Inhalt: Diese Tipps findest du hier
Stauning Whisky: Unser erster Besuch in einer Whisky-Brennerei
Dänischer Whisky mit feinstem Genuss – Stauning Whisky
Wisst ihr eigentlich, welcher Whisky-Typ ihr seid? Wenn ihr die absoluten Experten in Sachen Whisky seid und damit auch genau wisst, welcher Whisky eurem Gaumen schmeckt, könnt ihr vermutlich diesen Artikel überspringen – oder genau deshalb vielleicht doch nicht? Ziemlich wahrscheinlich ergeht es euch nämlich wie mir – ihr werdet überrascht sein. Ich gebe zu, dass ich kein großer Whisky-Experte bin. Aber schon seit dem Studium habe ich Gefallen an dem typischen Geschmack gefunden. Bisher hätte ich mich und meinen Gaumen dem milden, klassischen irischen Whisky zugeordnet. Bis an jenem Tag in Dänemark. Dank dem Team von VisitDenmark erhielten wir bei unserem → Dänemark-Roadtrip die Chance, die → Whisky-Distillery von Stauning anzusehen. Julie Vesterby – die Frau eines der Gründer persönlich – führte uns durch die heiligen Hallen. Und am Ende muss ich eines gestehen: ich bin wirklich fasziniert von der Whisky-Produktion, wie sich Geschmack entfalten kann und wie die Farbe des Whiskys entsteht.
Ein tolles Gelände
Wir fahren auf das Grundstück der Stauning Whisky Distillery. Wir befinden uns hier auf einer alten Farm. Wuchtige Holzfässer begrüßen uns bereits am Eingang. In einem großen Gebäude aus Holz lagert die goldene Flüssigkeit in riesigen Fässern. Wir treten durch die Tür des Anwesens und befinden uns in einem schön gestalteten Raum mit alten Holzbalken. Holzbänke und Tische laden zum Verweilen ein. Hier findet später das Whisky-Testing statt. Hinten in der Mitte der Wand befinden sich zwei Kupferkessel. Sie sind handgearbeitet und mit ihnen startete das Projekt des Stauning Whisky.
Ausrangierte Kupferkessel zur Destillation. Übrigens: Wird ein Kessel ersetzt, muss er in Form und Größe exakt dem Vorgänger entsprechen, um den gleichen Geschmack zu erhalten
Wie alles begann
2005, in einer alten Metzgerei, begannen die neun Gründer, ein Hobby zu professionalisieren. Sie starteten damit, dänischen Whisky zu produzieren. Nach dem schottischen Prinzip. Damals war es noch ein Hobby-Start-up. Wie sagt Julie so schön: „Ich war einfach eine Ehefrau, die nicht nein gesagt hat.“ Jetzt ist ihr Mann mit seinen Freunden sehr erfolgreich. 2006 bekam ein bekannter Whisky-Kenner den goldenen Tropfen in die Hand bzw. ins Glas – der Whisky-Experte Jim Murray (→ Jim Murray’s Whisky Bible 2018*). Murray war so begeistert, dass er den Männern riet, ihr Können zu Geld zu machen. So war 2007 die Stauning Whisky-Distillery geboren. Die neun Freunde kauften eine kleine Farm, den jetzigen Firmensitz von Stauning Whisky. 2015 stieg dann Diageo, einer der weltgrößten Hersteller alkoholischer Getränke, bei Stauning Whisky ein. Daher baut die Distillery gerade neue Produktionsstätten auf dem Gelände, um ihren Output zu erweitern.
Eine Führung durch Dänemarks bekannteste Whisky-Distillery
Kaum betreten wir die Arbeitshallen der Stauning Whisky-Distillery, liegt uns schon der typische Whisky-Geruch in der Nase. Ich sauge tief den aromatischen Geruch ein und frage Julie, ob man alleine vom Geruch etwa betrunken werden kann. Sie lacht. Natürlich nicht, sagt sie. Dennoch, der Geruch ist wahnsinnig intensiv und lässt Gelüste nach der bernsteinfarbenen Flüssigkeit aufkommen. In einer ersten Kammer dem Whisky das Raucharoma hinzugefügt. Später werden wir uns noch bei einem Test von dem intensiven Rauchgeschmack überzeugen können. Es ist schon spannend, dass der Geruch sich so lange in der Flüssigkeit halten kann.
Am beeindruckendsten an der Führung durch die Stauning Whisky-Distillery fand ich die von den Gründern selbst entwickelte Rotoren-Maschine. Die keimenden Körner werden von einem Rad umgedreht. Die Maschine fährt am Rand entlang und mit rotierenden Schaufel-Blättern holt sie die unten am Boden liegenden Körner nach oben und bringt die oben liegenden nach unten. So kleben die Körner nicht aneinander, sondern werden automatisch bewegt.
Stauning Whisky baut aus
In riesigen Zubern findet dann auch der Gährungsprozess statt. Wir sind live dabei, als Blasen in der glibberigen Masse, der Maische, aufsteigen. Es sieht nicht unbedingt appetitlich aus, riecht aber wahnsinnig verführerisch. Je nach Gährungsgrad sind die Luftblasen aktiver oder eben nicht. Eigentlich ähnelt es dem Bild von heißem Porridge. So dickflüssig und zäh ist die Masse.
In der letzten großen Halle fließt das flüssige Gold aus riesigen Kesseln. Jetzt ist der Whisky schon echter Alkohol. Rund 70.000 bis 80.000 Liter pro Jahr produziert die Stätte dort heute schon. Deutlich mehr als zu Beginn der Produktion 2009. Damals waren es 6000 Liter. Jetzt wird der Alkoholfluss noch ausgebaut. Natürlich riecht es überall, wo die Flüssigkeit aus den Zubern austritt, stark nach Alkohol. Der Geruch lässt schon einen kleinen Vorgeschmack auf das spätere Testing zu. Obwohl wir hier hochprozentiges Gold mit eigenen Augen sehen, riecht es sehr mild. Genauso wird später einer der drei Whiskys schmecken.
Bekanntes Gold
Stauning Whisky ist jedem Kenner ein Begriff. Der Whisky ist sofort ausverkauft, sobald es ihn zu Kaufen gibt. Auch der dänische Prinz hat den Whisky schon getestet – und für gut befunden. Der Stauning-Whisky ist einer der ersten Rye Whiskys (Roggenwhisky), der außerhalb von Nordamerika produziert wird. Dieser Whisky wurde drei Jahre lang in Bourbon-Fässern aus Eichenholz gelagert. Darüber hinaus kann der Besucher auch noch zwei weitere Sorten testen und kaufen: ein geräucherter Single-Malt-Whisky und ein nicht geräucherter (Traditional).
Das Fass bestimmt Geschmack und Farbe
Etwa 70 Prozent des Geschmackes beim Whisky kommen vom Fass. Die restlichen 30 Prozent stammen von der Distillery. Aber auch die Farbe bekommt der Whisky vom Fass. Kein Wunder also, dass in einer größeren Halle viele Fässer lagern. Zum Teil liegt der Whisky in älteren Fässern oder in jungen. Je nachdem entfaltet sich ein anderer Geschmack. Die Stauning Whisky-Distillery erhielt bereits die Auszeichnung des Weltbesten Single Malt Whiskys unter 12 Jahren. Damit haben die Gründer gezeigt, dass es definitiv möglich ist, einen herausragenden Whisky in Dänemark herzustellen.
Der Whisky-Test
Wir durften alle drei Sorten testen und waren am meisten vom Rye-Whisky begeistert. Aber auch der traditionelle Whisky hat uns sehr gut geschmeckt. Wer den rauchigen Geschmack bevorzugt, liegt mit der dritten Sorte richtig. Entweder kann man den Whisky pur trinken und testen, oder aber man führt mit einer Pipette noch Wasser zu. Auch da entscheidet man den Verdünnungsgrad. Vorher sollte man unbedingt den Geruch des Whiskys inhalieren. Whisky hat ein sehr breites Spektrum an Geruchsnuancen.
Diese kleinen Flaschen gibt es exklusiv nur in der Stauning-Brennerei und sonst nirgends zu kaufen. Eine Flasche kostet rund 50 Euro.
Am Ende unserer Führung müssen wir natürlich zwei der bernsteinfarben glänzenden Flaschen mitnehmen. Unseren persönlichen Whisky aus Dänemark. Wir entscheiden uns für den Rye-Whisky. Sein vollmundiges Aroma hat uns in den Bann gezogen. Den wollen wir später auch hin und wieder einmal trinken.
Die Stauning Distillery ist auf jeden Fall einen Besuch wert, weil man die Produktion aus nächster Nähe betrachten kann. Egal, ob man der eigens erfundenen Drehvorrichtung zusieht, wie sie die keimenden Körner umdreht, oder aber den gährenden, blubbernden Saft betrachtet. Allein schon der Geruch nach Whisky, der in der Luft steht, macht diesen Besuch zu einem außergewöhnlichen Erlebnis. Der Duft des Whiskys wird mir noch lange in der Nase bleiben. Und ich habe noch etwas herausgefunden. Offenbar bin ich der Whisky-Typ Dänischer Roggen mit viel Geschmack. Wenn ihr Stauning Whisky kaufen wollt, kommt ihr → hier zum offiziellen Shop von Stauning.
Deine Meinung ist uns wichtig
Bist du auch ein richtiger Whisky-Fan? Welche Sorte schmeckt dir am besten? Hinterlass doch einen kurzen Kommentar – wir freuen uns ?
⭐ Dieser Bericht entstand im Rahmen einer Pressereise mit → VisitDenmark. Auf den journalistischen Inhalt hat das keinen Einfluss.
⭐ Newsletter abonnieren und Foto-E-Book downloaden
Wir zeigen dir die schönsten Orte der Welt, nehmen dich mit auf spannende Outdoor-Abenteuer und bringen deine Foto-Skills auf ein neues Level. Außerdem verpasst du nie wieder die neuesten → Fotokurstermine und unser Gewinnspiel für alle Abonnenten.
Ich trinke gerne Whisky, allerdings nicht oft. Ein Kenner bin ich nicht, weiß aber schon, dass Malt-Whisky zum Besseren gehört. Deshalb bevorzuge ich irischen oder schottischen Malt.
Euer Artikel hat mich neugierig auf diesen dänischen Whisky gemacht und bei Gelegenheit werde ich mir einen besorgen. Herzlichen Dank für euren Tipp.
Hi Klaus,
ja, den können wir nur sehr empfehlen… Leider ist es echt schwer, dran zu kommen. Aber mit ein wenig Glück und wenn die Produktion gesteigert wird, klappt das sicher :-)
Viele Grüße
Florian