Historische Meile Nürnberg: Stadtrundgang mit 15 Etappen [mit Karte]

Die Historische Meile führt dich zu 41 Stationen in der mittelalterlichen Altstadt von Nürnberg.

Wir haben dir alle Highlights des weltbekannten Rundgangs zu 15 Etappen zusammengefasst. Zur besseren Übersicht findest du bei uns auch eine interaktive Karte der Historischen Meile.

Alle Highlights der Historischen Meile in Nürnberg

Hier findest du alle 41 Stationen der Historischen Meile in Nürnberg, die wir in 15 Etappen gruppiert haben. Ohne die Exkurse dauert der Rundgang etwa eine Stunde, mit allen zusätzlichen Abstechern ca. zwei bis drei Stunden.

  1. Stadtbefestigung – Marthakirche – Klarakirche
  2. Mauthalle – Lorenzkirche – Nassauer Haus – Heilig-Geist-Spital
  3. ➤ Exkurs: Synagogendenkmal – Schuldturm – Katharinenruine
  4. Frauenkirche und Schöner Brunnen auf dem Hauptmarkt
  5. Rathaus & Fembohaus
  6. ➤ Exkurs: Pellerhaus – Sieben Zeilen – Tucherschloss
  7. Kaiserburg auf dem Felsenberg und Handwerkerhäuschen
  8. Pilatushaus & Tiergärtnertor
  9. ➤ Exkurs: Johannisfriedhof – Hesperidengärten – Adam-Kraft-Kreuzweg
  10. Albrecht-Dürer-Haus – Historischer Kunstbunker – Krämersgassen
  11. Unterirdische Felsengänge
  12. Schürstabhaus & Sebalduskirche mit Sebalder Pfarrhof
  13. ➤ Exkurs: Hallersches Haus
  14. Weißgerbergasse – Kettensteg – Weinstadel
  15. Unschlittplatz & Unschlitthaus – Henkersteg – An den Fleischbänken

Die Stationen der Historischen Meile sind mit einem schwarzen H auf einem roten Schild und mit Pfeilen gekennzeichnet, die den Weg zur nächsten Sehenswürdigkeiten zeigen.


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1. Stadtmauer – Marthakirche – Klarakirche

Die erste Station der Historischen Meile ist kaum zu übersehen: die fünf Kilometer lange Stadtmauer, die um 1450 vollendet wurde. Insgesamt hatte die Nürnberger Stadtmauer 128 Türme, von denen heute noch mehr als die Hälfte erhalten sind.

Wenn du mit dem Zug anreist, siehst du in unmittelbarer Nähe zum Hauptbahnhof den Frauentorturm, der zu einem der vier ehemaligen Haupttore gehört. Daran angrenzend befindet sich der berühmte Handwerkerhof.

In unmittelbarer Nähe steht die Marthakirche, gelegen unscheinbar in einer Häuserlücke. Von Nahem betrachtet beeindruckt die Kirche mit einem ganz besonderen Highlight: der mittelalterliche Glasmalerei auf den hochgotischen Fenstern.

Ein Stück weiter liegt das ehemalige Klarakloster mit der Klosterkirche St. Klara. Das ehemals römisch-katholische Gotteshaus ist heute eine Offene Kirche – sie hat also keine feste Kirchengemeinde und ihre Türen stehen allen Interessierten unabhängig vom Glauben offen.

2. Mauthalle – Lorenzkirche – Nassauer Haus – Heilig-Geist-Spital

Auch die nächsten vier Highlights der Historischen Meile liegen in der unmittelbaren Umgebung. An der Stelle, an der sich früher das innere Frauentor befand, wurde zu Beginn des 16. Jahrhunderts ein Getreidespeicher errichtet. Der Sandsteinbau mit Dacherker wurde später als Zollamt genutzt, wovon der heutige Name der Mauthalle stammt. Im von Säulen gestützten Mautkeller befindet sich außerdem eine Brauerei mit Gaststätte.

Schräg gegenüber findest du ein weiteres Gotteshaus – die Lorenzkirche. Die beeindruckende gotische Basilika mit den zwei Türmen wurde nach dem Vorbild französischer Kathedralen errichtet.

Erneut schräg gegenüber liegt das Nassauer Haus. Es ist der einzige erhaltene mittelalterliche Wohnturm in Nürnberg. Achte auf spannende architektonische Details wie die gotischen Erker und die Wappen auf der Fassade.

Wenn du nun auf der Museumsbrücke die Pegnitz überquerst, bietet sich dir ein bekanntes Fotomotiv. Es zeigt die nächste Station der Historischen Meile: das Heilig-Geist-Spital. Es wurde als Stiftung für Alte und Bedürftige errichtet und später über den Fluss hin erweitert. Heute befindet sich im Gebäudekomplex neben einer Seniorenresidenz auch ein hervorragendes Restaurant mit Weinstuben.

3. ➤ Exkurs: Synagogendenkmal – Schuldturm – Katharinenruine

Nun folgt der erste Exkurs in den Osten der Stadt. Dieser besteht aus dem Synagogendenkmal, das an die 1938 zerstörte Synagoge erinnert, und dem Schuldturm, der als Gefängnis für verschuldete Männer diente. Ein Zwillingsturm für Frauen war bereits vor einigen hundert Jahren abgerissen worden.

Auch die Katharinenruine ist Teil dieses Abstechers. Die Überreste der Kirche des Katharinenklosters gehören zu den wenigen Sehenswürdigkeiten, die nach dem Zweiten Weltkrieg nicht originalgetreu restauriert wurden. Sie dienen heute als spektakuläre Kulisse für Open-Air-Veranstaltungen.

4. Frauenkirche und Schöner Brunnen auf dem Hauptmarkt

Der Rundweg führt weiter zur Frauenkirche. Ein Highlight ist das „Männleinlaufen“. Unterhalb der Uhr umrunden sieben mechanisch angetriebene Figuren, die die Kurfürsten symbolisieren, dreimal die Figur des Kaisers. Dieses Schauspiel ist immer um 12 Uhr mittags zu sehen.

Die Frauenkirche befindet sich auf dem Hauptmarkt, der bis zum Zweiten Weltkrieg ein architektonisches Meisterwerk war. Auf dem Hauptmarkt findet werktags ein Wochenmarkt und zur Adventszeit der berühmte Nürnberger Christkindlesmarkt statt. Er zählt zu den schönsten Weihnachtsmärkten in Deutschland.

Ebenfalls auf dem Marktplatz befindet sich der Schöne Brunnen. Der vergoldete und reich verzierte Brunnen ist 19 Meter hoch und hat die Form einer gotischen Kirchturmspitze. Zu sehen sind außerdem vierzig bunte Figure, die das Weltbild des Heiligen Römischen Reiches symbolisieren.

Eine spannende Skulptur in der Nähe des Hauptmarkts ist das Narrenschiff . Die Bronzeskulptur, eigentlich als Brunnen konzipiert, zeigt ein Schiff als Metapher für die vom Untergang bedrohte Welt.

5. Rathaus & Fembohaus

Die nächste Etappe führt zu zwei der wichtigsten Häuser der Stadt. Nur wenige Meter vom Schönen Brunnen entfernt steht das Nürnberger Rathaus. Der älteste Teil des Gebäudes ist der 1340 fertiggestellte gotische Rathaussaal. Darunter befinden sich die sogenannten Lochgefängnisse, in denen die Häftlinge im Mittelalter in voller Dunkelheit ausharren mussten.

Heute kannst du die Gefängnisse und das Rathaus bei einer Führung besichtigen.

Ein Stück weiter befindet sich das Stadtmuseum Fembohaus, in dem du alles zur Geschichte von Nürnberg erfährst. Das Gebäude an sich ist zudem das einzige erhaltene Kaufmannshaus der Spätrenaissance.

6. ➤ Exkurs: Pellerhaus – Sieben Zeilen – Tucherschloss

Der zweite Exkurs führt in den Nordosten der Altstadt. Die erste Sehenswürdigkeit auf diesem Abstecher ist das Pellerhaus. Das Pellerhaus ist das prachtvollste aller Nürnberger Bürgerhäuser. Auch die Sieben Zeilen sind beeindruckende Gebäude. Hier handelt es sich um 15 Reihenhäuser, die ursprünglich als Unterkunft für schwäbische Weber erbaut worden waren.

Abgerundet wird dieser Exkurs vom sogenannten Tucherschloss, das im 16. Jahrhundert als Gartenschloss der Patrizierfamilie Tucher errichtet wurde. Heute beherbergt das schöne Gebäude ein Museum zur Geschichte der Patrizier.

7. Kaiserburg auf dem Felsenberg und Handwerkerhäuschen

Die nächste Station ist eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Nürnberg. Die Kaiserburg ist das zentrale Wahrzeichen der Stadt. Die Anlage diente im Laufe ihrer Geschichte unter anderem als Wehrbau, Kaiserresidenz, Reichsburg und hohenzollerischer Burggrafensitz, was sie zu einer der geschichtlich und baukünstlerisch bedeutendsten Burgen Europas macht.

Die Kaiserburg befindet sich auf dem Felsenberg, der die nächste Station der Historischen Meile darstellt und obendrein eine spannende Geschichte bereithält. Von ihm leitet sich nämlich der Name der Stadt ab – denn auf althochdeutsch heißt Felsenberg Nuorenberc.

Unmittelbar unterhalb der Kaiserburg liegen am Fuße des Felsenbergs die Handwerkerhäuschen (nicht zu verwechseln mit dem Handwerkerhof). Die einfach gehaltenen Gebäude stammen aus dem Mittelalter und zeichnen sich durch ihre unterschiedlichen Dachhöhen aus, die der Gasse Am Ölberg ein malerisches Flair verleihen.

8. Pilatushaus & Tiergärtnertor

Direkt um die Ecke findest du die nächsten beiden Highlights der Historischen Meile. Das Pilatushaus ist ein im Stil der Gotik gehaltenes Fachwerkgebäude mit Sandsteinsockel. Der Name kommt daher, dass das Haus der Startpunkt des Kreuzwegs zum Johannisfriedhof ist – mehr dazu gleich.

Vorher noch ein kurzer Blick zum Tiergärtnertor, das sich direkt neben dem Pilatushaus befindet. Das ehemalige Stadttor mit seinem quadratischen Turm ist heute eine beliebte Touristenattraktion.

9. ➤ Exkurs: Johannisfriedhof – Hesperidengärten – Adam-Kraft-Kreuzweg

Der eben erwähnte Adam-Kraft-Kreuzweg, der mit sieben Renaissancereliefs von Adam Kraft eine eigene Station der Historischen Meile darstellt, führt dich vom Pilatushaus zum Johannisfriedhof.

Hier sind berühmte Nürnberger wie Albrecht Dürer begraben, und auch die einheitliche Anordnung der Grabsteine zieht viele Besucher an. Auf dem Weg kommst du an den Hesperidengärten vorbei, einer tollen Gartenanlage aus dem Mittelalter, die im barocken Stil umgestaltet wurde.

10. Albrecht-Dürer-Haus – Historischer Kunstbunker – Krämersgassen

Wie das Pilatushaus auf der anderen Seite des Tiergärtner Tores ist auch das Albrecht-Dürer-Haus ein typisches Nürnberger Bürgerhaus mit Sandsteinsockel und Fachwerk. Es wurde um 1420 erbaut und fast 100 Jahre später zog dort der berühmte Maler Albrecht Dürer ein. Nach ihm ist übrigens auch der Nürnberger Flughafen benannt. Heute befindet sich im Albrecht-Dürer-Haus ein Museum rund um sein Lebenswerk.

Nur einen Katzensprung entfernt gelangst du zum Historischen Kunstbunker. Dort wurden im Zweiten Weltkrieg Kunstwerke gelagert, um sie vor Luftangriffen zu schützen.

Ebenfalls in der unmittelbaren Umgebung findest du die besterhaltenen Partien der heutigen Altstadt: die Krämersgassen. Mit ihren schmalen Handwerkerhäusern und stattlichen Steinbauten, von denen das älteste aus dem Jahre 1395 stammt, sind die Gassen eines der Highlights des Rundwegs.

11. Unterirdische Felsengänge

Erinnerst du dich an den Kunstbunker an der vorletzten Station der Historischen Meile? Dieser wurde nicht erst im Zweiten Weltkrieg errichtet. Die „Räumlichkeiten“, die dann als Luftschutzbunker genutzt wurden, waren bereits vorher da. Und ihnen ist die komplette nächste Station gewidmet.

Die unterirdischen Felsengänge wurden bereits im Mittelalter angelegt. Das weit verzweigte Stollen- und Kellersystem unter der Nürnberger Altstadt wurde allerdings bis ins 17. Jahrhunderts größtenteils geheim gehalten.

Heute kannst du viermal täglich an Führungen durch die Felsengänge teilnehmen, was ich dir auch wärmstens ans Herz lege. Es gibt einfach so viel zu entdecken im Labyrinth des Nürnberger Untergrunds, was einen Besuch zu einer wirklich einzigartigen Erfahrung macht. Inzwischen gibt es dort übrigens sogar einen Escape Room!

12. Schürstabhaus & Sebalduskirche mit Sebalder Pfarrhof

Ein Stück weiter südlich gelangst du zum Schürstabhaus. Die besondere Fassade des Gebäudes rührt daher, dass zwei Gebäude aus dem 12. Jahrhundert später von einer Patrizierfamilie zu einem Haus zusammengefügt wurden.

Schräg gegenüber befindet sich der Sebalder Pfarrhof, ein Gebäude aus dem 14. Jahrhundert, dessen bekanntestes Merkmal der „Chörlein“ genannte Erker ist. Das Gebäude gehört zur Sebalduskirche. Sie wurde ab 1230 als spätromanische Basilika erbaut und ist damit die älteste Pfarrkirche der Stadt.

13. ➤ Exkurs: Hallersches Haus

Wer möchte, kann nun einen Abstecher zum Hallerschen Haus machen. Das ebenfalls als Patriziersitz erbaute Gebäude mit der charakteristischen Holzgalerie im Innenhof beherbergt heute das Spielzeugmuseum.

14. Weißgerbergasse – Kettensteg – Weinstadel

Ansonsten geht es direkt weiter zur Weißgerbergasse mit über zwanzig schönen mittelalterlichen Fachwerkhäusern, die die schweren Bombenangriffe auf Nürnberg überstanden haben. Hier bekommst du eine Vorstellung davon, wie die Altstadt ursprünglich aussah. Am Haus mit der Nummer 24 sind außerdem die typischen Werkzeuge der Weißgerber dargestellt, die helles Leder fertigten.

Ein weiteres Highlight auf der Historischen Meile ist der Kettensteg am Schlayerturm. Er wurde 1824 erbaut und ist damit die älteste freischwebende Hängebrücke Deutschlands.

Ein Stück weiter östlich liegt unmittelbar hinter der Maxbrücke der Weinstadel. Wie der Name schon sagt, diente das Haus Gebäude einst als Weinlager. Heute beherbergt das schöne Gebäude aus dem Mittelalter zusammen mit dem angrenzenden Wasserturm ein Studentenwohnheim.

15. Unschlittplatz & Unschlitthaus – Henkersteg – An den Fleischbänken

Auf der anderen Seite der Pegnitz befindet sich der Unschlittplatz, der zu den wenigen erhaltenen historischen Ensembles der Stadt zählt. Hier stehen verschiedene Häuser aus dem 15. und 18. Jahrhundert, von denen insbesondere das Unschlitthaus hervorsticht. Es war ursprünglich als Kornspeicher errichtet und später zum Unschlittamt umfunktioniert worden. Alle Metzger mussten hier ihr Abfallfett verkaufen – und ein anderes Wort dafür ist Talg oder eben Unschlitt.

Kennst du die Geschichte von Kaspar Hauser? Er verhalf dem Unschlittplatz zu ein wenig Berühmtheit, als er 1828 als „rätselhafter Findling“ hier auftauchte und behauptete, die kompletten 16 Jahre seines Lebens in einem dunklen Kerker verbracht zu haben.

Die vorletzte Station der Historischen Meile ist eine weitere Brücke über die Pegnitz: der Henkersteg. Der Name kommt daher, dass vom 16. bis ins 19. Jahrhundert der Henker im Turm des gedeckten Wehrgangs wohnte. Heute befindet sich dort das Henkerhaus, ein Museum zur Nürnberger Kriminalgeschichte.

Zum Schluss führt die Historische Meile zum Platz An den Fleischbänken. Um hier von der Fleischbrücke zum alten Fleischhaus zu gelangen, gehst du unter dem sogenannten Ochsenportal hindurch. Es wurde 1599 errichtet und seine lateinische Inschrift besagt „Alles hat seinen Ursprung und Anfang, doch siehe, der Ochse, den du hier erblickest, ist nie ein Kalb gewesen“.

Mit dieser letzten Station An den Fleischbänken endet die Historische Meile super zentral zwischen Lorenzkirche und Hauptmarkt.

Karte mit allen Etappen der Historischen Meile in Nürnberg

Auf unserer interaktiven Karte findest du unsere 15 Etappen mit allen 41 Highlights der Historischen Meile. Die Exkurse sind lila markiert.

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Pauline ist Autorin bei den Phototravellers.

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Kommentare

  1. Super Beitrag! Das Gute ist ja, dass fast alle Orte nah aneinander liegen. So kann man sich relativ viele Sehenswürdigkeiten an einem Tag anschauen. Werde den Beitrag auf jeden Fall weiterempfehlen. Viele Grüße :)

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