Sehenswürdigkeiten auf Lipsi: Meine Top-10-Highlights

Diese Insel ist anders! Während vielerorts der Tourismus immer mehr an Einfluss gewinnt, findet man auf Lipsi noch ein unverfälschtes Stück Griechenland. Fast scheint es, als wäre hier die Zeit vor vielen Jahrzehnten stehengeblieben. Nirgendwo anders geht es derart entspannt zu wie auf dieser wenig bekannten Schönheit im Dodekanes.

Neben ganz viel Authentizität und Herzlichkeit findest du auf Lipsi eine herrliche Landschaft und ganz viel Lebensfreude. Wetten, dass auch du dein Herz an Lipsi verlierst! In diesem Bericht findest du die Highlights einer meiner absoluten Lieblingsinseln.

Auf einen Blick: Meine Top-Sehenswürdigkeiten auf Lipsi

  • Lipsi: Eine Zeitreise in das alte Griechenland
  • Restaurants-Tipps: Hochwertig und hochdekoriert
  • Platis Gialos: So schön kann Strand sein
  • Bike und Hike: Ein Paradies für Aktivurlauber
  • Agios Ioannis Theologos: Den Pilgern auf der Spur

1. Der Hafenort Lipsi

Vom kleinen Fähranleger bis zum Kern des einzigen Ortes der Insel sind es gerade einmal zehn Minuten zu Fuß. Ausreichend Zeit, um sein Herz an Lipsi zu verlieren, dieser bildschönen Insel unweit der türkischen Küste. Das malerische Dorf mit seinen weiß getünchten Häusern und den bunten Vorgärten erinnert ein wenig an die Bilderbuchoptik der Kykladen. Viel mehr Gemeinsamkeiten gibt es aber nicht. Auf Lipsi gleicht der Tourismus eher einem zarten Pflänzchen. Lautstarke Verkäufer, grelle Leuchtreklame oder hupende Autos findet man hier nicht.

Dafür gibt es umso mehr idyllische Plätze wie die Platia am Hafen oder bezaubernde Fotomotive wie die Dorfkirche mit ihrer mächtigen hellblauen Kuppel. Überhaupt schwebt über der Insel ein Geist der Entspanntheit, wie man ihn allenfalls in der Südsee antrifft. Egal wo man hinkommt, überall winken freundliche Hände oder schallt dir ein herzliches „Yassas“ (Hallo) entgegen.

Bei aller Beschaulichkeit: Langeweile kommt hier keine auf. Im Gegenteil: Rund um den gepflegten Hafen machen die einheimischen Fischer mächtig Betrieb. Das gilt erst recht für die zahlreichen Bars und Restaurants auf der Insel. Hier wird gefeiert bis tief in die Nacht – ganz authentisch mit „Wein, Weib und Gesang“. Und wenn es doch mal ein Ouzo zu viel gewesen sein sollte, dann bewirkt ein morgendliches Bad am wunderbaren Ortsstrand wahre Wunder!

Lesetipp: Lipsi lässt sich übrigens auch perfekt in ein Inselhopping mit den sehenswerten Nachbarinseln Kalymnos, Patmos und Leros einbinden.  

2. Cafés, Bars und Restaurants

  • Manolis Tastes: Ein Besuch bei Manolis (Website) zählt zum Pflichtprogramm. Der gleichermaßen sympathische wie engagierte Chefkoch hat sein Restaurant auf Lipsi bereits im zarten Alter von 21 Jahren eröffnet. Sein Erfolgsrezept: Er setzt fast ausschließlich auf Zutaten von der Insel, die er allmorgendlich von seinen Freunden bezieht. Auf den Tellern landen dabei Klassiker und Interpretationen der griechischen Küche von ausgezeichneter Qualität (und kaum zu bezwingendem Ausmaß) wie etwa Kaninchen auf Feige oder mit Speck gefüllte Pilze – und natürlich Meeresfrüchte in ihrer leckersten Art.
    Die Auswahl ist riesig, die Preise niedrig, die Qualität herausragend – einzigartig für einen hochdekorierten Koch (aktuelle Auszeichnung: „Greek Taste Beyond Borders 2024“) wie Manolis. Leicht möglich, dass man auf seiner Terrasse einen Hollywood-Star oder den griechischen Premierminister trifft. So weit hat sich mittlerweile der „Geschmack von Manolis“ herumgesprochen. Mein Top-Tipp!
  • Dilaila: Willkommen in der vielleicht schönsten Strandtaverne in ganz Griechenland! Wer sich im Dilaila am feinen Katsadia Beach niederlässt, der will diesen Ort nur ungern wieder verlassen. Einerseits wegen des unbeschreiblich schönen Ambientes, das im wunderbaren Freisitz unter Bougainvillea und einem Meer aus farbigen Stoffbändern herrscht. Und natürlich auch aufgrund der hervorragenden Speisen vor Ort. Im Dilaili stammen die Meeresfrüchte aus lokalen Gewässern, das Fleisch von örtlichen Bauernhöfen und die Kräuter aus dem hauseigenen Garten. Nicht umsonst prangt ein Holzschild mit der Aufschrift „No Fastfood“ über dem Eingang. Am Abend verwandelt sich das Dilaili in eine idyllische Outdoorbar – mit ausgezeichneten Cocktails und ganz viel Flair!
  • Asprakis Ouzerie: Eine Ouzerie bietet traditionell Ouzo und Tsipouro als Hausgetränk an und reicht hierzu eine mehr oder wenig große Auswahl an Mezedes (griechische Vorspeisen). Zumeist werden dabei 5 – 6 Teller mit kleinen Häppchen garniert: von Fetacreme über Riesenbohnen bis hin zu Calamari. Bei Asprakis reicht das Repertoire weit über die klassische Ouzerie hinaus. Kaninchen, Rochen, Thunfisch, Meeresfrüchte und vieles mehr bereichern fortlaufend die ohnehin schon breitgefächerte Tageskarte. Die Qualität der Speisen ist famos und steht dem bilderbuchartigen Ambiente am Jachthafen in nichts nach. Ich empfehle neben dem traditionell auf Holzkohle gegrillten Oktopus vor allem die wechselnden Tagesgerichte. Und zum Einstieg einen klassischen griechischen Mezeteller, dazu einen Ouzo Barbayannis. Yamas!
  • Calypso Restaurant: Bereits seit 1974 kümmert sich die Familie Maggos um das leibliche Wohl ihrer Gäste – und das mit großem Erfolg. Sohn Fotis, der mittlerweile das Zepter führt und gleichzeitig als Bürgermeister in der Verantwortung steht, kann sich über mangelndem Zuspruch nicht beklagen. Nur selten findet man freie Plätze auf seiner herrlich idyllischen Veranda in bester Hafenlage. Kein Wunder, schließlich setzt sein eingespieltes Team auf authentische griechische Küche mit täglich wechselnden Gerichten und fangfrischem Fisch.
  • Bäckerei Kairis: Was uneitel als Bäckerei und Patisserie betitelt wird, ist in Wirklichkeit nicht mehr und nicht weniger als der Dreh- und Angelpunkt des öffentlichen Lebens auf Lipsi. Kult-Chef Nikita Kairis beschäftigt in seiner Lokalität mittlerweile knapp 20 Mitarbeiter. Und die haben alle Hände voll zu tun, denn der Laden ist im Sommer rund um die Uhr geöffnet! Geöffnet bedeutet bei Kairis so viel wie „restlos voll“: Vom Frühstück bis zum Dinner, vom Eis bis zur selbstgemachten Pizza und leckeren Cocktails – hier bekommt man zu jeder Zeit (fast) alles. Gefühlt jeder Einwohner von Lipsi kommt mindestens zweimal am Tag vorbei. Wichtig: Der größte Teil der Produkte wird selbst produziert (mehr als ein Dutzend Brotsorten), die Zutaten stammen dabei fast ausnahmslos von der Insel. Eines ist sicher: Du wirst keinen spannenderen Ort zum Frühstücken, Brunchen oder für den Latenight-Snack finden!

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3. Platis Gialos Beach

Auf Lipsi kannst du zwischen weit mehr als zwei Dutzend Stränden wählen (siehe Punkt 6). Der wohl schönste davon ist der Platis Gialos. Diese karibisch anmutende Traumbucht liegt etwa drei Kilometer vom Hafen entfernt und ist am bequemsten mit dem Roller zu erreichen. Sobald du den Hügel oberhalb des Kampos Beach überwunden hast, wirst du mit herrlichen Ausblicken entlang der Küstenstraße belohnt. Schon von Weitem sticht die schmale Bucht mit ihrer knallig türkisen Färbung ins Auge. Ein herrlicher Anblick!

Wenn du dich frühzeitig auf den Weg machst, dann findest du noch ein schattiges Plätzchen unter einer der Tamarisken, die dich vor allzu heftiger Sonneneinstrahlung schützen. Liegen und Sonnenschirme sind auf Lipsi generell verboten – aus naturschutzrelevanten Gründen (siehe Punkt 9). Der größtenteils sandige Strandstreifen fällt ultraflach ins Meer ab. Noch 100 Meter vom Ufer entfernt kannst du im Wasser stehen.

Auf der linksseitigen Böschung findest du entlang des Trampelpfades zusätzliche Liegemöglichkeiten auf flachen Felsvorsprüngen. Von hier aus bietet sich der vermutlich schönste Blick auf den Platis Gialos. Direkt daneben lockt die gleichnamige Taverne mit kühlen Drinks und einer vorzüglichen Küche. Die Familie Macris führt es mit größter Liebe und das spiegelt sich auf den Tellern wider. Frische Mezedes und Salate, dazu Meeresfrüchte oder Grillgerichte – empfehlenswert!

4. Wandern und Biken

Die sanften Hügel und die kurvigen Küstenpfade bieten ideale Voraussetzungen für sportliche Aktivitäten auf Lipsi. Mit dem Bike erreicht man mühelos die entlegensten Ecken der Insel und selbst zu Fuß lassen sich unzählige Highlights entdecken. Natürlich kannst du die Gegend auch zu Pferd erkunden (Website). Wer hingegen einen „Ausritt“ auf zwei Rädern bevorzugt, der hat das überschaubare Straßennetz (nahezu autofrei) ganz für sich allein. Alternativ stehen auch viele abwechslungsreiche Trails und Wanderrouten zur Auswahl. Entsprechende Karten und Routenvorschläge bekommst du zum Beispiel bei Moto Rent Lipsi (Website).

Aufgrund der geringen Ausdehnung der Insel – bei einer Fläche von knapp 16 Quadratkilometer und einer Küstenlinie von 35 Kilometer – kannst du dir aber auch spontan deine eigene Rundtour zusammenstellen. Für den optimalen Einstieg empfehle ich folgende Route (eignet sich auch für Wanderer):

Du startest am Hafen von Lipsi in westlicher Richtung in Richtung Lientou Beach. Hier folgst du der Straße etwa 500 Meter leicht bergauf und biegst an der einzigen Einmündung nach rechts ab. Du befindest dich nun auf einer asphaltierten Straße in Kammlage, von wo aus du eine traumhafte Aussicht auf die Nordküste und den vorgelagerten Inseln Kalovolos, Makronisi und Arki genießt. Entlang deines Weges warten grüne Felder voller Oregano, Thymian, aber auch  Oliven- und Feigenbäume und kleine Weinberge auf dich. Sei wachsam, denn ab und zu kreuzen Hühner, Ziegen oder Esel deinen Weg. Sie alle sind deine ständigen Wegbegleiter auf Lipsi.

Nach etwa 1,5 Kilometer stößt du in einer langgezogenen Rechtskurve auf eine Kreuzung. Hier geht es bergauf auf einer Schotterpiste direkt vorbei an der schönen Wegkapelle. Nach 400 Metern hast du dein Hauptziel auf dieser Tour erreicht: die Kirche der Heiligen Michael und Gabriel.

Während deiner Rast genießt du einen atemberaubenden Panoramablick über weite Teile der Insel. Natürlich solltest du dir auch die reich verzierten Innenräume des Gotteshauses ansehen. Bei deiner Weiterfahrt geht es fast nur noch bergab. Dabei überquerst du die Kreuzung bei der kleinen Kapelle und fährst weiter geradeaus auf der Ortsstraße. Vorbei an der Lipsi Winery biegst du auf Höhe des Fußballplatzes rechts ab. Von hier sind es noch 500 Meter bis zum Start-/Zielpunkt am Hafen.     

5. Kirche Agios Ioannis Theologos

Dieses Gotteshaus dient als wichtigste religiöse Stätte und zugleich als bauliches Wahrzeichen von Lipsi. Sie ist dem heiligen Johannes den Theologen gewidmet, einem der vier Evangelisten des Neuen Testaments, der eine besondere Verbindung zur Insel hatte. Gelegen auf einem Hügel über dem Hafen verleiht das Bauwerk der umgebenden Chora einen einzigartigen Charme. Das Äußere der 1931 errichteten Kirche besticht durch seine traditionelle Architektur mit weißen Mauern, die im Kontrast zu den zwei Türmen und der hellblauen Kuppel stehen.

Der Innenraum ist geprägt von Ikonen und religiösen Symbolen, die das reiche Erbe der orthodoxen Kirche widerspiegeln. Seine große Bedeutung als Wallfahrtsort erlangte die Kirche durch die Ikone Panagia tou Charou (Muttergottes des Todes). Deren Darstellung ist ungewöhnlich, denn anstelle eines Säuglings hält die Heilige ein Kruzifix mit dem gekreuzigten Jesus in ihren Händen. Das Geld zum Bau des Gotteshauses (35.000 Dollar) stammt übrigens von in die USA ausgewanderten ehemaligen Bürgern Lipsis.

6. Die besten Strände

Klein, aber fein: Was im Allgemeinen für die Insel gilt, hat auch bei den Beaches seine Berechtigung. Auf Lipsi findest du etwa 30 wunderschöne Strände unterschiedlichster Beschaffenheit. Angefangen vom beliebten Familienstrand bis hin zu versteckten kleinen Buchten. Aufgrund der ökologischen Bestrebungen verzichtet man auf touristische Einrichtungen, ebenso auf Strandliegen etc. Den Badefreuden tut dies keinen Abbruch – im Gegenteil! Hier sind meine Favoriten:

  • Katsadia Beach: Dieser schmale Sandstrand etwa drei Kilometer südlich des Hafens zählt zu meinen absoluten Lieblingen. Eine Allee von Tamarisken spendet dir Schatten am schmalen Beach, der auch bei Seglern sehr beliebt ist. Diese finden in der mehrgliedrigen Bucht (auch bekannt als Lera Lipsi) neben einem geschützten Ankerplatz vor allem eine wunderschöne Umgebung aus kleinen Felsformationen und vorgelagerten Inselchen. Das Sahnehäubchen ist die Beach-Taverne Dilaila – die vielleicht schönste in ganz Griechenland!
  • Monodendri: Ein einziger Wacholderbaum dient sowohl als Namensgeber als auch als Top-Fotospot an diesem abgelegenen Strand an der Ostküste von Lipsi. Vor allem Naturliebhaber werden ihre helle Freude an den goldenen Felsen der Halbinsel haben, die durch zwei grobsteinige Strände mit dem Festland verbunden ist. Naturidyll pur!
  • Kimissi Beach: Diese Bucht solltest du auf jeden Fall mit einem Roller erkunden, denn die Anfahrt (Abzweig nach links von der Straße nach Platis Gialos) führt dich relativ steil bergauf über eine Bergkuppe. Die letzten 200 Meter gehst du zu Fuß entlang eines Trampelpfades vorbei an der kleinen Kirche Kato Kimissi. Am Strand angekommen, genießt du einen Traumblick auf die Ägäis – und ganz viel Ruhe. Von hier aus lohnt sich auch eine Besichtigung der Kirche Pano Kimissi, die du über einen schmalen Weg entlang der Felsen (etwa 20 Gehminuten) erreichst. In dieser Abgeschiedenheit lebte bis vor wenigen Jahren noch ein Mönch.
  • Kampos: Wenn du der Straße am Lientou Beach noch einen Kilometer folgst, dann findest du den schönen Kampos Beach. Hier erwarten dich ein schmaler, mit Tamarisken gesäumter Sandstreifen, eine tolle Bucht und ganz viel Ruhe. Genau das Richtige für einen gechillten Strandtag.
  • Lientou: Der feinsandige Lientou ist so etwas wie der Hausstrand von Lipsi. Lediglich fünf Minuten vom Hafen entfernt, kann es hier am Wochenende schon etwas lebhafter zugehen (für Lipsi-Verhältnisse). Aufgrund des flach abfallenden Geläufs und der geschützten Lage fühlen sich hier auch Familien und ältere Badegäste (dank neuem Wasserlift)wohl. Gleich dahinter lockt die Bar des Aphrodite Hotels mit leckeren Snacks und Drinks.
  • Tourcomnima Bucht: Hier erwartet dich einer der schönsten Fotospots der Insel, nämlich die kleine Kapelle am mittleren der drei halbkreisförmig angeordneten Strände. Aufgrund der etwas versteckten Lage an der Westküste findest du fast immer einen Platz unter den wenigen Bäumen. Die Strände bestehen hier aus einem Sand- und Kiesgemisch.

7. Lipsi Winery

Der Weinanbau auf Lipsi hat seit vielen Jahrhunderten Tradition. Nach sagenhafter Darstellung soll hier die Nymphe Kalypso den Odysseus sieben Jahre lang gefangen gehalten haben – vermutlich unter großzügiger Zuhilfenahme von Wein. Auch heute noch üben sich etliche Familien an der Tradition ihrer Vorfahren. Das bekannteste Gut ist die Lipsi Winery (Website), ein Gemeinschaftsunternehmen der Familien Vavoulas und Grillis. Bereits seit 2013 gedeihen auf dem 4,5 Hektar großen Anbaugebiet fruchtbare Reben für insgesamt fünf verschiedene Sorten, darunter der mehrfach preisgekrönte Aposperitis (Abendstern), ein süßer Rotwein mit Aromen von Honig und Trockenfrüchten.

Immerhin 30.000 Flaschen produziert die Winery pro Jahr, die hauptsächlich für den regionalen Vertrieb bestimmt sind. Wer mehr über den Weinanbau auf Lipsi erfahren möchte, der kann dies im Rahmen einer Führung inklusive Verkostung tun. Immer am Freitag um 18:30 Uhr, Preis: 12 Euro. Absolut lohnenswert!

8. Spezialitäten „Made in Lipsi“

Lipsi zählt kaum mehr als 600 ständige Bewohner und dennoch werden hier erstaunlich viele qualitativ hochwertige Produkte in Handarbeit hergestellt. Neben diverser Handwerkskunst findet man auf der Insel vor allem kulinarische Produkte von feinster Qualität.

Dazu zählen natürlich die edlen Tropfen der Lipsi Winery, aber auch die vielseitigen Erzeugnisse der Bäckerei & Patisserie Kairis, DEM Treff auf Lipsi schlechthin. Die Auswahl an Brotsorten, Gebäck oder Kuchen ist scheinbar unbegrenzt und größtenteils mit lokalen Produkten zubereitet. Im zugehörigen Ladencafé kannst du dich (rund um die Uhr) auch an herzhaften Speisen und Cocktails laben. Erlebnisgastronomie pur!

Das gilt auch in gewisser Hinsicht für die Alfa Farm, die sich der Herstellung von Käse, Joghurt und Olivenöl verschrieben hat. Zweimal am Tag wird auf der Alfa Farm die Milch geliefert, die dann zu unterschiedlichen Käsesorten und anderen Produkten weiterverarbeitet wird. Erzeugnisse wie Kuh- oder Büffel-Joghurt sowie Olivenöl kannst du auch im örtlichen Supermarkt, bei Kairis oder direkt auf der Farm kaufen. Du findest sie am Lientou Beach gleich neben dem Aphrodite Hotel nur fünf Gehminuten vom Hafen entfernt. Maria und Bartholomäus geben dir gerne eine Führung (Montag bis Samstag, tagsüber) und bieten dir eine Kostprobe aller dort hergestellten Speisen an.

Etwas ganz Besonderes kannst du auf Dimitris Bauernhof und Weinberg erleben, der etwa drei Kilometer vom Dorfzentrum entfernt liegt. Besucher und Schüler erlangen hier Einblicke in die Erzeugung regionaler Produkte im Einklang mit traditioneller Landwirtschaft. Daneben laufen Studienprogramme, die eine breiten Palette an Bildungsaktivitäten vor dem Hintergrund nachhaltiger landwirtschaftlicher Praktiken beinhalten. Bei Dimitri ist es sogar möglich, zertifizierte Abschlüsse für Sprach-, Religion- und Kochseminare abzulegen. Einzigartig!

Bienen fühlen sich auf Lipsi aufgrund des Verzichts von Pestiziden außerordentlich wohl. Das hat sich Imker Pantelis Klapsis zunutze gemacht. Die Bienenscharen in seinen 130 farbenfrohen Kästen sind die Grundlage für seine Produkte von Thymianhonig über Kerzen bis hin zu Anti-Aging Cremes. Daneben bietet der Hobbykünstler seit mehr als 20 Jahren auch handgefertigte Arbeiten feil. Pantelis freut sich über jeden Besucher auf seiner Ranch, die etwas versteckt auf der Ostseite in Richtung Monondendri Beach liegt. 

9. Ökologischer Vorreiter

Lipsi gilt als Vorreiter für nachhaltigen Tourismus in Griechenland. Schon im Jahr 1988 hat die Gemeinde die Anzahl der Betten auf 60 begrenzt. Dies dient einerseits dazu, große Hotelketten fernzuhalten, während es andererseits den Einheimischen ermöglicht, durch die Vermietung privater Studios zusätzliches Einkommen zu generieren. Swimmingpools sind aus Gründen der Wasserverschwendung gleichermaßen für Hotels und Einheimische verboten, hingegen wurden alle Häuser mit sparsamen Wasserfiltern ausgestattet. Darüber hinaus wird auf der Insel längst der Müll getrennt, was in Griechenland eher die Ausnahme ist.

Beim Thema Recycling nimmt man ebenfalls eine führende Rolle ein. So werden hier jährlich rund drei Tonnen an elektronischen Geräten recycelt oder zur Wiederbenutzung bereitgestellt. Apropos „sanfter Tourismus“: Im Sinne des sanften Tourismus wurden vor Jahren herkömmliche Plastikbecher und Trinkhalme durch recycelbares Papier und Bambus ersetzt. Zudem konnten dank der Installation von sogenannten „Wasserkiosken“ die Verwendung von Plastikflaschen deutlich eingeschränkt werden.

Aber auch in den Gewässern rund um Lipsi hat sich einiges getan. Im Rahmen eines Pilotprojekts legten die Umweltschützer von Archipelago eine Art Seegraswiese an, die zum Schutz seltener Meereslebewesen beitragen soll. Ein weiteres spannendes Projekt von Archipelago ist die Aussiedlung von Delfinen, die hier lernen sollen, wie man sich gefahrlos Nahrung beschafft. Die Verwaltung von Lipsi hat hierfür die kleine Bucht von Vrulia auserkoren.

10. Top-Unterkünfte im Überblick

Auf Lipsi gibt es lediglich drei Hotels, die restlichen Gäste verteilen sich auf kleine Apartments, die in der Hauptsaison fast immer ausgebucht sind. Wer also eine Bleibe sucht, der sollte sich sputen. Fündig wirst du hierbei am ehesten auf der Buchungsplattform Airbnb (Website) oder via Google. Hier sind einige Unterkünfte, die ich persönlich genutzt habe und ausnahmslos empfehlen kann:  

  • Hotel Aphrodite (Website): Eine klare Empfehlung gibt es für den Platzhirsch der Insel. Die Zimmer sind einfach, sauber und mit allem Notwendigen ausgestattet. Das Frühstück nimmst du im Anbau direkt beim schönen Lientou Beach ein. Der umtriebige Manager Giorgos alias George kümmert sich bestens um dein Wohlergehen.
  • Kallisti Seaside Studios: Bei der wahrscheinlich herzlichsten Gastgeberin weit und breit wird die Unterkunft fast zur Nebensache. Chrisoula und ihrer Familie behandeln dich wie einen Teil derselbigen. Die hellen geräumigen Studios oberhalb des Fähranlegers sind tadellos sauber und bieten einen herrlichen Blick auf die Bucht von Lipsi. Top-Unterkunft!
  • Elias Lipsi Studio (Website): Die tolle Aussicht von der Terrasse des Studios ist allein schon einen Aufenthalt wert. Athena ist eine tolle Gastgeberin und bietet in ihrem Haus insgesamt drei Apartments an. Sauber, gut ausgestattet und geräumig.

Anreise

Lipsi besitzt keinen eigenen Flughafen und ist somit nur mit der Fähre zu erreichen. Dank eines gut ausgebauten Netzes zwischen den Inseln im Dodekanes erreichst du das Eiland aber ohne große Probleme. Idealerweise erfolgte die Anreise über die internationalen Airports in Kos, Samos oder Rhodos, die von zahlreichen deutschen Airlines angeflogen werden.

Von hier aus geht es dann weiter per Fähre – der großen Reedereien Saos Ferries, Blue Star Ferries oder Dodekanisos Seaways – oder wahlweise Katamaran in Richtung Lipsi mit Zwischenstopp auf Patmos und Leros. Für die Überfahrt musst du ungefähr 2–3 Stunden einrechnen. Auf dieser Seite findest du zuverlässige Informationen zu den Verbindungen (Website).

Reisezeit

Das mediterrane Klima auf Lipsi macht die Insel zu einem idealen Ziel für die Vor- und Nachsaison. In den Monaten Mai und Juni beziehungsweise September und Oktober umgehst du einerseits die hohen Temperaturen (ungeeignet für Aktivurlauber) als auch den Besucheransturm in der Hochsaison (vor allem Griechen und Italiener).

Inselhopping

Die Insel Lipsi ist für all diejenigen interessant, die das ursprüngliche Griechenland in seiner reinsten Form lieben. Individualisten fühlen sich hier genauso wohl wie Aktivurlauber und Ruhesuchende. Bei einer Aufenthaltsdauer von einer Woche kannst du viel mitnehmen.  

Mein Tipp: Lipsi eignet sich bestens zum Inselhüpfen. Idealerweise bindest du dabei die Nachbarn Kalymnos, Leros und Patmos ein. Dir stehen in diesem Fall regelmäßige und günstige Verbindungen mit den Fährgesellschaften Zefiros oder Ane Kalymnou zur Verfügung. Planst du beispielsweise einen Trip von 10 Tagen, dann solltest du 3–4 davon für Lipsi freihalten.

Reiseführer für die Dodekanes

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Autor:in
Steffen Eidam ist Journalist, Reiseblogger und Marketing-Artist.

Er nimmt dich hier auf dem Blog mit zu seinen Lieblingsregionen in Europa und speziell in Griechenland.

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