1. Schloss und Park Sanssouci
Die bekannteste Sehenswürdigkeit in Potsdam ist ohne Zweifel das berühmte Schloss Sanssouci. Es war ursprünglich lediglich ein kleines Sommerschloss im Stil des Rokoko, das unter König Friedrich II. zwischen 1745 und 1747 erbaut und später erweitert wurde.
Das Schloss wird aufgrund der prunkvollen Architektur gerne als „preußisches Versailles“ bezeichnet. Heute ist Schloss Sanssouci mit der schönen Rokoko-Architektur und der prachtvollen Innenausstattung eines der meist besuchten Touristenziele in Potsdam.
Im Park Sanssouci findest du noch mehr Attraktionen, unter anderem die Bildergalerie, die Weinbergterrassen, eine Windmühle und ein chinesisches Teehaus. Auch weitere imposante Prachtbauten wie das Neue Palais, das Orangerieschloss (es heißt auch Neue Orangerie) und Schloss Charlottenhof sind Teil des Ensembles.
Die Schlösser und die weitläufige Parkanlage gehören seit 1990 zum UNESCO-Welterbe und ist gleichzeitig Brandenburgs größte Parkanlage.
Hier findest du noch mehr Infos rund um das Schloss Sansoucci.
2. Schloss Cecilienhof im Neuen Garten
Optisch ganz anders, aber deshalb keinesfalls weniger beeindruckend präsentiert sich das Schloss Cecilienhof im Neuen Garten. Es wurde erst Anfang des 20. Jahrhunderts im englischen Landhausstil erbaut und zeichnet sich durch Backstein- und Fachwerkelemente aus. Wie etwa die außergewöhnlichen Schornsteine im Tudor-Stil.
Geschichtliche Bedeutung erhielt Schloss Cecilienhof unmittelbar nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs – Im Sommer 1945 fand hier nämlich die Potsdamer Konferenz statt, bei der die Regierungschefs und Außenminister der Sowjetunion, der USA und Großbritanniens über das weitere Vorgehen berieten. Seitdem befindet sich auf der Rasenfläche im Ehrenhof der charakteristische fünfzackige Sowjetstern aus roten Blumen.
Ebenfalls im über 100 Hektar großen Neuen Garten gelegen sind Sehenswürdigkeiten wie eine gotische Bibliothek, Häuser im holländischen Stil, eine Pyramide, eine Muschelgrotte und eine Eremitage.
3. Schloss und Park Babelsberg
Mein persönlicher Favorit in Potsdam ist Das Schloss Babelsberg. Die Anlage wurde Anfang des 19. Jahrhunderts als Sommerresidenz für den preußischen Prinz Wilhelm errichtet, der später zum ersten Deutschen Kaiser wurde.
Die Außenfassade ist eine Mischung aus der in der ersten Bauphase verwendeten englischen Gotik und des später aufgenommenen Burgenstils mit zahlreichen Türmchen, Erkern und verschiedenen Fensterformen.
Das wunderschöne Schloss liegt im ebenso ansehnlichen Park Babelsberg am Ufer der Havel.
Du findest dort unter anderem auch das Dampfmaschinenhaus, das Kleine Schloss, den Marstall, die Gerichtslaube, das Matrosenhaus und den beeindruckenden 46 Meter hohen Flatowturm.
Tipp: Auf einer Schlösserrundfahrt (hier Tickets bestellen*) mit dem Schiff kommst du sowohl am Schloss Babelsberg als auch am Schloss Cecilienhof vorbei und erhältst faszinierende Einblicke aus einer einzigartigen Perspektive.
4. Medienstadt Babelsberg
Unsere nächste Top-Sehenswürdigkeit in Postdam liegt südwestlich vom Park Babelsberg. Die Medienstadt Babelsberg beinhaltet unter anderem mehrere Filmstudios und -sets sowie einige Kunst- und Filmhochschulen.
Das Studio Babelsberg ist das größte Film- und Fernsehstudio Europas und bekannt in der Filmwelt – hier wurden bereits berühmte Hollywood-Streifen wie Die Bourne Verschwörung, Inglourious Basterds und Der Vorlser gedreht, ebenso wie die zweite Staffel der deutschen Netflixserie Dark. Nicht umsonst trägt Potsdam seit 2019 den Titel UNESCO-Filmstadt!
In der Medienstadt Babelsberg befindet sich zudem der Filmpark Babelsberg. In diesem Themenpark kannst du an einer Studiotour über das Gelände teilnehmen. Eines der Highlights: der originale Löwenzahn-Bauwagen!
Tipp: Im alten Marstall in der Innenstadt findest du außerdem das Filmmuseum Potsdam (Google Maps). Es ist das älteste in ganz Deutschland und beherbergt spannende Ausstellungen.
5. Museum Barberini
Auf der anderen Seite der Havel findest du fast unmittelbar am Flussufer den Palast Barberini. Vorbild für die Architektur und den Namen des klassizistisch-barocken Bürgerhauses ist der Palazzo Barberini in Rom.
Bei Luftangriffen im Jahr 1945 wurde der Palast Barberini weitgehend zerstört und später abgerissen. Von 2013 bis 2016 wurde er wiederaufgebaut und beherbergt seither das Museum Barberini. Wenn du an Kunst und Kultur interessiert bist, bist du hier genau richtig.
Besichtigen kannst du im Museum Barberini alles von den Alten Meistern bis zur zeitgenössischen Kunst. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf dem Impressionismus. Dazu gibt es spannende wechselnde Ausstellungen – bisher zum Beispiel mit Werken von Picasso, Monet oder Van Gogh.
6. St. Nikolai am Alten Markt
Die Fassade des Palast Barberini zeigt zum Alten Markt, einem zentralen Platz in der Altstadt und dem historischen Kern von Potsdam. Eines der wohl bekanntesten Gebäude auf dem Platz und gleichzeitig Wahrzeichen der Stadt ist die Nikolaikirche.
St. Nikolai entstand zwischen 1830 und 1837 im klassizistischen Stil nach Plänen von Karl Friedrich Schinkel. Das Gebäude ist 77 Meter hoch und glänzt mit einer weithin sichtbaren Kuppel, von der du übrigens einen hervorragenden Panoramablick genießen kannst.
Mit dem von Säulen gestützten Portal erinnert die Nikolaikirche außerdem an einen antiken Tempel oder gar an das Pantheon in Rom.
Zudem befinden sich auf dem Alten Markt noch ein Obelisk sowie das Alte Rathaus und das ehemalige Stadtschloss, in dem sich heute der Sitz des Brandenburger Landtags befindet.
Tipp: Das Museum Barberini und der Alte Markt mit der Nikolaikirche und dem Stadtschloss liegen direkt am Ufer der Havel. Von dort hast du einen schönen Blick auf die Freundschaftsinsel, die du über zwei Brücken erreichen kannst (Google Maps). Wunderschön angelegte Gärten, eine Freilichtbühne und ein Sonnencafé verwandeln die Insel in eine Oase der Ruhe.
7. Brandenburger Tor
Ja, du hast richtig gelesen – denn nicht nur in Berlin gibt es ein Brandenburger Tor, sondern auch in der Nachbarstadt Potsdam.
Die Sehenswürdigkeit befindet sich am Luisenplatz, an der Stelle, an der früher ein altes Stadttor stand – bis ins 20. Jahrhundert war das Tor auch noch in die Stadtmauer integriert, die dann aber abgerissen wurde. Das Brandenburger Tor von Potsdam wurde 1771 fertiggestellt, was bedeutet, dass es sogar rund 20 Jahre älter als die Berliner Version ist. Vorbild für das Brandenburger Tor war der Konstantinsbogen in Rom.
Tipp: Ganz in der Nähe findest du übrigens eines der drei erhaltenen Stadttore Potsdams. Das Nauener Tor mit seinen zwei schönen Türmen gilt als erstes Bauwerk neugotischen Stils auf dem europäischen Kontinent und befindet sich etwa einen Kilometer nordöstlich vom Brandenburger Tor in der Friedrich-Ebert-Straße 32 (Google Maps).
Erkunde die Stadt auf einer Stadtrundfahrt auf den Spuren des „Alten Fritz“ (hier buchen*).
8. Holländisches Viertel
Direkt am Nauener Tor findest du auch die nächste Sehenswürdigkeit. Das sogenannte Holländische Viertel beginnt nämlich dort und erstreckt sich in Richtung Südosten. Aufgeteilt wird es in vier Karrees durch die Mittel- und Benkertstraße, die das Viertel kreuzförmig durchqueren.
Das Holländische Viertel wurde zwischen 1733 und 1742 im Zuge der zweiten Stadterweiterung unter Leitung des niederländischen Baumeisters Jan Bouman aus Amsterdam erbaut. Es charakterisiert sich durch die 134 Ziegelstein-Häuser, von denen einige die markanten Giebel aufweisen, die an die typischen Grachtenhäuser in Amsterdam erinnern.
Heute ist das Viertel bei Einheimischen und Touristen sehr beliebt, vor allem dank der vielen kleinen Cafés, Kneipen und Läden. Aber auch zum einfachen Durchschlendern ist die schöne Gegend bestens geeignet. Angelehnt an die niederländische Tradition findet hier jedes Jahr im April übrigens ein Tulpenfest statt. Im Herbst gibt es einen Töpfer- und im Winter einen Weihnachtsmarkt, und auch sonst ist im Holländischen Viertel immer was los.
Serienfans aufgepasst: Für die US-amerikanische Serie Homeland diente das Holländische Viertel in der fünften Staffel sogar als Kulisse für Amsterdam.
9. Biosphäre Potsdam
Im Norden der Stadt befindet sich eine weitere Top-Attraktion. Die Biosphäre Potsdam ist ein Tropenhaus, das sich auf einem ehemaligen militärischen Gelände befindet. 2001 wurde es für die Bundesgartenschau hergerichtet und beherbergt nun ca. 20.000 tropische Pflanzen mit ca. 350 verschiedenen Arten sowie verschiedene tropische Tiere.
Die Biosphäre Potsdam ist damit kein „normaler“ botanischer Garten, sondern versteht sich vielmehr als Naturerlebniswelt bzw. Veranstaltungsort mit wechselnden Sonderthemen rund um die Natur. Dazu gehören zum Beispiel auch das Café Tropencamp und das Restaurant Urwaldblick.
Tipp: Der Volkspark, in dem sich das Gelände befindet, ist übrigens ebenfalls einen Besuch wert. Die 65 Hektar große Grünanlage ist ein moderner Park mit zahlreichen Aktivitäten und Freizeitmöglichkeiten wie zum Beispiel Joggen, Skaten, Radfahren und Fußballspielen.
10. Glienicker Brücke
Diese Sehenswürdigkeit befindet sich zwischen den Schlössern Cecilienhof und Babelsberg und verbindet Potsdam beziehungsweise Brandenburg mit Berlin. Die Glienicker Brücke ist deshalb gleichzeitig ein Symbol der Trennung, aber auch der Wiedervereinigung und des Mauerfalls.
Hervorzuheben ist der geniale Ausblick, den du von der Glienicker Brücke aus hast. Du siehst von dort nicht nur die Havel und die wundervolle Kulturlandschaft Potsdams, zu der auch das Schloss Babelsberg gehört, sondern auch den Landschaftspark Klein-Glienicke mit dem Schloss Glienicke auf der Berliner Seite.
Berühmtheit erlangte die Glienicker Brücke, die aus einer Stahl-Fachwerk-Konstruktion besteht, allerdings durch den berüchtigten Agententausch. Während des Kalten Krieges tauschten die USA und die Sowjetunion auf der Brücke bei drei Aktionen insgesamt 40 Personen, darunter Spitzenspione und Top-Agenten beider Seiten. Der englische Spitzname lautet daher Bridge of Spies, was auch gleichzeitig der Titel eines Films von Steven Spielberg aus dem Jahr 2015 ist, der am Originalschauplatz gedreht wurde.
11. Heilandskirche am Port von Sacrow
Von der Glienicker Brücke aus kannst du einen Blick auf unsere nächste Sehenswürdigkeit erhaschen. Es handelt sich um einen kleinen Geheimtipp, den du dir nicht entgehen lassen solltest. Im nördlichen Potsdamer Stadtteil Sacrow thront sie unmittelbar am Havelufer – die Heilandskirche am Port von Sacrow.
Zusammen mit dem eher unscheinbaren Schloss Sacrow und dessen Park, in der auch sie sich befindet, gehört die Kirche seit 1992 zum UNESCO-Welterbe. Doch nicht nur die direkte Lage am Flussufer macht das Gotteshaus besonders, sondern auch sein italienisch angehauchter Baustil. Dazu zählen zum Beispiel der Campanile, also der freistehende Glockenturm, und die gestreifte Fassade.
Auch der Sacrower See, der sich direkt an den Schlosspark anschließt, ist ein verstecktes Juwel. Zusammen mit dem Großglienicker See und dem Heiligen See bildet er eine wunderschöne Seenkette. Insgesamt gibt es übrigens mehr als 3.000 Seen in Brandenburg.
12. Klein Glienicke
Ein weiteres Highlight in Potsdam ist der Stadtteil Klein Glienicke, vis a vis vom Park Babelsberg und zu erreichen über die schöne Parkbrücke Klein Glienicke. Im frühen 20. Jahrhundert war Klein Glienicke ein beliebter Bade- und Ausflugsort. Besonders sehenswert sind hier die Schweizerhäuser, die zwischen 1863 und 1887 im Schweizerstil erbaut wurde. Einige der Häuser fielen leider der Grenzsicherung der DDR zum Opfer.
Die verbliebenen Häuser im dem kleinen Stadtteil stehen heute unter Denkmalschutz und gehören wie die Kapelle und der Friedhof des Örtchens zum Gesamtensemble des UNESCO-Welterbes Berlin-Potsdamer Schlösserlandschaft.
Empfehlenswert ist Wartmanns Café mit dem Biergarten direkt am Wasser. Der perfekte Orte, um nach einem anstrengenden Sightseeing-Tag die Seele baumeln zu lassen.
Wo in Potsdam übernachten? Meine Hotel-Tipps
Wir starten auch bei den Unterkünften mit einem absoluten Kracher. Das Hotel Villa Monte Vino (hier Preise checken*) hat nicht nur vier Sterne, sondern liegt auch nur 3 Gehminuten von Schloss Sanssouci entfernt in einer malerischen Turmvilla aus dem 19. Jahrhundert. Die traditionell elegante Innenausstattung sowie zwei Saunen, ein Fitnessraum und ein ruhiger Garten mit Sonnenterrasse runden das beeindruckende Gesamtpaket ab.
Direkt zwischen dem Schlosspark Babelsberg und den gleichnamigen Filmstudios befindet sich eine weitere tolle Unterkunft. Das Weberhaus (hier Preise checken*) ist ein Apartment mit Küche und Gartenblick, das um 1790 erbaut und hervorragend restauriert wurde. Gelobt wird vor allem auch die ruhige und private Lage der Ferienwohnung.
Am anderen Ufer des Tiefen Sees findest du unmittelbar neben dem architektonisch spannenden Hans Otto Theater ein modernes Aparthotel. Das Waveboard (hier Preise checken*) punktet mit 37 Apartments mit eigenem Balkon und der perfekten Mischung aus Ruhe und Stadtnähe. Versuche am besten, eines der Apartments mit Seeblick zu ergattern!
Persönlich empfehlen kann ich das 4-Sterne-Hotel NH Potsdam (hier Preise checken*). Es zeichnet sich durch seine hervorragende Lage direkt beim Nauener Tor aus, was dir den perfekten Startpunkt für eine Tour durchs Holländische Viertel bietet. Die weiteren Sehenswürdigkeiten in Potsdam sind ebenfalls durch die gute Verkehrsanbindung schnell zu erreichen, einige sogar zu Fuß. Auch die Wellnessmöglichkeiten und das grandiose Frühstücksbuffet des Hotels sind nicht zu verachten.
Und zum Schluss noch ein Tipp für alle Natur- und Wanderfans, denn auch das lässt sich hervorragend mit einem Städtetrip nach Potsdam vereinen. Der Landhof Potsdam (hier Preise checken*) liegt nämlich ganz im Norden der Stadt und bietet einen hervorragenden Ausgangspunkt für Tagestouren und Ausflüge ins Grüne.
Brandenburg-Reiseführer
*Werbelink / Bilder von der Amazon Product Advertising API
Tolle Stadt! Sehr schön, ein wenig Italien im tristen Brandenburg!
Hallo Udo,
auch in Brandenburg kannst du tolle Sachen sehen und erleben :-)
https://phototravellers.de/urlaub-in-brandenburg/
Viele Grüße
Florian