1. Die „Rosenheim Cops“ – der Besucher-Magnet Nummer eins
Wusstest du, dass in Rosenheim die ZDF-Serie „Die Rosenheim Cops“ gedreht wird? Die Serie um den gemütlichen, bayerischen Rosenheimer Kommissar Korbinian Hofer (Joseph Hannesschläger), den etwas adretten Kommissar Sven Hansen (Igor Jeftić) aus der Großstadt und den netten Polizeihauptmeister Michael Mohr (Max Müller) sowie mit Polizeisekretärin Miriam Stockl (Marisa Burger) zieht wöchentlich 3,5 Millionen Zuschauer vor den Fernseher.
Wenn du die Drehorte in Rosenheim genauer unter die Lupe nehmen möchtest, kannst du eine Stadtführung buchen, die dir die Aufnahmeorte der bekannten Serie zeigt. Rosi, unsere Stadtführerin, hat uns zum Beispiel erzählt, dass sich die in der Serie gezeigte Polizeistation hinter dem Rosenheimer Rathaus befindet.
2. Das Solepumphaus
1803 kamen die Salinen nach Rosenheim und brachten der Stadt wirtschaftlichen Aufschwung. Ein altes Solepumpenhaus kannst du heute noch besichtigen. Zusammen mit dem ehemaligen Beamtenstock ist es das einzige Gebäude, das noch an die damaligen Salinen erinnert.
Zwischen 1810 und 1958 wurde in Rosenheim Salz durch das Sieden der Sole gewonnen. Die Sole, also salzhaltiges Wasser, wurde über Holzrohre aus dem Salzbergwerk Berchtesgaden bezogen. Konstrukteur war Salinenrat Georg von Reichenbach, nach dem auch die Reichenbachbrücke in München benannt ist. Diese Brücke verweist auf den Salz-Wasserweg, der das Salz nach München brachte und die Stadt reich machte.
In den Sudhäusern Rosenheims wurden jährlich 26.000 Tonnen Salz gewonnen. Bis 1926 war die staatliche Saline der größte Salzproduzent in Bayern. 1945 wurde das Sudhaus VI bei einem Luftangriff zerstört, und 1958 wurde die Saline stillgelegt. 1967 erfolgte der Abbruch des Salinengebäudes. Nur das Pumphaus blieb erhalten.
3. Die Gillitzergebäude
Unsere Stadtführerin Rosi führt uns als nächstes die kleine Fußgängerzone Rosenheims entlang. Direkt an diese Straße schloss früher der Markt Rosenheim an. Sie bleibt vor der beeindruckenden Gründerzeitfassade stehen, die auch als Gillitzerblock bekannt ist.
Ein reicher Mann namens Thomas Gillitzer ließ Ende des 19. Jahrhunderts hier 15 Häuser bauen. Er spekulierte jedoch und ging pleite, da die pompösen Bauten zu teuer waren und ihrer Zeit voraus waren. Ab 1960 wurden die Gebäude umgebaut. Der Block, vor dem wir in der Münchner Straße stehen, wurde original erhalten und restauriert.
4. Der Marktplatz
Rosenheim war früher ein sogenannter Markt und hatte keine Stadtmauer. Erst 1864 erhielt Rosenheim die Stadtrechte. Dafür war die Mangfall die natürliche Begrenzung der Stadt, mit einem doppelten Wall und Toren. Wo diese Tore standen, zeigt unsere Stadtführerin Rosi auf dem Pflaster.
Als wir schließlich zum Marktplatz kommen, erklärt sie uns die spezielle Dächerform der Häuser. Dieser Stil nannte sich Innsbruckbaustil. Die extra schief gebauten Dächer sollten dafür sorgen, dass Feuer, sollte es in der Stadt ausbrechen, nicht übergreifen konnte. In dem sogenannten Grabendach sammelte sich das Löschwasser, wodurch das Feuer nicht auf das angrenzende Gebäude übergriff.
5. Das Städtische Museum
Das Städtische Museum befindet sich im sogenannten Mittertor. Das Mittertor war vor 1350 das Osttor des Marktes Rosenheim. Ab dem 15. Jahrhundert trennte es den Inneren Markt vom Äußeren Markt und diente zudem als Zollstelle, erzählt uns Rosi, die Stadtführerin.
Direkt im Durchgang des Tores hängt das Wappen der Stadt. Die Eiserne Rose entstand im Frühjahr 1916. Im Rahmen einer Spendenaktion wurde ein Lindenholzschild mit dem Stadtwappen geschnitzt. Für 50 Pfennige konnten Spendenwillige einen Nagel in das Schild schlagen und so das Wappen formen. Rund 3000 Nägel wurden von Bürgern in das Schild geschlagen. Der Erlös von 8.000 Mark ging an Familien gefallener Soldaten.
Das Schild wurde dann am Mittertor aufgehängt. Im Museum befindet sich auch ein Modell des mittelalterlichen Rosenheims.
6. Die Stadtpfarrkirche St. Nikolaus
Die Stadtpfarrkirche St. Nikolaus wurde dem heiligen Nikolaus geweiht. Der 65 Meter hohe Turm ist das Wahrzeichen der Stadt. Die Kirche liegt zwischen dem Ludwigsplatz und dem Max-Josefs-Platz.
Die Kirchenfenster sind relativ neu, aus dem Jahr 2006. Eines zeigt die jüdische Schülerin Elisabeth Block und dient dem Andenken an alle jüdischen Opfer des Holocaust.
7. Der Riedergarten mit dem Apotheker Garten
Der Riedergarten verdankt seinen Namen dem Stadtapotheker Johann Rieder, der ihn 1729 als privaten Kräutergarten anlegte. 1925 ging der Garten an die Stadt über und wurde 2002 neu gestaltet. Der Stadtbach wurde dabei offengelegt und fließt nun entlang des Gartens.
Dieser kleine Park ist idyllisch gestaltet und der Apothekergarten macht seinem Namen alle Ehre. Die einzelnen Kräuter sind mit Namen versehen, sodass du durch die Beete spazieren und viel lernen kannst. Besonders beeindruckend fand ich den Mammutbaum.
8. Das Rathaus von Rosenheim und das Polizeirevier der Rosenheim Cops
Das Rathaus der Stadt Rosenheim befindet sich gegenüber dem Lokschuppen in der Nähe des Salinengartens. Es ist ein pompöser, roter, langgestreckter Bau mit Efeu an der Fassade. Ich dachte zuerst, es handele sich um einen alten Bahnhof, und tatsächlich stimmt das ein wenig. 1878 wurde der alte Bahnhof verlegt und die Empfangshalle zum Rathaus umfunktioniert. Der Bau blieb weitgehend unverändert. Der Mittelpavillon mit seinen drei Stockwerken, das Zeltdach und die Seitenflügel verleihen dem Gebäude noch immer ein Bahnhofsflair oder erinnern ein wenig an ein Schloss.
Der Bahnhof wurde von 1856 bis 1858 auf einem freien Feld vor der Stadt gebaut. Der Architekt Eduard Ruber gestaltete ihn mit Sichtziegeln und Naturstein.
Übrigens: Das Rathaus dient in der Serie „Die Rosenheim Cops“ als Polizeirevier. Rosi erzählt uns, dass sie, wenn ein Tourist das Polizeigebäude sucht, erst einmal nachfragt, ob er zur richtigen Polizei möchte oder das Revier der Rosenheim Cops sucht.
Rosenheim-Reiseführer
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