Sehenswürdigkeiten in Triest: Meine Top-13-Highlights

Triest oder „Trieste“ ist ein Kleinod in Italien. Die Stadt ist bekannt für ihre uralten Kaffeehäuser nach Wiener Tradition. Zudem fühlst du dich sofort nach Venedig versetzt.

Triest ist aber auch bekannt für seine Küche, inspiriert vom Balkan. Wir verraten dir hier die wichtigsten Sehenswürdigkeiten für deine Reise in die italienische Hafenstadt.

1. Canal Grande

Ein ganz besonderes Viertel ist das Borgo Teresiano rund um den Canal Grande. Er ist das Wahrzeichen der Stadt und damit die Top-Sehenswürdigkeit in Triest. Dieser Ort erinnert an Venedig und seine Kanäle mit den unzähligen Brücken. Das Viertel entstand auf trockengelegten Salinen. Davon fehlt heute jegliche Spur. Wie auch in Venedig schreibt man die Wasserstraße Canal Grande und nicht Canale Grande.

Besonders am Abend ist hier einiges los. Am Kanal gibt es zahlreiche Cafés und Sitzplätze. Oder du setzt dich einfach mit deinem Getränk an den Kanal und lässt deine Beine baumeln. Das Flair in der ganzen Umgebung der Altstadt ist einfach traumhaft.

Direkt an einer der Brücken, an der Ponte Rosso, steht die Statue des irischen Schriftstellers James Joyce. Dieser wohnte in Triest und lehrte auch in der schönen Mittelmeerstadt. An der Ecke gibt es auch ein Café mit dem passenden Namen.

Nicht weit entfernt findest du außerdem eine Figur des italienischen Dichters und Schriftstellers Umberto Saba. Die Statue steht in der Via Dante Alighieri Ecke Via San Nicolo, in der Nähe der Häuser 31 und 32. In dem Haus in der Via San Nicolo Nr. 30 wohnte übrigens von 1905 bis 1906 James Joyce.

Direkt hinter dem Kanal steht die beeindruckende Chiesa Parrocchiale Sant’Antonio Taumaturgo. Davor findet häufig ein Bauern- oder Gemüsemarkt statt. Rechts vom Kanal steht die serbisch-orthodoxe Kirche der Dreifaltigkeit und des Heiligen Spyridon. Auch hier lohnt sich ein Blick hinein.


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2. Piazza dell’Unita d’Italia

Rund um den Triester Hauptplatz, die Piazza dell’Unità d’Italia, gibt es zahlreiche schöne Cafés. Das Besondere an der Piazza sind die riesigen Prachtbauten, die ihn umgeben.

Sehr prominent sticht der Palazzo del Municipio ins Auge. Auf dem Giebel des Triester Rathauses stehen zwei große Bronzefiguren – schau also unbedingt einmal nach oben. Was du dort siehst, ist heute leider nur noch ein funktionsloser Nachbau der Original-Glocke.

Früher schlugen zwei Figuren die Glocke zu jeder vollen Stunde. Das Original steht heute im Castello San Giusto und kann dort bewundert werden. Leider nagt der Zahn der Zeit auch an der Glocke. Hier fehlt wohl einfach das Geld, diesen Schatz für nachfolgende Generationen zu bewahren.

Direkt vor dem Rathaus siehst du einen riesigen Brunnen. Der Brunnen der vier Kontinente wurde im Jahr 1750 erbaut. Er zeigt die zu dieser Zeit bekannten Kontinente. Ebenfalls auf dem Platz steht eine Säule mit Kaiser Karl VI. Mit seiner Hand zeigt er in Richtung des Hafens. Der Hafen sorgte im 18. Jahrhundert dafür, dass die Wirtschaft in Triest boomte wie nie zuvor.

3. Castello San Giusto

Was du auf jeden Fall sehen solltest, ist das Castello San Giusto und das gleichnamige Museum. Für nur drei Euro Eintritt kannst du das alte Kastell besuchen. Von den dicken Mauern hast du einen genialen Blick auf das Meer, den Hafen von Triest und die Altstadt. Uns hat der Ausblick sehr gut gefallen.

Ebenfalls beeindruckend ist das Waffenmuseum, das sich im Kastell befindet. Im Vorhof des Kastells stehen die mechanischen Figuren, die einst die große Rathaus-Glocke geschlagen hatten.

Adresse: Piazza della Cattedrale, 3 (Google Maps), Öffnungszeiten: täglich 10 bis 16:30 Uhr, Montag geschlossen, Eintritt: 3 Euro

4. Cattedrale di San Giusto Martire

Die Cattedrale di San Giusto Martire befindet sich direkt neben dem Kastell auf demselben Hügel. Die Kathedrale von Triest stammt aus dem 14. Jahrhundert und wurde auf den Überresten eines römischen Tempels erbaut. Noch heute sind die alten Mosaik-Böden und riesige Mosaik-Fresken erhalten.

Für 1,50 Euro kannst du den Kirchenturm besteigen und dort die alten Glocken bestaunen. Von hier oben hast du ebenfalls einen schönen Blick auf die Stadt, auf das Kastell und die Umgebung.

Adresse: Piazza della Cattedrale (Google Maps), Öffnungszeiten: täglich 8 bis 18:30 Uhr, Samstag 8 bis 19 Uhr, Sonntag 9 bis 20 Uhr, Einritt Turm: 1,50 Euro

5. Teatro Romano di Trieste

Das uralte, römische Theater steht mitten in der Stadt. Ähnlich wie in anderen italienischen Städten wie Verona oder Lecce, war es üblich, dass das Theater im Zentrum der Menschen war. Schließlich diente es der Unterhaltung des Volkes.

Ob man das Teatro Romano unbedingt sehen muss? Nun, es liegt zentral. Du kannst auf deinem Rundgang ohne große Umwege an dieser Sehenswürdigkeit vorbeilaufen. Uns persönlich gefallen alte Ruinen mit einer spannenden Geschichte einfach. Alleine, wenn du dir vorstellst, was sich hier früher alles abgespielt haben mag.

Adresse: Via del Teatro Romano (Google Maps), Öffnungszeiten: öffentlich zugänglich rund um die Uhr

6. Die alten Triest Kaffeehäuser und der Kaffeepass

Triest ist bekannt für seine alten Kaffeehäuser im Wiener Stil. Das bedeutet: du bekommst in den Kaffeehäusern den super genialen italienischen Kaffee, aber den Wiener Schlagobers dazu und ein Gläschen Wasser. Zwar trinken die Italiener nach wie vor ihren Espresso an der Bar, doch wie uns unser B&B-Gastgeber erklärt hat: hier zelebriert man durchaus seinen Kaffee. Eben wie in den Wiener Cafés (zu den Sehenswürdigkeiten in Wien) auch.

Übrigens gibt es in Triest viele verschiedene Kaffee-Varianten und diese heißen auch anders als im übrigen Italien. Wie meinte Andrea, unser Gastgeber: Triest ist, was Kaffee angeht, sehr speziell. „Wir nennen unseren Espresso Caffé Nero, der Espresso mit Milchschaum heißt Capo und dann gibt es noch den Capo in B (Capo in Bicchiere), also im Glas“. Du siehst, für Triest brauchst du schon eine extra Einweisung in die Kaffee-Kultur. Mit unseren Tipps solltest du dich aber schonmal ganz gut zurechtfinden.

Wir haben uns den Kaffee-Pass besorgt. Den bekommst du zum Beispiel in der Touristen Information am Hauptplatz. Der Kaffee-Pass kostet fünf Euro und du bekommst dafür sechs Kaffee in den historischen Kaffeehäusern. Zudem sind auf dem Pass auch die verschiedenen Kaffeesorten und die leckeren, süßen Spezialitäten erklärt. Dazu findest du alle Bäckereien aufgeführt.

Wichtiger Tipp: Zwar ist der Kaffee-Pass eine nette Idee. Aber wenn du den Kaffee-Pass nutzt, „darfst“ du den Kaffee nur an der Theke genießen. Wenn du dich hinsetzt, musst du einen Aufpreis für deinen Kaffee zahlen (das ist aber überall in Italien so).

Folgende Kaffeehäuser sind im Pass enthalten und solltest du dir unbedingt ansehen. Caffé degli Specchi, Harry’s Grill, Savoy Lounge Bar, Pasticceria La Bomboniera, Antico Caffé San Marco, Caffé Stella Polare und Antico Caffé Torinese. Das älteste Kaffeehaus in Triest ist übrigens das Caffé Tommaseo. Im Detail findest du alles über die Triester Kaffeehäuser in unserem Artikel zu den schönsten und ältesten Kaffeehäusern in Triest.

7. Figuren am Meer

Direkt am Meer befinden sich zwei markante Statuen. Sie wurden von Fiorenzo Bacci entworfen. Ein Infanterist des italienischen Heeres steigt eine Treppe hinauf. Die heroische Figur direkt am Meer steht für die Ankunft der Truppen am 3. November 1918 in Triest.

Die zweite, wohl am meisten fotografierte Statue zeigt zwei Frauen. Sie trägt den Titel „Die Mädchen von Triest“. Die beiden Frauen sitzen am Pier und nähen die italienische Flagge.

8. Zur Molo Audace gehen

Wenn du den schönsten Blick auf Triest suchst, dann bist du an der Molo Audace – einem alten Kai im Hafen von Triest – richtig. Zudem ist es der Treffpunkt zum Sonnenuntergang. Die Molo Audace ist ein beliebter Ort zum Bummeln und Entspannen.

Hier verbringen die Einheimischen auch mal die Mittagspause, die Touristen lassen ihre Beine ins Meer baumeln und gerade am Abend siehst du hier die Sonne im Meer untergehen. Das ist dann wirklich ein unvergessliches Highlight.

9. Piazza di Cavana und Via di Cavana – ehemaliges Rotlichtviertel

Ich lege dir unbedingt ans Herz in Richtung der Piazza di Cavana und durch die Via di Cavana zu laufen. Die Straßen in diesem Stadtbezirk werden kleiner, enger und du fühlst dich, als würdest du durch ein uriges, unabhängiges Dorf mit kleinen Geschäften, Cafés, Restaurants und Gemüseläden laufen.

Dieses heute so schmucke und viel besuchte Viertel war zur Zeit des James Joyces, also bis in die 1990er Jahre, ein übler Rotlicht-Bezirk. Wir raten dir einen Besuch im Café Adoro. Dort gibt es den unter anderem den Nocciolino und den Ciocchino. Die schmecken super lecker.

Ebenfalls ein Tipp: Besuch die Bäckerei L’Angolo Del Pane in der Via di Cavana. Der Laden ist sehr urig und die Einrichtung uralt. Die Auslage besticht ebenfalls mit absolut tollen Leckereien.

10. Synagoge von Triest

Die Synagoge von Triest ist etwas außerhalb gelegen. Das mächtige Bauwerk befindet sich jedoch direkt in der Nähe des wunderschönen, alten Kaffeehauses Antico Caffé San Marco. Insofern lässt sich der Besuch also miteinander verbinden.

Meist ist die Synagoge für Besucher gesperrt. Allerdings zählt sie zu den größten und bedeutendsten Synagogen Europas und ist damit eine der Sehenswürdigkeit, die auf deinem Sightseeing-Rundgang durch Triest nicht fehlen sollte.

11. Kleine Berlin

In Triest gibt es einen alten Luftschutzkeller, der heute frei zugänglich ist. Dieser Ort nennt sich Kleine Berlin (ja, das heißt wirklich „Kleine Berlin“ und nicht „Klein Berlin“) und ist ein echter Geheimtipp in der schönen Stadt. Die Tunnelanlage stammt aus dem Zweiten Weltkrieg.

In dem beklemmenden Tunnel findest du einen Abschnitt, der für die Zivilbevölkerung gedacht war und einer für das Militär. In Kleine Berlin ist alles noch im alten Zustand von damals erhalten.

Adresse: Via Fabio Severo (Google Maps), Öffnungszeiten: Freitag 18 bis 20 Uhr

12. Schlendere durch die Gassen

Du bist in Bella Italia. Also lass dich treiben. Sauge dieses ganz spezielle Flair auf, genieße Kaffee, Gelato und die lauten, feurigen Gespräche der Italiener. Streife durch die Gassen und Straßen von Triest und glaube mir: du wirst wahre Perlen entdecken.

Eine dieser Perlen ist die Piazza San Giovanni. Dort befinden sich drei uralte Geschäfte. In der Gran Malabar gilt das Motto: sitzen und Leute beobachten. Und durchaus schon vormittags die große Weinauswahl testen.

Übrigens ist die Bar das Stammlokal von Commissario Proteo Laurenti, der Romanfigur von Veit Heinichen. Der deutsche Autor lebt seit 1997 in Triest. Der erste Roman erschien 2001. Seither wurde er in acht weitere Sprachen übersetzt, inklusive italienisch. Der erste Band heißt Gib jedem seinen eigenen Tod*.

Geheimtipp: Direkt daneben befindet sich ein richtiger Tante-Emma-Laden. Hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Das war unser absolutes Highlight. Wir sind hinein gegangen, weil der Laden schon von außen so abgefahren aussah. Auch im Inneren wurden wir keineswegs enttäuscht.

Ebenfalls sehr schön und perfekt für Kirchenfans ist die Santa Maria. Sie liegt auf dem Weg zur Burg und direkt über dem Teatro Romano. Es lohnt sich auf jeden Fall ein Besuch. Das Markante an dieser Kirche ist der Altarraum.

Hier siehst du ein Gemälde, das den erleuchteten Jesus Christus darstellt. Der Maler hat die Farben so geschaffen, dass die Person zu schweben scheint. Übrigens ist die Santa Maria die einzige barocke Kirche Triests. Adresse: Via del Collegio, 6 (Google Maps)

13. Das bekannteste Event in Triest – Barcolana

Anfang Oktober bis Mitte Oktober herrscht in Triest Ausnahmezustand. Dann findet die Barcolana statt. Gerade, als wir vor Ort waren, begann die größte Segelregatta der Welt. Über 2000 Segelboote sind am Start.

Unser Gastgeber Andrea meinte, dass zu dieser Zeit die Preise in Triest in die Höhe schießen. Sowohl, was die Unterkünfte, als auch die Essenspreise angeht. Wenn du also vor hast zur Barcolana in Triest zu sein, dann solltest du sehr früh buchen und zudem damit rechnen, dass alles etwas teurer ist.

Dennoch ist das Spektakel sicherlich toll. Den ganzen Hafen säumen weiße Pavillons der Aussteller, überall wird die Barcolana mit Schildern angekündigt und es hängen große Plakate aus.

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Biggi Bauer ist Reisejournalistin, Video-Creatorin, Social-Media-Expertin und Mitgründerin des Online-Reisemagazins Phototravellers.

Nach Stationen beim Radio, Fernsehen und in großen Verlagshäusern teilt sie ihr Wissen hier auf dem Blog in über 300 Artikeln zu den Themen Reisen, Wandern und Outdoor.

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