Zugspitze: Die perfekte 1-Tages-Wanderung für Anfänger

Du bist Anfänger und willst an einem Tag auf die Zugspitze wandern? Dann bist du hier richtig! Ich verrate dir, wie du Deutschlands höchsten Berg ganz ohne Übernachtung besteigst.

Mit dem Wander-Ticket „Gatterl“ ist das nämlich überhaupt kein Problem. Ich stelle dir hier die genaue Route vor – inklusive Karte und GPS-Track!

Die Zugspitze an einem Tag?

Mit 2.962 Metern ist die Zugspitze Deutschlands höchster Berg – und der bekannteste. In den Sommermonaten erklimmen täglich hunderte Wanderer den Gipfel. Insgesamt führen sechs Routen auf die Zugspitze. Für Anfänger eignen sich aber tatsächlich nur zwei Varianten: die durch die Partnachklamm und durchs Reintal und die übers sogenannte Gatterl.

Aber auch diese vermeintlich leichten Wanderungen auf die Zugspitze erfordern viel Kondition, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Nur sehr erfahrene und konditionsstarke Bergwanderer schaffen Auf- und Abstieg an einem Tag. Anfänger sollten mindestens zwei Tage für die Tour (Auf- und Abstieg) einplanen.

Du bist Anfänger und hast nur einen Tag für die Zugspitze? Dann musst du für den Rückweg eine der drei Bergbahnen nutzen. Aber selbst das kann angesichts des langen Aufstiegs zum Problem werden!

Im Juli und im August fährt die letzte Gondel der Eibsee-Seilbahn um 17:45 Uhr, im Juni und September sogar schon um 16:45 Uhr. Die Tiroler Zugspitzbahn beendet den Betrieb durchgängig um 16:40 Uhr.

Für den Aufstieg durchs Reintal musst du zehn bis zwölf Stunden einplanen. Um die letzte Seilbahn ins Tal zu erreichen, müsstest du also um 4 Uhr am Morgen aufbrechen – und dann darf auch nichts dazwischenkommen. Leider öffnet die Partnachklamm ihre Pforten erst um 8:00 Uhr. Sehr schnelle Wanderer schaffen die Route sicher auch in unter neun Stunden. Entspannt ist das aber nicht!

Auf die Zugspitze mit dem Wander-Ticket „Gatterl“

Auch dafür gibt es eine Lösung! Immerhin fahren drei Bergbahnen auf die Zugspitze. Richtig genutzt, kannst du einen großen Teil der Strecke ohne Zeitdruck selbst erwandern.

Die beste Möglichkeit, die Zugspitze als Anfänger an einem Tag zu erklimmen, ist das Wander-Ticket „Gatterl“ der Tiroler Zugspitzbahn.

Das Gatterl-Ticket beinhaltet die Fahrt mit der Ehrwalder Almbahn, die Fahrt mit der Gletscherbahn, die Talfahrt mit der Tiroler Zugspitzbahn und die Busfahrt zum Parkplatz der Ehrwalder Almbahn. Im Gatterl-Ticket ist auch der Eintritt in die „Faszination Zugspitze“-Erlebniswelt und das „BAHNORAMA anno 1926“ an der Talstation der Tiroler Zugspitzbahn enthalten.

Aber der Reihe nach!

Start am Parkplatz der Ehrwalder Almbahn

Die Tour beginnt am Parkplatz der Ehrwalder Almbahn in Tirol (Google Maps). Von hier bringt dich die Ehrwalder Almbahn in wenigen Minuten gemütlich zur Ehrwalder Alm auf 1.500 Metern. Erst hier beginnt deine Wanderung zur Zugspitze. Es ist sogar genügend Zeit für einen Kaffee in der urigen Ehrwalder Alm oder im Tirolerhaus.

Die Ehrwalder Alm

Von der Bergstation der Ehrwalder Almbahn wanderst du zunächst recht gemütlich über grüne Almwiesen in Richtung Hochfeldener Alm, die du nach zwei Kilometern (45 Minuten) erreichst. Von hier folgst du dem Max-Klotz-Steig durch eine imposante Bergkulisse. Der Wanderweg zieht zwar stetig an, ist technisch aber keine Herausforderung. Der Weg ist auch für Anfänger gut zu meistern.

Das Gatterl

Nach gut vier Kilometern erreichst du den aussichtsreichen und oft windigen Sattel Am Brand (2.116 Meter). Spätestens hier lohnt eine kurze Verschnaufpause.

Direkt nach dem Sattel geht’s ein Stück steil bergab. Gerade bei Nässe ist das unangenehm! Hast du dieses Stück gemeistert, führt der Max-Klotz-Steig immer leicht abfallend zum Feldernjöchl (2.045 Meter). Jetzt kommt auch schon das Gatterl in Sichtweite, das der Tour ihren Namen gibt. Das Gatterl ist der Grenzübergang zwischen Tirol und Bayern.

Hier erwartet dich die schwierigste Stelle der Wanderung. Auf den letzten Metern zum Gatterl musst du stellenweise die Hände nutzen. Die leichte Kraxelei ist aber selbst für Anfänger zu schaffen. Vom Gatterl aus (5,2 Kilometer, ca. 2:30 Stunden) blickst du schon auf das Zugspitzmassiv.


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Auf dem Plattsteig zur Knorrhütte

Der Wanderweg heißt ab nun an Plattsteig und führt ohne nennenswerte Höhenunterschiede vorbei an der ehemaligen Gatterlhütte (5,9 Kilometer) zur auf 2.051 Metern gelegenen Knorrhütte (Website), die du nach 7,4 Kilometern (3:30 Stunden) erreichst. Die Knorrhütte liegt in atemberaubender Bergkulisse und ist der perfekte Ort für eine längere Pause.

Wer die Zugspitze durchs Reintal oder übers Gatterl in zwei oder drei Tagen besteigt, kommt in der Knorrhütte unter. Die Berghütte ist von Mitte Mai bis Anfang Oktober geöffnet.

Der schweißtreibende Aufstieg zum Sonnalpin

Hinter der Knorrhütte folgt der anstrengendste Teil der Wanderung. Der Wanderweg über das Zugspitzplatt ist technisch zwar keine Herausforderung, führt aber steil durch den Schotter. Außerdem spürst du spätestens ab hier die Höhe! Hier in über 2.000 Metern wird die Luft spürbar „dünner“, das Atmen fällt mit jedem Schritt schwerer. Zu verfehlen ist der Weg nicht – einfach den Massen hinterher.

Mit der Gletscherbahn zum Zugspitz-Gipfel

Nach knapp elf Kilometern erreichst du das Gletscherrestaurant Sonnalpin. Dahinter liegt der Schneeferner – oder das, was von dem Gletscher noch übrig ist. Deine Wanderung ist hier nach rund fünf Stunden zu Ende – aber das Abenteuer Zugspitze noch nicht. Mit der Gletscherbahn überwindest du die letzten 360 Höhenmeter zum Zugspitz-Gipfel.

Der Zugspitz-Gipfel

Auf dem Gipfelplateu der Zugspitze geht’s zuweilen zu wie im Disneyland. Bei schönem Wetter ist hier oben die Hölle los. Essen und Trinken gibt’s im anorama-Gipfelrestaurant auf Tiroler Seite und im Gipfelrestaurant Panorama 2962 auf Bayerischer Seite. Natürlich gibt es auch einen großen Biergarten.

Um am goldenen Gipfelkreuz der Zugspitze ein Foto zu machen, musst du eine seilversicherte Kletterstelle überwinden. Die Stelle ist nicht ungefährlich! Tagsüber bilden sich hier lange Schlangen. Hier musst du also etwas Zeit einplanen.

Talfahrt mit der Tiroler Zugspitzbahn

Nach einer ausgiebigen Rast auf Deutschlands höchstem Gipfel geht’s mit der Tiroler Zugspitzbahn (nicht mit der Eibsee-Seilbahn!) zurück ins Tal.

Von der Talstation der Tiroler Zugspitzbahn bringt dich ein Bus zurück zur Talstation der Ehrwalder Almbahm, an der du dein kleines Zugspitz-Abenteuer am Morgen gestartet hast. Hier findest du den Busfahrplan.

Das musst du über die Wanderung wissen

Die hier vorgestellte Zugspitz-Wanderung ist dank der Zuhilfenahme der Seilbahnen „nur“ 10,6 Kilometer lang und überwindet 1.200 Höhenmeter. Für den Weg von der Bergstation der Ehrwalder Almbahn zum Sonnalpin musst du ohne Pausen vier bis sechs Stunden Gehzeit einplanen.

Dir bleibt also genug Zeit, die letzte Talbahn zu erreichen. Im Mai und im Juni fährt die Ehrwalder Almbahn ab 8:30 Uhr; im Juli, August und September schon ab 8:00 Uhr. Die letzte Talfahrt der Tiroler Zugspitzbahn ist um 16:40 Uhr. Du hast also gut acht Stunden für die gesamte Tour. An einigen ausgewählten Tagen (Fondue auf der Zugspitze) fährt die Tiroler Zugspitzbahn bis 21:30 Uhr.

Auf keinen Fall solltest du diese vermeintlich leichte Anfänger-Tour auf die Zugspitze unterschätzen. Feste Wanderschuhe*, eventuell Wanderstöcke* und ein gewissenhafter Wetter-Check (Achtung vor Gewittern im Sommer) sind Pflicht! Hier findest du das DAV-Bergwetter, hier die aktuellen Temperaturen auf der Zugspitze und hier die Webcams der Zugspitze. Auch wenn im Tal schon Sommer ist, kann auf der Zugspitze Schnee liegen.

Weglänge 10,6 Kilometer

Höhenmeter: 1.200 Meter Aufstieg; 130 Meter Abstieg

Dauer: 4 bis 6 Stunden

GPS-Track downloaden

Die Karte zur Wanderung auf die Zugspitze mit dem „Gatterl“-Ticket

Auf unserer interaktiven Karte findest du die Wanderung mit dem „Gatterl“-Ticket im praktischen Überblick:

Unser Video zur Gatterl-Tour

Alle Infos zum Wander-Ticket „Gatterl“

Mit dem Wander-Ticket „Gatterl“ (mehr Infos) kannst du die Zugspitze auch als Anfänger an einem Tag ohne Übernachtung erklimmen.

Das Wander-Ticket „Gatterl“ beinhaltet:

  • Bergfahrt mit der Ehrwalder Almbahn
  • Bergfahrt mit der Bayerischen Gletscherbahn auf den Zugspitz-Gipfel
  • Eintritt in die „Faszination Zugspitze“-Erlebniswelt am Zugspitz-Gippfel
  • Talfahrt vom Zugspitz-Gipfel mit der Tiroler Zugspitzbahn
  • Eintritt ins BAHNORAMA anno 1926 an der Talstation der Tiroler Zugspitzbahn
  • Busfahrt zur Talstation der Ehrwalder Almbahn

Erwachsene zahlen für das Wander-Ticket „Gatterl“ (Website) 60 Euro. Jugendliche (16 bis 18 Jahre) kosten 47,50 Euro und Kinder ab 6 Jahren 36,50 Euro.

Die hier vorgestellte Tour ist die perfekte Zugspitz-Wanderung für Anfänger. Und wenn du jetzt Lust auf noch mehr tolle Touren hast: Hier findest du eine Übersicht über die schönsten Wanderungen rund um Garmisch-Partenkirchen.

Meine Hotel-Tipps für das Abenteuer Zugspitze

Wenn du nicht gerade bei uns in der Region lebst, brauchst du für dein Zugspitz-Abenteuer natürlich ein schönes Hotel.

Zu den besten und nobelsten Unterkünften im Raum Garmisch-Partenkirchen gehören Das Graseck – mountain hideaway & health care (Preis checken*), das Hotel Zugspitze (Preis checken*) und die Werdenfelserei (Preis checken*).

Gut und relativ günstig kommst du im Hilleprandt – Adults Only (Preis checken*), im Hotel Rheinischer Hof (Preis checken*) oder im Bavaria Biohotel (Preis checken*) unter.

In Tirol gehören das Hotel Post Lermoos (Preis checken*), das Boutique Hotel Bellevue Lermoos (Preis checken*) und das Hotel Spielmann (Preis checken*) zu den Top-Unterkünften.

Günstiger übernachtest du etwa im MyTirol (Preis checken*), im Der grüne Baum Mountain Boutique Hotel (Preis checken*) oder im Happy Camp Hofherr (Preis checken*).

Wanderführer für die Zugspitz-Region

*Werbelink / Bilder von der Amazon Product Advertising API

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Autor:in
Florian Westermann ist Buchautor, Reisejournalist und preisgekrönter Profi-Fotograf.

2010 gründete er das Foto- und Reiseportal Phototravellers.de, auf dem er seine Expertise in über 400 Artikeln zu den Themen Reisen, Wandern, Outdoor und Fotografie teilt.

Hier findest du alle Artikel von Florian Westermann.
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