1. Como
Como ist der Ort, der dem See seinen Namen gibt. Como ist auch die größte Stadt am Comer See und zugleich Geburtsstätte des bedeutenden Physikers Alessandro Volta, dem direkt in der grünen Uferzone der Tempio Voltiano gewidmet ist. Dort befindet sich auch der „Stadtstrand“, wo du dich eine Runde entspannen beziehungsweise im Wasser abkühlen kannst (nimm dich in Acht vor den Schwänen!).
Im historischen Zentrum kannst du gemütlich durch die Gassen schlendern und die Stadt auf eigene Faust erkunden. Besonders sehenswert ist die Cattedrale di Santa Maria Assunta (auch als Duomo di Como bekannt), die sowohl von außen mit ihrem Fassadenschmuck, als auch von innen mit ihren zahlreichen Kunstwerken beeindruckt.
Schön ist auch ein Spaziergang entlang der Promenade am Seeufer. Von dort aus hast du einen herrlichen Ausblick auf die Umgebung. Dem Weg folgend kommst du auch an der Villa Olmo vorbei, die ein imposantes Beispiel neoklassizistischer Architektur des späten 18. Jahrhunderts ist. Heutzutage wird der Palast für kulturelle Veranstaltungen genutzt und lädt mit seinem öffentlichen Park zu einer kurzen Verschnaufpause ein.
Bereits seit dem 15. Jahrhundert ist die Region um Como ein wichtiger Standort der europäischen Seidenproduktion. Falls du einen mehrtägigen Aufenthalt in Como planst oder es mal regnen sollte – ja, das kommt selbst mal in Italien vor – empfehle ich dir einen Besuch des Museo Didattico della Seta, das auf anschauliche Weise alle Arbeitsgänge der Seidenherstellung nachzeichnet.
Sehr empfehlenswert für den kleinen Geldbeutel und eine authentische kulinarische Erfahrung ist die Trattoria Pizzeria Ristorante in Borgovico in der Via Borgo Vico 79 in Como. Hierbei handelt es sich um ein kleines, uriges Restaurant, das etwas abgelegen vom touristischen Treiben im Zentrum liegt. Abgesehen von dem hervorragenden Essen (probiere unbedingt das Tiramisù!) kannst du dort für 12 Euro eine Box mit italienischen Spezialitäten wie Olivenöl, Balsamico und Trüffelöl kaufen und hast so gleich ein Mitbringsel für die Zuhausegebliebenen.
2. Brunate und Umgebung
Am Ostufer Comos liegt die Talstation der Funicolare (Standseilbahn), die seit 1894 Como mit dem Bergdorf Brunate verbindet. Ein Ausflug nach oben ist nicht nur bei Sonnenschein absolut empfehlenswert. Es lohnt sich, gleich am frühen Vormittag zu fahren, da du ansonsten mit langen Schlangen rechnen musst. Genauere Informationen zu Fahrplan und Preisen findest du auf der Website der Standseilbahn Funicolare.
In Brunate angekommen spürst du direkt eine angenehme Ruhe und Entspanntheit, die in dem kleinen Dorf herrscht. Ein Muss ist die etwa halbstündige Wanderung zum Leuchtturm Faro Voltiano, der als Belohnung einen wirklich spektakulären Panoramablick auf den Comer See und die umliegenden Berge bietet. Bei klarer Sicht kannst du sogar den Mont Blanc sehen.
Für Naturliebhaber gibt es ausgeschilderte Wanderrouten, die zu weiteren Aussichtspunkten auf den benachbarten Bergen führen. Unterwegs triffst du auch immer wieder Radfahrer an. Wenn auch du dich sportlich betätigen willst, kannst du alternativ zur Fahrt mit der Funicolare den Rückweg nach Como zu Fuß bestreiten, wobei du entweder entlang der Seilbahn oder durch den Wald laufen kannst.
3. Bellagio
Bellagio – „die Perle des Lario“ – liegt an der Spitze des Seeufers zwischen den beiden Armen und ist mein persönlicher Lieblingsort am Comer See. Ein US-amerikanischer Milliardär war von dem ehemaligen Fischerdorf so angetan, dass er es als Vorlage für die Ausgestaltung eines Hotelkomplexes – des Bellagio – in Las Vegas nutzte.
Man kann es ihm nicht verübeln: Im mittelalterlichen Ortskern laden die farbenfrohen Häuser, die schmalen Treppen und Gässchen mit ihren vielen kleinen Geschäften zum Flanieren und Träumen ein.
Von der Seepromenade, die mit Bäumen und Blumen verschönert ist, hast du einen fantastischen Blick auf Tremezzo am gegenüberliegenden Ufer. Wenn du der Straße ein Stück weiter folgst, gelangst du direkt zu den Gärten der Villa Melzi – ein Paradies für alle Hobbygärtner und -fotografen.
Die Villa wurde 1810 im Auftrag von Francesco Melzi in neoklassizistischem Stil gebaut und liegt unmittelbar am Seeufer. Auf dem großen Gelände kannst du unter anderem exotische Pflanzen, klassizistische Büsten und Statuen und sogar einen japanischen See bewundern. Wie du vielleicht merkst, kann ich dir einen Besuch Bellagios nur ans Herz legen.
4. Eine Schifffahrt auf dem Comer See
Wer sich nicht gerade einen Rundflug mit dem Wasserflugzeug leisten kann (ja, diese Möglichkeit wird wirklich vom Aero Club in Como angeboten), für den ist das Schiff das beste Transportmittel, um die versteckten Schätze des Comer Sees zu entdecken.
Vom Wasser aus eröffnet sich eine neue Perspektive auf die wunderschönen Fischerorte mit ihren malerischen Häusern und den Bergen im Hintergrund. Auf dem Weg nach Bellagio kommst du von Como aus auch an der einzigen Insel im Comer See, der Isola Comacina, vorbei.
Es gibt verschiedene Schiffrouten, die die einzelnen Orte miteinander verbinden, beispielsweise vom südlichen Como bis Lecco ganz im Norden des Sees. Den aktuellen Fahrplan findest du auf der Website des Comer Sees.
Es ist dir überlassen, ob du mit dem Schnellboot (servizio rapido) fährst, das nicht überall anhält und somit deutlich schneller ist als eines der regulären Schiffe, die an jedem Ort anlegen. Dadurch hast du aber auch genügend Zeit, von Deck aus die Landschaft zu bestaunen und die Seebrise zu genießen. Für 25 Euro hast du zudem die Möglichkeit, nach dem Hop-on Hop-off-Prinzip einen Tag lang beliebig häufig von Bord zu gehen und mehrere Orte deiner Wahl genauer zu erkunden.
5. Tagesausflug nach Mailand
Ein Tagesausflug nach Mailand bietet sich an, denn die Anbindung vom Comer See ist hervorragend. Vom Bahnhof St. Giovanni in Como ist die Metropole bereits in knapp 40 Minuten zu erreichen (die einfache Fahrt kostet nur 4,80 Euro). In der Stadt angekommen ist ein Besuch des Duomo di Milano als Wahrzeichen Mailands natürlich ein Muss. Von außen beeindruckt diese Top-Sehenswürdigkeite mit seiner Fassade, die vollständig aus weißem Marmor gefertigt wurde. Mit einer Länge von fast 160 Metern ist er der viertgrößte Dom der Welt, in dem bis zu 40.000 Menschen Platz haben. Um lange Wartezeiten zu vermeiden, kannst du die Eintrittskarten bereits vorher online kaufen. Außerdem solltest du unbedingt ein Tuch oder Ähnliches zum Bedecken deiner Schultern und Knie mitnehmen, ansonsten wird dir der Eintritt verwehrt.
Im gewaltigen fünfschiffigen Innenraum der Kathedrale kannst du insbesondere die langen, schmalen Fenster bewundern. Ein Highlight sind die Terrazze (Terrassen), von denen du einen tollen Blick auf die gotischen Verzierungen des Doms und die gesamte Stadt hast. Auch für Fashionbegeisterte ist Mailand der Pilgerort schlechthin. In der imposanten Galleria Vittorio Emanuele II, die direkt am Domplatz liegt, reihen sich zahlreiche Designerläden aneinander und auch sonst fehlt es der Stadt nicht an Eleganz und Ästhetik. In der Fußgängerzone kannst du dich einfach in der Menge treiben lassen und Architektur und Mode bestaunen.
Geheimtipp: Coole Events am Comer See
In den Monaten August und September finden viele kostenlose Events am Comer See statt, beispielsweise Konzerte unter freiem Himmel in Como. In der Woche vom 15. August (Ferragosto) gibt es viele Feste und Märkte in den einzelnen Städtchen mit einem täglichen Seefeuerwerk gegen 22 Uhr.
Wo übernachten am Comer See? Meine Hotel-Tipps
Nur einige Kilometer von Como liegt das wohl bekannteste Luxushotel am Comer See, wo bereits Persönlichkeiten wie Winston Churchill oder Leonardo DiCaprio ihren Urlaub verbracht haben: die Villa d’Este*, die im 16. Jahrhundert von einem Kardinal erbaut wurde und heutzutage mit ihrem großen Park und ihrer prachtvollen Ausstattung viele Stammgäste der High Society hat.
Auch ein Aufenthalt im 5-Sterne-Hotel Grand Hotel Tremezzo* ist Luxus pur: Von drei Pools, Privatstrand bis hin zu eigenem Yachthafen bietet es alles, was das Herz begehrt.
Wenn dein Budget knapper bemessen ist, dann kann ich dir das 3-Sterne-Hotel Hotel Engadina* in Como empfehlen, das sowohl in der Nähe des Bahnhofs als auch des Seeufers liegt. Eine tolle Low-Budget-Option ist auch das moderne Ostello Bello Lake Como*, das durch seine zentrale Lage und den gemütlichen Innenhof (inklusive Hängematten) punktet.
Reiseführer für den Comer See
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