
Friederspitz & Frieder Wanderung: Schwere Bergtour
Der Winter lässt - wie so oft - auf sich warten. Die deutschen Alpen sind bis in hohe Lagen quasi schneefrei. Auch Gipfel jenseits der 2.000-Meter-Marke lassen sich je nach Disposition mehr oder weniger problemlos erklimmen. Zum Jahresausklang entscheiden wir uns für eine Wanderung auf die Friederspitz und den benachbarten Frieder. Beide bilden ein doppelgipfliges Bergmassiv im Ostteil der Kreuzspitzgruppe der Ammergauer Alpen.
Wir erreichen den Wanderparkplatz an der B23 – rund eineinviertel Stunden von München entfernt – gegen acht Uhr.

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Am Himmel ist kein Wölkchen zu sehen und die Sonne strahlt die ersten Berggipfel an. Die Tour auf die Friederspitz und den Frieder beginnt unspektakulär. Direkt am Parkplatz führt uns ein breiter Fahrweg gemächlich Meter für Meter nach oben. Die Aussicht ist bescheiden – wir befinden uns mitten im Wald. hier heißt es: Kopf ausschalten und einen Fuß vor den anderen setzen. Idealerweise spult man dieses langweilige Wegstück mit dem Mountainbike ab.


Nach einer guten Stunde erreichen wir einen Abzweig. Rechts geht es in Richtung Stepbergalm und zum Kramer. Wir halten uns aber noch ein paar Meter geradeaus. Nach wenigen Minuten erreichen wir einen Wiesenweg, der nach links in den Wald abzweigt. Ein Schild weist den Weg in Richtung Fiederspitze. Endlich lassen wir den monotonen Fahrweg hinter uns. Ein schmaler Pfad führt uns in Serpentinen durch einen dichten Nadelwald. Die Sonne dringt immer wieder durch das Astwerk und bringt die Landschaft zum Leuchten. Wir hören die Vögel zwitschern – und das mitten im Dezember. Die Bäume lichten sich mehr und mehr. Der Blick auf das Wettersteingebirge ist grandios.





Nach knapp zwei Stunden erhaschen wir den ersten Blick auf die Friederspitz – der Frieder-Gipfel liegt verdeckt dahinter. Wir erreichen die idyllisch gelegene Friederalm. Zeit für eine kurze Rast. Wir genießen die Sonne und den herrlichen Ausblick.


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Wir lassen die unbewirtschafteteFriederalm hinter uns und wandern über eine riesige Weidefläche. Die Friederspitz wird von hier an unser ständiger Begleiter. Der schmale Pfad führt uns ein Stück durch die Latschen und schlängelt sich schließlich links unterhalb des Gipfels entlang.



Aufstieg zur Friederspitz
Wir queren den grasbewachsenen Hang und steigen steil über eine Flanke zum Gipfelkreuz der Friederspitz auf. Hier und da passieren wir ein paar Schneefelder, aber nichts Dramatisches. Kein Baum versperrt sich Sicht – der Blick auf die umliegenden Gipfel ist wirklich grandios. Nach gut drei Stunden erreichen wir das Gipfelkreuz der Friederspitz. Von hier aus ist der Frieder-Gipfel schon zum Greifen nahe.






Gipfelblick
Bei dem herrlichen Bergwetter sind wir hier oben heute nicht alleine. Trotz des langen Zustiegs tummeln sich einige Wanderer am Gipfelkreuz. Der Ausblick entschädigt für die Strapazen. Kreuzspitze, Zugspitze, Alpspitze, Schneefernerkopf, Geierköpfe, Daniel, Hochvogel, Nebelhorn, Westliche Karwendelspitze und hunderte andere Gipfel bilden ein traumhaftes Bergpanorama.




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Der Frieder
Wir machen uns auf den Weg zum Frieder. Der Pfad führ uns noch einmal rund 70 Höhenmeter nach unten und die gleiche Strecke wieder nach oben. Hier am Fieder-Gipfel legen wir eine längere Rast ein. Wir legen uns ins warme Gras und genießen die wärmende Sonne. Haben wir wirklich Dezember in Deutschland? Es ist eigentlich nicht zu glauben.










Abstieg über den Frieder-Bergpfad
Um die ganze Wanderung zu einer Rundtour auszubauen, steigen wir wieder vom Frieder ab, gehen allerdings nicht zurück auf die Friederspitz. Stattdessen verlassen wir den Wanderweg in der Senke zwischen Frieder und Friederspitz nach links – ein Schild gibt es hier aber nicht. Es geht zunächst weglos – vielleicht ist der Weg auch unter dem Schnee verdeckt – einen Grashang recht steil nach unten. Bald erreichen wir ein stark abschüssiges Geröllfeld. Hier sind wieder ein paar stark verwitterte Markierungen auszumachen. Ob der Weg noch gepflegt wird, wagen wir zu bezweifeln. Vermutlich kennen nur Einheimische diesen Bergpfad.


Nach dem Geröllfeld erreichen wir die Latschenzone. Der Weg ist kaum auszumachen und zum Teil verwachsen. Ein Buschmesser würde hier gute Dienste leisten, aber es geht auch so. Der Abstieg ins Tal hat es noch einmal in sich. Der maximal fußbreite Pfad führt in Serpentinen den steilen Hang hinab. Hier ist Trittsicherheit gefragt – ein falscher Schritt kann üble Folgen haben. Vor allem, wenn man alleine unterwegs ist. Der Weg ist kaum frequentiert und Handyempfang ist nicht vorhanden. Bei Nässe raten wir von dieser Variante, vor allem im Abstieg, ab.



Nach unzähligen Serpentinen haben wir das Gröbste hinter uns. Der Weg führt uns in ein weiteres Geröllfeld und schließlich in den Wald. Wir erreichen einen Fahrweg, der jetzt allerdings noch einmal eine halbe Stunde recht stramm anzieht. Der Rückweg zum Parkplatz zieht und zieht sich durch den dichten Wald. Inzwischen ist es auch schon finster, aber der Mond spendet noch genügend Licht.

Tourdaten Friederspitz und Frieder (Rundtour mit „wildem“ Abstieg)
Datum: Dezember 2016
Gesamtweglänge: 20,3 Kilometer
Höhenmeter: 1.430 Meter
Reine Gehzeit: 6:00 Stunden
Die Wanderung auf die Friederspitz und den Frieder ist ein landschaftliches Highlight mit phänomenalen Ausblicken und Fernblicken bis weit in die Alpen hinein. Wegen des langen Zustiegs über den monotonen Fahrweg und der fehlenden Einkehrmöglichkeiten ist die Wanderung relativ einsam. Technisch ist die Tour nicht besonders anspruchsvoll. Aufgrund der Länge und der vielen Höhenmeter sollte man die Wanderung aber nicht unterschätzen. Bei schlechter Sicht und ohne GPS kann man sich im oberen Teil der Wanderung außerdem leicht verlaufen. Die von uns gegangene Rundtour mit dem „wilden“ Abstieg über den teils verwachsenen und sehr steilen Bergpfad ist eine ganz andere Hausnummer und erfahrenen Wanderern vorbehalten. Trittsicherheit ist hier oberste Pflicht. Zudem sollte diese Variante – insbesondere im Abstieg – auf keinen Fall bei Nässe oder Schnee begangen werden. Hier herrscht akute Absturzgefahr und stellenweise geht es wirklich steil in die Tiefe. Doch lohnt diese Variante überhaupt? Ich bin der Meinung: nein! Landschaftlich finde ich den Normalweg spannender – außerdem ist der Normalweg ein ganzes Stück kürzer.
Eine sehr schöne Tour! Tolles Wetter hattet ihr, da werde ich gleich neidisch :-D
Bei Sonnenschein am Gipfel liegen – im Dezember! Wahnsinn
Hi Sebastian,
ja, das haben wir auch gedacht… So ein Dezember-Ausflug auf über 2000 Meter hat doch was :-)
Ein sehr schöner Bericht zu einer traumhaften Tour. Es war wirklich ein grandioser Jahresausklang.
Ich freue mich jetzt schon auf den Saisonstart 2017 und auf neue beeindruckende Ziele.
Viele Grüße, Maik / Bergpixel
Ja, da hast du was cooles rausgesucht… Aber der Abstieg, mein Freund, der hätte ja nicht sein müssen haha