
Korsika: Wanderung zum Ninosee (1743 m)
Die Wanderung zum Ninosee gehört zu den schönsten Touren auf Korsika. Der Ninosee liegt am bekannten Fernwanderweg GR 20.
Die Straße führt mich idyllisch durch einen imposanten Wald mit riesigen Bäumen. Immer wieder erhasche ich tolle Blicke in das weite Tal.

Hi! Wir sind Biggi & Flo
Wir sind zwei reiselustige Abenteurer, die es in die Ferne zieht. Auf unserem mit viel Herzblut geschriebenen Reiseblog findest du spannende Tipps und Berichte zu den Themen Reisen, Outdoor und Fotografie.
Werbehinweis: Alle mit einem * markierten Links sind Affiliate-Links. Bestellst du etwas über diesen Link, erhalten wir eine kleine Provision – am Preis ändert sich nichts.
Wanderparkplatz zum Ninosee
Am Wanderparkplatz zum Ninosee (GPS: N 42 17.066, E 8 55.265 – Google Maps) ist noch nicht viel los, ich bin zum Glück einer der ersten, der diese im Sommer überaus beliebte Tour heute angeht. Der Weg führt mich von Anfang an genussreich durch den Hochwald Valdu Niellu. Typisch sind die bis zu 500 Jahre alten, riesigen Schwarzkiefern (Laricio-Kiefern) – ein imposantes Bild. Die Kiefern werden bis zu 50 Meter hoch und der Stamm kann bis zu zwei Meter Durchmesser erreichen. Die Farben des Herbstes verzaubern mich. Das Moos schimmert in den schönsten Grüntonen, die Bäume sind in grellen Gelb- und Orangetönen gekleidet. Die Vögel zwitschern und in der Ferne ist ein Specht bei der Arbeit zu hören. Der Pfad startet gemütlich und ist ab der ersten Minute ein Genuss für die Sinne. Ich folge dem Weg, der dank zahlreicher Steinmännchen und Markierungen meist gut zu finden ist, eine gute Stunde durch den wunderbaren Wald. Neben mir plätschert ein Gebirgsbach ins Tal und immer wieder geben die Bäume einen Blick auf die Berge ringsherum frei.







Finaler Aufstieg zum Ninosee
Der finale Anstieg zum Ninosee zehrt mehr an den Kräften. Es geht steil nach oben über Geröll und riesige Felsplatten. Auch hier weisen Steinmännchen den Weg, einige führen aber auch in die Irre. Nach zweieinhalb Stunden erreiche ich endlich ein Felsplateau, hinter dem der Ninosee liegen muss. Die Spannung steigt ins Unermessliche – was wird mich wohl erwarten? Der Blick auf den Ninosee und über die Hochebene ist überwältigens – und die Ruhe ist unbeschreiblich. Ich höre nichts als den Wind, der leise über die beeindruckende Landschaft weht. Am Himmel ziehen ein paar Greifvögel ihre Runde und in der Ferne sind ein paar Wanderer zu sehen. Ich genieße die fantastische Aussicht und steige die paar Meter zum Ninosee ab.






In einer faszinierenden Berglandschaft
Im Sommer weiden hier Rindviecher, Schafe und natürlich die berühmten Korsika-Schweine. Im Oktober sind aber nur noch ihre Ausscheidungen auf den Wiesen zu sehen, die weit verbreitet über die gesamte Hochebene verteilt sind. Zum Baden ist der Ninosee also kaum geeignet – und um die Wasservorräte aufzufüllen schon gar nicht. Um so erstaunter bin ich, als ich einige Fische in den Wasserläufen entdecke.



Blick auf das Rotondo-Massiv
In der Ferne erblicke ich eine imposante Gebirskulisse – das Rotondo-Massiv. Obwohl ich nicht viel Zeit habe, mache ich mich noch auf den Weg und folge einem Stück dem legendären Fernwanderweg GR20, der auf einer Strecke von 168 Kilometern durch Korsikas imposante Bergwelt führt. Der Ninosee ist nur noch in der Ferne zu erblicken. Bis auf eine kleine Hütte und einem Kondensstreifen am Himmel ist hier oben kein Zeichen menschlicher Zivililisation auszumachen. Selbst das Handynetz ist nicht mehr vorhanden. Der kleine lohnt sich absolut: Der Blick in das Tal und auf die dahinterliegenden Berge ist einfach unbeschreiblich.











Fahrt durch die Défilé de la Scala di Santa Regina
Am Nachmittag muss ich in L’Île-Rousse sein – meine Zeit mit dem Zelt auf Korsika endet heute. Auf der eineinhalb Stunden langen Fahrt komme ich auf der D84 durch die Défilé de la Scala di Santa Regina, einen der bekanntestens Canyons auf Korsika. Die Straßenführung durch die steilen Felswände ist unglaublich. Ich halte immer wieder an, um den grandiosen Blick zu genießen.




Sonnenuntergang in L’Île-Rousse
Am Abend hole ich Biggi vom Flughafen aus Bastia ab. Vorher baue ich aber noch meine Kamera direkt in L’Île-Rousse am Leuchtturm auf. Belohnt werde ich mit einem dramatischen Sonnenuntergang.


Hôtel l’Escale Coté Port in L’Île-Rousse
In L’Île-Rousse checken wir im Hôtel l’Escale Coté Port ein. Das Hotel ist modern eingerichtet und bietet alle Annehmlichkeiten, die man sich nach einer Woche im Zelt wünschen kann. Die Zimmer sind angenehm groß und alles ist in Top-Zustand. Zudem sind die Zimmerpreise zur Nebensaison wirklich in Ordnung.

Tourdaten Ninosee
Reisezeitraum: Oktober 2016
Gesamtweglänge: 12,5 Kilometer
Höhenmeter: 750 Meter
Reine Gehzeit: 5:30 Stunden
Die Wanderung zum Ninosee erfordert aufgrund der Länge der Tour und der Höhenmeter Kondition, ist ansonsten aber ohne technische Schwierigkeiten recht leicht zu schaffen. Die Kulisse ist auf der gesamten Strecke wirklich traumhaft. Der Ninosee toppt das ganze noch einmal. Wer noch Lust hat, wandert ein wenig weiter und folgt so dem GR20. Im Sommer ist der Ninosee ein beliebtes Wanderziel. Lässt man den Ninosee hinter sich, kehrt auch im Sommer Ruhe ein.
Eine schöne und anschauliche Reportage. Ganz toll sind aber die SW-Fotos, das ist wirklich mal etwas ganz Besonderes…
Danke dir. Und klar, mit dem Wolkenhimmel musste das ja was werden :-)