1. Bamberg
Eine der schönsten Städte Bayerns liegt in Oberfranken. Auf sieben Hügeln wurde hier Bamberg – auch eine der schönsten Fachwerkstädte in Deutschland – erbaut. Wohl auch deshalb und wegen der vielen Kirchen nennt man die Stadt auch das „Fränkische Rom“.
Die historische Altstadt gehört zum Weltkulturerbe der UNESCO und enthält viele schöne Gebäude, deren Herkunft bis ins 11. Jahrhundert zurückverfolgt werden kann. Auch die alten Straßen und die Stadtstruktur sind noch hervorragend erkennbar, weshalb die Innenstadt als einer der schönsten spätmittelalterlichen Stadtkerne Deutschlands gilt.
Ein besonderes Highlight ist das Alte Rathaus mit seinem traditionellen Fachwerk und seinen Fassadenmalereien. Es befindet sich auf einer Insel in der Regnitz und ist über zwei Bogenbrücken erreichbar. Wenn du genau hinschaust, siehst du an der Fassade ein lustiges Detail: das Bein einer kleinen Engelsfigur, die aus dem Gemälde herausragt.
Tipp: Lass dir das Bamberger Bier nicht entgehen, denn die Stadt ist für ihre Braukunst bekannt. Und den besten Blick auf Bamberg hast du vom Turm der Altenburg, die du zu Fuß in ca. einer halben Stunde erreichst. Mehr Infos dazu findest du im Artikel über die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Bamberg! Als Übernachtungstipp können wir dir das Welcome Hotel Residenzschloss empfehlen (hier Preise checken*).
2. Rothenburg ob der Tauber
Zu den schönsten Kleinstädten in Bayern gehört Rothenburg ob der Tauber. Bekannt ist die ehemalige Reichsstadt für ihren mittelalterlichen Stadtkern, der extrem gut erhalten ist. Das liegt nicht zuletzt daran, dass sich die Stadt nach dem Dreißigjährigen Krieg kaum weiterentwickelte und bis ins 19. Jahrhundert kein Eisenbahnanschluss vorhanden war.
Im zweiten Weltkrieg wurden dann große Teile von Rothenburg zerstört, die aber schlicht und unauffällig wiederaufgebaut und ins alte Stadtbild integriert wurden. So blieben nicht nur die kopfsteingepflasterten Gassen und Fachwerkhäuser erhalten, sondern auch die begehbaren Stadtmauern und das mittelalterliche Rathaus.
Rothenburg ob der Tauber ist außerdem für mehrere Museen bekannt, zum Beispiel das Kriminalmuseum, das RothenburgMuseum oder das Handwerkerhaus. Ein ganz besonderes Highlight ist auch das Weihnachtsmuseum von Käthe Wohlfahrt – entweder als Gag mitten im Sommer oder aber in Kombination mit dem schönen Weihnachtsmarkt.
Mehr Infos über das süße Städtchen verraten wir dir bei den Top-Sehenswürdigkeiten in Rothenburg. Außerdem findest du hier einen Überblick über die schönsten Fachwerkstädte in Deutschland, zu denen wir natürlich Rothenburg ob der Tauber zählen.
Geheimtipp: Das Weingut Glocke in Rothenburg ob der Tauber bietet als südlichstes Weingut Frankens nicht nur Weinführungen und -proben sowie ein eigenes Restaurant, sondern auch Übernachtungen im hauseigenen Hotel (hier Preise checken*).
3. Passau
Das östlichste Ziel dieser Liste liegt an der Grenze zu Österreich und heißt Passau. Die Dreiflüssestadt – hier fließen Donau, Inn und Ilz zusammen – ist auch als „Bayerisches Venedig“ bekannt, da die engen Gassen und eine von italienischen Baumeistern geprägte Geschichte für echten südländischen Charme sorgen.
Noch bevor an der Stelle des heutigen Doms aber ein römisches Kastell errichtet wurde, ließen sich die Kelten in Passau nieder. Die erste keltische Siedlung befand sich auf dem Altstadthügel, dort wo heute das alte Rathaus steht.
Auch der Stephansdom mit seinen charakteristischen Zwiebeltürmen und einer beeindruckenden Orgel liegt im historischen Stadtkern, ebenso wie viele weitere barocke Gebäude.
Hoch über der schönen Stadt thront eine Festung aus dem 13. Jahrhundert, die Veste Oberhaus. Sie beherbergt das Oberhausmuseum und einen Aussichtsturm.
Tipp: Passau liegt übrigens auch am Rand des Bayerischen Waldes, der sich hervorragend für Ausflüge und Wandertouren eignet. Wie wäre es zum Beispiel mit dem Goldsteig – der Fernwanderweg gehört zu den schönsten Mehrtageswanderungen in Deutschland.
Eine der besten Unterkünfte der Stadt ist übrigens das Hotel Residenz Passau (hier Preise checken*).
4. Regensburg
Wir kehren nochmal zurück an die Donau, denn hier liegt auch Regensburg. Die ersten Siedlungsspuren stammen bereits aus der Zeit um 5000 v. Chr. – und der Regensburger Donaubogen ist sogar schon seit der Steinzeit besiedelt.
Im Jahr 179 wurde dann in ein römisches Lager in Regensburg errichtet, das Castra Regina genannt wurde. Vom Römerkastell entwickelte sich Regensburg im Mittelalter zum Bischofssitz und später zur Freien Stadt und Reichsstadt. Ein beeindruckendes Überbleibsel aus der Antike ist zum Beispiel die Porta Praetoria, das ehemalige Haupttor des Lagers.
Weitere spannende Sehenswürdigkeiten findest du in der historischen Altstadt, die gemeinsam mit dem Stadtteil Stadtamhof seit 2006 zum UNESCO-Welterbe gehört. Zu den Highlights zählen die Steinerne Brücke und der gotische Dom sowie zahlreiche Geschlechtertürme der Patrizier. Mehr darüber erfährst du bei den Top-Sehenswürdigkeiten in Regensburg!
Tipp: Etwas außerhalb von Regensburg findest du zwei weitere bedeutende Denkmäler: die Walhalla, in der bedeutende deutsche Persönlichkeiten geehrt werden, und die Befreiungshalle in Kelheim, die an die gewonnenen Schlachten gegen Napoleon während der Befreiungskriege erinnert.
5. Lindau
Mein fünftes Highlight führt an den Bodensee. Genauer gesagt ans östliche Ufer ins Dreiländereck Deutschland–Österreich–Schweiz. Hier liegt Lindau, eine einzigartige Stadt, die auf einer Insel in den Bodensee hineinragt.
Die ersten Besiedelungsspuren findet man allerdings auf dem Festland gegenüber der Inselaltstadt. Dort wurde eine antike römische Villa aus dem zweiten Jahrhundert n. Chr. freigelegt, deren Grundmauern sich heute im Römerpark befinden.
Lindau war später bis 1803 freie Reichsstadt. Im 15 Jahrhundert wurde hier sogar ein Reichstag abgehalten. Aus derselben Epoche stammt übrigens das prächtige Rathaus, das wie die gesamte historische Altstadt unter Denkmalschutz steht.
Mehr Infos und Geheimtipps findest du im Artikel über die Top-Sehenswürdigkeiten in Lindau!
6. Nürnberg
Nürnberg, die zweitgrößte Stadt Bayerns, hat viel mehr zu bieten als den berühmten Christkindlesmarkt. Hoch über der schönen Stadt thront zum Beispiel die beeindruckende Kaiserburg auf dem Felsenberg.
Zur Doppelanlage, deren Bau wohl um 1000 begann, gehört übrigens auch die Burggrafenburg. Aber auch unter der Stadt gibt es einiges zu entdecken – hier befinden sich nämlich die berüchtigten Lochgefängnisse und die unterirdischen Felsengänge.
Alle diese Sehenswürdigkeiten sind Teil der historischen Meile in Nürnberg. Ebenfalls zu diesem geschichtsträchtigen Rundgang gehören zum Beispiel der Schöne Brunnen und die gotische Frauenkirche auf dem Hauptmarkt.
Eine weiteres spannendes Ziel ist das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände, das etwas außerhalb von Nürnberg liegt. Hier hielt die NSDAP von 1933 bis 1938 ihre Reichsparteitage ab. Mehr darüber erzähle ich dir im Artikel über die Top-Sehenswürdigkeiten in Nürnberg.
7. Augsburg
Super interessant ist auch Augsburg als eine der ältesten Städte Deutschlands. Der Name geht auf ein römisches Heerlager zurück, das schon im Jahre 15 v. Chr. gegründet wurde.
Im 13. oder 14. Jahrhundert wurde Augsburg schließlich zur Reichsstadt, in der oft Reichstage stattfanden. Dadurch floss auch viel Geld von wohlhabenden Kaufmannsfamilien in die Stadt, besonders von den Welsern und Fuggern. Deshalb wurde Augsburg zur Fuggerstadt – davon zeugen heute noch die Fuggerhäuser und die Fuggerei, eine von Jakob Fugger gegründete Sozialsiedlung aus dem 16. Jahrhundert.
In der Altstadt findest du aber auch historische Gebäude aus weiteren Stilepochen, wie zum Beispiel mittelalterliche Zunfthäuser, den Dom Mariä Heimsuchung aus dem 11. Jahrhundert oder die Basilika St. Ulrich und Afra mit ihrem Zwiebelturm. Das markante Augsburger Rathaus mit dem Goldenen Saal stammt aus der Renaissance.
Hier zeigen wir dir alle Sehenswürdigkeiten in Augsburg – mit dabei ist selbstverständlich auch die Augsburger Puppenkiste, die 1948 zum ersten Mal ihren Vorhang öffnete.
8. Ingolstadt
Weiter geht’s nach Oberbayern. Idyllisch an der Donau liegt dort Ingolstadt, die fünftgrößte Stadt Bayerns. In einigen Vororten wurden sogar Spuren aus der Jungsteinzeit gefunden.
Zum ersten Mal urkundlich erwähnt wurde Ingolstadt dann im Jahr 806. Im späten Mittelalter wurde die Stadt zum Herzogssitz, was man heute noch in der Architektur erkennen kann. Die historische Altstadt von Ingolstadt ist gut erhalten und beherbergt beeindruckende Bauten wie den Pfeiffturm, das Kreuztor oder das alte Rathaus.
Weitere historische Meilensteine sind das Jahr 1472, in dem die erste Universität Bayerns in Ingolstadt gegründet wurde, und das Jahr 1516, in dem dort das Reinheitsgebot erlassen wurde. Es sorgt übrigens noch heute für die erstklassige Qualität des bayerischen Bieres!
Und noch ein spannender Fakt über Ingolstadt: 1776 gründete sich hier der freidenkerische Illuminatenorden.
9. Landshut
Viele Parallelen mit Ingolstadt findest du in Landshut. Die Stadt liegt ebenfalls in Bayern und direkt am Fluss, der Isar. Außerdem sind auch hier die Spuren des Spätmittelalters in der Architektur erkennbar.
Aus dem späten Mittelalter stammt auch eine sehr bedeutende Tradition, die Landshuter Hochzeit. Bis heute feiern die Einwohner der Stadt alle drei Jahre ein Mittelalterfest, um an die Heirat des bayerischen Herzogs Georg des Reichen mit der polnischen Königstochter Hedwig von Burghausen zu erinnern. Sie machte Landshut damals zu einem wichtigen Zentrum.
Erstmals erwähnt wurde Landshut um 1150 als „Landeshuata“, was für „Hut und Schutz des Landes“ steht. Wenig später begann der Bau des Wahrzeichens der Stadt – der Burg Trausnitz.
Sie thront hoch über der historischen Altstadt, wo sich geschichtsträchtige Sehenswürdigkeiten wie die gotische Martinskirche mit ihrem Backsteinturm – er ist sogar der höchste aus Backsteinen errichtete Kirchturm der Welt – oder das mittelalterliche Ländtor befinden. In der Altstadt findest du auch die Stadtresidenz Landshut, eins der ersten Renaissancebauwerke nördlich der Alpen.
10. München
Natürlich kennt so gut wie jeder die bayerische Landeshauptstadt München, eine der größten Städte Deutschlands. Aber weißt du auch etwas über die spannende Geschichte, die sich dahinter verbirgt?
Erstmals urkundlich erwähnt wurde München nämlich bereits im Jahr 1158 – und zwar als „forum apud Munichen“. Man vermutet, dass das „bei den Mönchen“ bedeutet und dass es an der Stelle, an der sich die Stadt heute befindet, eine Niederlassung von Mönchen gegeben haben soll.
Allerdings erhielt München mit der urkundlichen Erwähnung nur das Markt-, Münz- und Zollrecht – wann die Stadt tatsächlich gegründet wurde, ist nicht bekannt. Man weiß aber, dass die älteste und damals noch einzige Pfarrkirche der Stadt die Peterskirche war.
Im Mittelalter wurde München dann zum bayerischen Herzogssitz und später zur kaiserlichen Residenzstadt. Zur Hauptstadt des Bundeslands wurde die historische Metropole dann 1506. Das berühmte Oktoberfest fand übrigens zum ersten Mal im Jahr 1810 statt.
Tipp: Auf unserem Reiseblog findest du nicht nur die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in München, sondern auch zahlreiche Tipps und Attraktionen in der Stadt und ihrer Umgebung. Such am besten einfach nach dem Stichwort „München“!
11. Würzburg
Wir nähern uns dem Ende der Liste und machen Halt im schönen Würzburg. Erstmals erwähnt wurde die unterfränkische Stadt im Jahr 704 als „Virteburh“. Im Mittelalter stieg sie dann zu einem wichtigen wirtschaftlichen, geistlichen und hoheitlichen Zentrum auf.
Dadurch entwickelte sich in Würzburg ein eindrucksvolles Stadtbild, das insbesondere alte Gebäude im Barock- und Rokokostil umfasst. Leider wurden nach verheerenden Bombenangriffen im Zweiten Weltkrieg nur wenige Bürgerhausensembles wiederaufgebaut.
Allerdings wurden die meisten Kirchen in der historischen Altstadt und die bedeutendsten Einzeldenkmäler zumindest äußerlich rekonstruiert. Dazu gehört auch die bekannte Würzburger Residenz mit dem Residenzplatz und dem schönen Hofgarten, die 1981 schließlich in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen wurde.
Ebenfalls zu den Top-Sehenswürdigkeiten in Würzburg gehören die Festung Marienberg und die Alte Mainbrücke, auf der man traditions- und stilgerecht ein Glas Wein trinken kann. Allgemein gilt Würzburg als das Herz der Weinregion Franken – du findest hier also nicht nur weitläufige Weinberge und Weingüter, sondern auch zahlreiche Weinstuben und Weinkeller.
12. Dinkelsbühl
Nun kommen wir zu einer kleinen Stadt in Mittelfranken, die dir vielleicht nicht unbedingt bekannt vorkommt. Aber kennenlernen solltest du Dinkelsbühl allemal!
Die ehemalige Reichsstadt ist nämlich dank des spätmittelalterlichen Stadtkerns ein beliebtes Ausflugsziel. Er ist außergewöhnlich gut erhalten und wurde seit 400 Jahren nicht verändert. Auch die Stadtmauer und der Burggraben, die rund um die Innenstadt verlaufen, sind in einem hervorragenden Zustand.
Die Geschichte der Stadt reicht aber noch viel weiter zurück. Bereits im 10. Jahrhundert wurde an der Stelle von Dinkelsbühl nämlich ein wichtiger Handelsplatz errichtet, da sich dort bedeutende Handelsrouten kreuzten. Erstmals erwähnt wurde Dinkelsbühl dann 1188 unter dem Namen „burgum tinkelspuhel“.
Tipp: Dinkelsbühl liegt an der Romantischen Straße, die von Würzburg nach Füssen führt und beeindruckende Städte, Regionen und Sehenswürdigkeiten miteinander verbindet. Auch Rothenburg ob der Tauber und Augsburg liegen übrigens auf der Strecke.
13. Coburg
Wie versprochen geht es zum Schluss um das englische Königshaus. Wo das in Bayern vertreten ist? In Coburg!
Erstmals urkundlich erwähnt wurde Coburg zwar schon 1056, aber große Bedeutung erlangte es erst im 16. Jahrhundert, als es zur Residenzstadt der Herzöge von Sachsen-Coburg – später dann Sachsen-Coburg-Gotha – wurde. Der wohl eindrucksvollste Zeuge dieser Zeit ist das Schloss Ehrenburg, das herzögliche Residenzschloss in der Coburger Innenstadt.
Die Verbindung mit dem englischen Königshaus kommt daher, dass der Coburger Prinz Albert im Jahr 1840 seine Cousine, die britische Königin Victoria, heiratete. Und die heutige Monarchin Queen Elizabeth II. ist eine Ururenkelin der beiden!
Noch älter als Schloss Ehrenburg ist das Wahrzeichen der Stadt, die Veste Coburg. Sie thront hoch über der Stadt und gehört zu den größten und am besten erhaltenen Burganlagen Deutschlands. Erstmalig erwähnt wurde sie bereits 1225. Berühmtheit erlangte sie spätestens im Jahr 1530, als sich Martin Luther dort für einige Monate aufhielt.
In der wunderschönen Coburger Altstadt findest du übrigens auch eines der ältesten Fachwerkgebäude Deutschlands und den historischen Marktplatz. Dort findet nicht nur ein jährliches Samba-Festival statt (das größte nach dem Karneval in Rio!), sondern auch einer der schönsten Weihnachtsmärkte in Franken. Mehr dazu erzähle ich dir bei den Top-Sehenswürdigkeiten in Coburg.
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