
Namche Bazar: Infos zu Anreise & Sehenswürdigkeiten
In der Nacht schneit es. Der Blick am Morgen aus dem Fenster unseres kleinen Zimmers ist ernüchternd. Der Himmel ist grau und noch immer fällt Schnee. Die sonst blauen und grünen Dächer in Namche Bazar sind alle weiß. Wir können heute noch nicht weiterziehen. Aber nicht etwa wegen des Schnees. Wir müssen uns erst an die Höhe gewöhnen. Die Regel besagt, dass man auf über 3000 Metern Höhe pro Tag nicht mehr als 300 bis 600 Höhenmeter aufsteigen darf.

Hi! Wir sind Biggi & Flo
Wir sind zwei reiselustige Abenteurer, die es in die Ferne zieht. Auf unserem mit viel Herzblut geschriebenen Reiseblog findest du spannende Tipps und Berichte zu den Themen Reisen, Outdoor und Fotografie.
Werbehinweis: Alle mit einem * markierten Links sind Affiliate-Links. Bestellst du etwas über diesen Link, erhalten wir eine kleine Provision – am Preis ändert sich nichts.Aufstieg nach Khunde
Wanderung nach Khunde und der erste Blick auf den Mount Everest
Entscheidend ist dabei die Schlafhöhe, nicht die maximal erreichte Höhe einer Tagestour. Wer etwa mit der Bergbahn auf die → Aiguille du Midi, einem felsigen Vorposten im Mont-Blanc-Massiv auf über 3800 Metern fährt und nur ein paar Stunden bleibt, verkraftet das in der Regel ganz gut. Fährt man aber ohne Akklimatisierung auf diese Höhe und übernachtet dort oben, können schon heftige Probleme auftreten. Zur Akklimatisierung bleiben wir noch eine Nacht in Namche Bazar. Wir können uns am Morgen ein wenig Zeit lassen. Am frühen Vormittag klart es auf und die imposanten Berge rund um Namche Bazar kommen zum Vorschein.

Das Kloster von Namche Bazar
Nur einen Steinwurf von der Lodge entfernt liegt das Kloster von Namche Bazar. Es gibt sogar ein kleines Museum, das die Geschichte der Sherpas erzählt. Bilder dokumentieren alte Trachten und Feste. Hier erhält der Besucher einen schönen Einblick in die Kultur. Auch das Kloster ist wirklich imposant. Umringt von bunten Gebetsmühlen in allen Größen ist die Anlage recht imposant. Bevor wir das Innere des Klosters betreten, ziehen wir natürlich unsere Schuhe aus. Ein Mönch empfängt uns und macht eine kleine Führung. Im Kloster selbst ist es ziemlich dunkel und kalt. Am Boden liegen dünne Matten und Mäntel für die Mönche, wenn sie hier beten. Im Zentrum des Hauptraums steht eine große Statue, die verehrt wird. Gebetsbücher stecken in der Wand. Das Kloster sieht toll aus und wir dürfen sogar fotografieren. In den meisten Klöstern in Nepal ist das strengstens verboten.




Sherpa Tensing Norgay
Auf einem Weg oberhalb von Namche Bazar laufen wir am Klinikum vorbei – das ist natürlich überhaupt nicht vergleichbar mit einem Krankenhaus in Deutschland – und erreichen einen Aussichtshügel mit herrlichem Blick auf Lhotse, Everest, Ama Dablam und Nuptse. Leider liegen die imposanten Gipfel heute in einem dicken Wolkenkleid. Aber hin und wieder lugen sie aus den Wolken hervor. Der ultimative Blick auf den höchsten Berg der Welt bleibt uns aber auch heute verwehrt. Für Besucher ist die große Statue von Sherpa Tensing Norgay. 1953 hatte Tenzing Norgay mit dem Neuseeländer Edmund Hillary als erster Mensch den „dritten Pol“ erreicht, den 8848 Meter hohen Gipfel des Mount Everest. Auf dem kurzen Weg zurück nach Namche Bazar kommen wir an einem imposanten Stupa mit dutzenden Gebetsmühlen vorbei. Auch ein kleines Museum mit Fotografien gibt es hier.





Akklimatisierungslauf nach Khunde
Am Nachmittag brechen wir mit einer kleinen Gruppe auf nach Khunde. Vor uns liegt ein steiler Aufstieg, aber jeder Höhenmeter bringt uns hoffentlich erfolgreich näher ans Everest Base Camp. Auf dieser Höhe merken wir jeden Schritt. Wir erreichen bald den Flugplatz Syangboche auf 3800 Metern, eine der höchsten Landepisten der Welt. Hier wird schon Expeditionsausrüstung für die kommenden Everest-Expeditionen verladen. Eine Herde Yaks wartet gerade darauf, beladen zu werden. Eine weitere Herde der riesigen Tiere stapft schwer beladen an uns vorbei. Die Landschaft liegt immer noch im Nebel. Wir hoffen, dass der Himmel am Nachmittag aufklart und wir einen Blick auf den Everest erhaschen. Das Wetter spielt aber nicht mit. Inzwischen schneit es wieder und die Aussicht ist gleich null.



Dort liegt er, der Everest
Wir steigen weiter auf. Auf etwa 3840 Metern – das sagt das GPS – erreichen wir einen alte Stupa mit Gebetsfahnen. Unser Blick schweift in die Ferne. Dort hinten im Nebel, dort liegt er, der Everest. Wir machen kurz Rast und steigen auf dem Weg nach Khunde wieder einige Höhenmeter ab. Wir durchqueren das Tor am Dorfrand und kommen wieder an einer langen Reihe von Gebetstafeln vorbei. Auf den Feldern bestellen die Bauern mit Hand und Pickel die Felder, andere füttern das Vieh. In Khunde befindet sich auch das Hillary-Hospital, das wir heute aber nicht besuchen.




Teepause in Khunde und Rückweg nach Namche Bazar
Bei einem Tee in einer kleinen kalten Lodge warten wir darauf, dass der Himmel aufklart. Leider haben wir Pech. Aufgewärmt vom Tee brechen wir wieder auf zurück nach Namche Bazar. Nach der schweißtreibenden Wanderung gönnen wir uns nach der Tour eine heiße Dusche in unserer Lodge. Die erste seit Kathmandu und die letzte für viele Tage. Wir wissen, dass es jetzt nicht mehr so komfortabel wird auf der ganzen Wanderung. Die Dusche hat ein großes Loch in der Mauer nach draußen. Es zieht kalt rein. Aber ein langer Aufenthalt in der Nasszelle war eh nicht geplant. Immerhin sind wir kurzzeitig aufgewärmt. In den Zimmern ist es heute wieder eisig kalt.



