unter die Erde gemischt worden sein. Fertiggestellt wurde das lange Gebäude erst 1358.
Bei Restaurationen entdeckte man wertvolle Fresken. Diese kannst du heute im Museo delle Sinopie anschauen.
6. Piazza dei Cavalieri
Nicht weit entfernt liegt die bekannte Piazza dei Cavalieri. Der Platz ist bekannt für seine Prachtbauten und bezeichnete früher den weltlichen Hauptplatz der Stadt. Hier traten die Medici auf und symbolisierten ihre Macht. Die einflussreiche Familie aus Florenz übernahm hier die Macht.
So steht etwa das Gebäude der Elitehochschule Scuola Normale Superiore am Piazza dei Cavalieri. Diese Schule geht übrigens zurück auf die 1810 von Napoleon gegründeten Scuola Normale Superiore.
Das Gebäude heißt Palazzo della Carovana. Früher war er das Hauptquartier des St.-Stephans-Ordens. Die Fassade trägt sogennante Sgraffiti. Die Malereien zeigen christliche Tugenden oder Tiere.
Besonders gut gefallen hat uns die Kirche Santo Stefano dei Cavalieri. Sie trägt das Kreuz der Medici, die Familie aus Florenz, die hier später die Stadt übernahmen.
Du musst unbedingt ins Innere hineinschauen. Die Ausstattung ist mehr als imposant. Neben den schön gestalteten Altären und Gemälden musst du deinen Blick nach oben richten. Die Holzdecke wurde mit Schnitzereien versehen, sie ist vergoldet und mit Gemälden verziert.
7. Arno-Brücke
Wir folgen nun der breiten Fußgängergasse bis zum Fluss Arno, der Pisa in zwei Hälften teilt. Wir lieben es am Morgen durch die Stadt zu schlendern. Das Flair ist wirklich sehr schön. Die Häuserfassaden bilden tolle Fotomotive.
Die Arno-Brücke, auch Ponte di Mezzo, ist eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Von der Arno-Brücke, die über den gleichnamigen Fluss führt, hast du einen tollen Blick über die Stadt.
Sie ist der MIttelpunkt der historischen Viertel San Martino, Santa Maria, San Francesco und Sant’Antonio. Die Arno-Brücke ist die älteste Brücke der Stadt. Die Straßen, die du entlang des Flusses Arno auf den Fotos siehst, nennt man hier Lungarnos. Sie sind mit ihren wunderschönen Palästen und den tollen Fassaden der Häuser eine Sehenswürdigkeit für sich in Italien.
Insgesamt gibt es noch fünf Brücken, die über den Arno führen.
- Ponte della Vittoria: Sie verbindet die Piazza Guerrazzi mit dem Mezzogiorno-Viertel. Darüber hinaus führt sie von Fibonacci zur Buozzi Lungarno
- Ponte della Fortezza – antike Brücke aus dem Jahr 1200. Die Dreibogenbrücke verbindet das Mediceo mit der Buozzi Lungarno im Tramontana Viertel mit dem Galileo Galilei
- Ponte die Mezzo – die älteste Brücke Pisas führt von der Mezzogiorno Seite hinüber zur Tramontana Seite und liegt in der Mitte der Stadt
- Ponte Solferino – auch diese Brücke verbindet die beiden Seiten. Sie reicht von Sonnino hinüber zur Pacinotti
- Ponte della Citadella – die alte Brücke führt von der Cittadella zum Sonnino lungarno, also zur Piazza San Paolo a Ripa D’Arno.
8. Kirche Santa Maria della Spina
Direkt am Arno liegt auch die schöne Kirche Santa Maria della Spina, die auch Dornenkirche genannt wird. Die Kirche verdankt ihren Namen einem Dorn der Dornenkrone, der lange Zeit in dieser Kirche aufbewahrt wurde. Der Bau begann 1230.
Die Kirche ist wirklich schön, passt aber heute nicht so recht in die Umgebung. Schließlich liegt sie direkt am Fluss, ist Teil der Flussmauer und ist direkt an einer Hauptstraße. Früher war dort aber das Kiesbett des Flusses.
Der bekannte Künstler Giovanni Pisano arbeitete an der Madonna col Bambino, die man in der Fassade sieht. Auch die Engel, die du dort erkennen kannst, stammen von dem Künstler.
Wie du dir vielleicht denken kannst, war der Standort am Fluss nicht ideal für die Kirche. Hochwasser sorgten für große Schäden. Also wurde die Kirche vom Kiesbett abgebaut und 1884 oben in die Arnopromenaden gebaut. So bleibt sie vor Wasserschäden geschützt.
Die wunderschönen Figuren, die die Fassade der Kirche zieren, wurden abgebaut und durch Kopien ersetzt. Die Originale siehst du im Nationalmuseum San Matteo.
9. Piazza Vittorio Emanuele II
Ein weiterer Platz, der einen Besuch lohnt, ist die Piazza Vittorio Emanuele. Sie ist dem ersten König des neugegründeten Königreichs Italien, Viktor Emanuel II. aus dem Haus Savoyen, gewidmet. Seine Statue dominiert den Platz.
Beim Bau der Tiefgarage entdeckte man Teile und Mauerreste der alten mittelalterlichen Stadtbefestigung. So wurden Elemente der äußeren Zugbrücke aus dem 12. Jahrhundert freigelegt.
Auf dem Platz steht der Palazzo delle Poste di Pisa sowie die Kirche di Sant’Antonio Abate. Letztere diente früher als Getreidespeicher.
Auf diesem Platz wurden einige Szenen des Films Imbarco a mezzanotte aus dem Jahr 1952 von Joseph Losey gedreht.
10. Botanischer Garten
Zum Schluss schauen wir uns noch eine ganz besondere Sehenswürdigkeit an: den Botanischen Garten in Pisa. Dieser wurde 1543 durch den Arzt und Botaniker Luca Ghini ins Leben gerufen.
Der Botanische Garten gilt als weltweit ältester einer Universität. Allerdings wurde der Garten versetzt. Somit gilt dieser Titel nun dem Botanischen Garten in Padua.
Die ältesten Bäume des Gartens wurden im Jahr 1787 gepflanzt. Besonders das Haus des historischen Istituto di Botanica ist sehenswert. Die Fassade ist äußerst kunstvoll gebaut.
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Hallo, habe keine Preise für den Turm gefunden (giotto), könnt ihr mir weiter helfen?
Hallo Sabine,
aktuell kostet der Eintritt für den Turm + Dom 20 Euro. Der Eintritt für alle Sehenswürdigkeiten im Verbund kostet 27 Euro. Für den Turm musst du mit dem Ticket auch einen Termin für den Aufstieg buchen! Die anderen Sehenswürdigkeiten kannst du ohne Termin besuchen.
Viele Grüße
Florian