Die schönsten Sehenswürdigkeiten auf Patmos
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Unsere Top 10 Sehenswürdigkeiten auf Patmos

Ruhig, idyllisch, etwas abgeschieden und dennoch von internationalem Rang. Wie das geht? Ganz einfach: Auf Patmos steht Übernatürliches auf der Tagesordnung. Denn genau hier hat Apostel Johannes seine Offenbarung der Apokalypse verfasst – und der Insel weltweite Aufmerksamkeit beschert.

Das berühmte Johanneskloster ist aber nur ein Grund, um der äußerst reizvollen Insel einen Besuch abzustatten. Auf Patmos warten verträumte Dörfer, einsame Buchten und eine feierfreudige Hauptstadt auf dich. In diesem Bericht habe ich die schönsten Highlights auf dem „Jerusalem der Ägäis“ für dich zusammengefasst.

Aktualisiert am 17.04.2024
Autor Steffen Eidam

Auf einen Blick: Die Top-Highlights auf Patmos

Diese Empfehlungen sind nur eine kleine Auswahl von dem, was du auf Patmos erleben kannst. Vor Ort erwarten dich noch viel mehr Highlights und besondere Sehenswürdigkeiten. Patmos ist übrigens prädestiniert für ein Inselhopping gemeinsam mit den tollen Nachbarinseln Kalymnos, Lipsi und Leros.

1. Johanneskloster

Die mächtigen Steinmauern des Johanneskloster thronen hoch über Patmos
Das weltberühmte Johanneskloster thront weithin sichtbar über der Chora von Patmos

Hoch oben über dem Hafen von Patmos überragt das Kloster des Heiligen Johannes des Theologen – so der offizielle Name – nicht nur optisch die Insel. Seine Bedeutung als spirituelles Zentrum nimmt sogar weltweit einen immensen Stellenwert ein. Unabhängig von der optischen Dominanz des UNESCO-Weltkulturerbes birgt auch seine Entstehung Spannendes.

Demnach reicht die Geschichte bis ins Jahr 1088 zurück, als der Mönch Christodoulos Lakko damit begann, ein Kloster zu Ehren des Apostels Johannes zu bauen. Dieser soll auf Patmos im Exil die Offenbarung verfasst haben, das letzte Buch des Neuen Testaments. Das Kloster ähnelt einer byzantinischen Festung und erinnert innerhalb seiner Mauern an ein Labyrinth aus Kapellen, Höfen und Gebäuden, welches die Hauptkirche Katholikon umgibt. Von größter Bedeutung ist die Museumsbibliothek, in deren vollklimatisierten Kammern bis heute eine unschätzbar wertvolle Sammlung an religiöser Kunst aufbewahrt wird – darunter mehr als 2.000 alte Manuskripte, Ikonen und liturgische Gegenstände. Zu besichtigen ist diese Ausstellung täglich von 08:00 bis 15:00 Uhr, der Eintritt beträgt 5 Euro.

Bei einem Besuch solltest du folgendes beachten:
Der Ansturm auf das Kloster ist vor allem während der Hauptsaison enorm. Jeden Tag besuchen unzählige Pilger und Touristen aus aller Welt die Insel. Ein beträchtlicher Teil erreicht Patmos mit dem Kreuzfahrtschiff, von wo aus es zunächst mit Barkassen und später mit Bussen weiter in Richtung Kloster geht. Nach der Besichtigung des Klosters zieht es viele Gäste in die benachbarte Höhle des Johannes (Eintritt: 3 Euro), eben jenem Platz, wo er nach orthodoxer Auffassung die Offenbarung empfangen hat. Natürlich endet der Ausflug in einem der vielen Souvenirshops oder einem nicht ganz preiswerten Restaurant rund um den Eingangsbereich der Anlage.

Die Rushhour erstreckt sich im Zeitfenster von 10:00 bis 16:00 Uhr, danach kehrt wieder Ruhe auf dem Panteli-Hügel ein. Mein Tipp: Meide die Anlage in der Stoßzeit und lege deinen Besuch auf den frühen Abend. Dann verwandelt sich die Anlage samt Chora in einen mystischen Ort, von welchem du einen grandiosen Sonnenuntergang über dem Ägäischen Meer genießen kannst. Wenn du nicht mit dem Mietwagen oder Roller unterwegs bist, dann kannst du auch die öffentlichen Busse nutzen, die im Stundentakt zwischen Skala und dem Kloster verkehren. Wer es sportlicher liebt, der findet bei einem etwa 90-minütigen Fußmarsch seine Erfüllung (siehe „5. Wanderung zum Panteli-Hügel“).   

2. Hafenort Skala

Mehrere kleine Boote ankern vor der Hafenpromenade in Patmos
Zur „blauen Stunde“ kannst du an der schönen Hafenpromenade das besondere Flair von Skala genießen

Spielte sich in antiken Zeiten das Leben hauptsächlich in der Chora ab, so hat sich das Treiben längst nach Skala verschoben, dem kulturellen Herzstück der Insel. Schon bei deiner Ankunft bekommst du einen guten Eindruck von der Betriebsamkeit im quicklebendigen Hafenort. Hupende Autos, rangierende Sattelschlepper, gestikulierende Hände und viel Tamtam – ein scheinbar heilloses Durcheinander bahnt sich seinen Weg rund um den Anleger. Doch sobald die Fähren wieder ablegen, weichen Hektik und Lärm einer angenehmen Ruhe und schaffen Raum für neue Eindrücke.

Genieße die „blaue Stunde“ an der malerischen Uferpromenade mit all ihren kleinen Geschäften und Tavernen, die sich vom Sandstrand bis tief in den Ort hineinziehen. Jenem Ort, der mit seinen fröhlichen Gassen zwischen weiß getünchten Häusern mit farbenfrohen Türen und Fensterläden das perfekte Fotomotiv für jeden Tourismuskatalog abliefert.  

Das vielleicht schönste an Skala ist der Umstand, dass sich der Ort seinen ursprünglichen Charakter bewahrt hat. Das liegt auch ein wenig am zeitlich begrenzten Aufenthalt der Kreuzfahrttouristen, die sich hauptsächlich im Johanneskloster tummeln. So findest du in Skala immer noch viele familiengeführte Tavernen, Bars und Cafés entlang des langgezogenen Hafens in denen Segler, Urlauber und vor allem Einheimische in entspannter Atmosphäre zusammensitzen.

Je später der Abend, desto lebendiger geht es dann in der Hauptstadt zu. In der Nacht mutiert Skala dann zur Partymetropole der Insel. Live-Musik und Tanz bis in die Morgenstunden sind eher die Regel als die Ausnahme und zu keiner Zeit störend. Hier wird eben noch typisch, griechisch gefeiert. Herrlich!   

3. Historische Chora

Blaue Stühle und Tische stehen unter einem mit Wein bewachsenen Vordach auf Patmos
In den idyllischen Gassen der Chora findest du tagsüber viele ruhige Plätze

Beim Spaziergang durch die Gassen der alten Hauptstadt wird das historische Flair des Ortes förmlich greifbar. Der alte Hauptort direkt unterhalb des Johannesklosters gleicht einem Labyrinth aus strahlend weißen Häusern, Mauerbögen und uralten Gässchen, in denen die Zeit seit Jahrhunderten stillzustehen scheint. Abgesehen von einigen wenigen Boutiquen und Tavernen erinnert hier wenig an das touristische Treiben der benachbarten Klosteranlage.

Seinen besonderen Charme entfaltet die Chora am frühen Abend. Wenn die Sonne langsam am Horizont verschwindet, erwacht der Ort zum Leben (ähnlich wie die unzähligen Katzen, die sich in heiliger Umgebung breit gemacht haben). Rund um den Hauptplatz mischen sich ab 18 Uhr auch etliche Urlauber unter die Einheimischen, um den Tag beim Sonnenuntergang ausklingen zu lassen. Die fast romantische Atmosphäre zwischen all den renovierten Häusern mit ihren pastellfarbenen Fenstern und Türen, den kleinen Kapellen und knallroten Bougainvillea machen diesen Ort zu einem der Highlights auf Patmos.

4. Traumstrand Psili Ammos

Leere Tische stehen in einer Strandtaverne in der Bucht von Psili Ammos
Goldener Sand und eine urige Taverne erwartet dich am wunderschönen Strand von Psili Ammos

Psili Ammos bedeutet „feiner Sand“ und ist in diesem Fall durchaus treffend gewählt. Gefühlt jede Insel besitzt ihren „eigenen“ Psili Ammos und fast überall zählt eben dieser zu den schönsten seiner Gattung – zumindest in meiner Wahrnehmung. Patmos macht da keine Ausnahme. Die rund zehn Kilometer südwestlich von Chora gelegene Bucht hat sich seinen wilden und unberührten Charakter trotz seiner Einzigartigkeit bewahrt.

Ein bisschen ist das auch seiner Lage zu verdanken, denn der Psili Ammos auf Patmos ist nur mit dem Boot (falls es der Wind zulässt) oder über einen sehenswerten Panoramaweg von Diakoftis aus zu erreichen. Solltest du motorisiert unterwegs sein, dann ist für dich in diesem Weiler Endstation.

Nach einem 30-minütigen Fußmarsch erwartet dich eine Traumbucht mit feinen, goldenen Sand, dünenartigen Verwerfungen und schattenspendenden Tamarisken vor der Kulisse der azurblauen Ägäis. In der kleinen, aber feinen Strandtaverne kannst du deinen Strandtag gebührend ausklingen lassen. Unbedingt hingehen!  

5. Wanderung zum Panteli-Hügel

Die weißen Häuser von Skala schmiegen sich an die Hügel rund um die Bucht
Auf dem Panteli-Hügel genießt du einen atemberaubenden Panoramablick auf die Buchten rund um Skala

Wer auf historischen Pfaden wandeln und gleichzeitig eine atemberaubende Aussicht genießen möchte, dem sei der Wanderpfad von Skala zum Panteli-Hügel empfohlen. Der reizvolle Weg führt moderat bergauf entlang von Steinterrassen inmitten des üppigen Grüns der fruchtbaren Hänge. Als Startpunkt der Route eignet sich der öffentliche Parkplatz am Ufer des Saint Theologos Beach in Skala. Für die etwas mehr als vier Kilometer lange Strecke benötigt man etwa 90 gemächliche Minuten.  

Der Panteli-Hügel in unmittelbarer Nähe zur Chora beherbergt wichtige archäologische Zonen, wie etwa die Ruinen einer alten Akropolis sowie zahlreiche weitere Relikte aus der Antike. Fast überflüssig zu erwähnen, dass dich dort oben ein herrlicher 360-Grad-Blick erwartet.

6. Bootsausflug zu den Mikro-Inseln

Boote und Menschen schwimmen im Meer vor Kalkfelsen
Ein Bad im türkisblauen Meer ist obligatorisch beim Bootstrip rund um Patmos

Etwas Abwechslung zum Inselalltag gefällig? Dann ist dieser Trip genau das richtige für dich. Ein kleines Ausflugsboot schippert dich zu den umliegenden Inseln mit ihrem wunderschönen türkisfarbenen Wasser und dem teils karibisch anmutenden Flair. Egal ob beim Schnorcheln auf Tiganakia oder bei einem weiteren Stopp am Sandstrand von Marathi Island: die Mikor-Inseln des Archipels rund um Patmos sind immer eine Reise wert. Bei so viel Wassersport darf natürlich eine Stärkung nicht fehlen, zu der standesgemäß eine die Tavernen im idyllischen Hafen von Arki angelaufen werden.

In Skala konkurrieren gleich mehrere Anbieter um die Gunst der Ausflügler. Gute Erfahrungen haben wir sowohl mit Patmos Daily Cruises (Website) als auch mit Patmos Boats gemacht. Der Preis für die täglichen Touren (von 10:00 -19:00 Uhr) beträgt 40 Euro pro Person.

7. Windmühlen

Sonnenlicht leuchtet die drei Windmühlen von Patmos an
Von den restaurierten Windmühlen genießt man einen herrlichen Ausblick auf die umliegenden Inseln

Fotofreunde aufgepasst: Dieser Spot zählt zu den schönsten Motiven im gesamten Dodekanes. Ich spreche von den drei Windmühlen, die du am Rande des Johannesklosters findest. Gerade in den Morgen- und Abendstunden genießt du von hier aus einen unbeschreiblich schönen Ausblick auf den Hafen und die vorgelagerten Buchten sowie auf die Nachbarinseln. Atemberaubend!

Eine der Mühlen beherbergt übrigens seit 2010 ein kleines Museum, das du an den meisten Tagen von 17 bis 21 Uhr kostenlos besichtigen kannst. Für die bequeme Anfahrt mit dem Auto oder Roller nutzt du am besten den vorgelagerten Parkplatz. Wer sich etwas körperlich betätigen möchte, dem sei der tolle Wanderweg von Patmos-Stadt über die Steinterrassen empfohlen. Lohnt sich!

8. Die besten Strände  

Der Sandstrand von Vagia liegt zwischen grünen Hügeln
Ein ruhiges Plätzchen wie hier am idyllischen Vagia Beach ist auf Patmos die Regel

Patmos zählt zwar nicht zu den typischen „Badeinseln“, kann aber dennoch mit einigen sehr schönen Buchten aufwarten. Vor allem im Osten und im Süden der Insel findest du reizvolle Strände, die oftmals versteckt zwischen den malerischen Hügeln voller natürlicher Schönheit stecken. Die touristische Infrastruktur beschränkt sich dort wohltuend auf einige einheimische Tavernen. Ein weiterer Vorteil ist die problemlose Anfahrt zu den Stränden – Google Maps & Co sei Dank. Neben der separat beschriebenen Superbucht Psili Ammos kann ich dir diese Beaches empfehlen:

9. Meine Restaurant-Tipps

Gäste sitzen an den Tischen einer mit Reed überdachten Strandtaverne
Auf Patmos kannst du unter einer Vielzahl von stilechten Tavernen wählen

Die Gastronomiedichte auf Patmos ist hoch, insbesondere in Skala reihen sich Bars, Ouzerien und Tavernen in großer Anzahl aneinander – darunter viele qualitativ hochwertige Lokalitäten. Trotz dieser großen Auswahl beschränkt sich das Angebot zumeist auf traditionelle, griechische Küche. Zu den Besten in dieser Kategorie zählen:  

10. Top-Unterkünfte im Überblick

Blick von oben auf das weiße Häusermeer rund um den Hafen von Skala
Vor allem im Hafenort Skala findest du eine große Auswahl an Unterkünften

Auf Patmos findest du viele einfache Apartments von guter Qualität. Auf Portalen wie Airbnb und Booking.com wirst du sicher eine geeignete Unterkunft finden. Selbstverständlich finden sich daher auch Unterkünfte von gehobener Ausstattung auf der Insel, etwa für Stammgäste wie Jean-Paul Gaultier & Co. Auf der Suche nach gehobenen Wohnungen könnte sich ein Blick auf die Seite der Kennedys Group (Website) lohnen. Das sind meine persönlichen Empfehlungen:

Anreise

Leere Stühle und Tische stehen im Sand des Hafens von Skala auf Patmos
Der kleine Hafen von Skala ist der erste Anlaufpunkt für ankommende Gäste auf Patmos

Da Patmos keinen eigenen Flughafen besitzt, empfiehlt sich die Anreise über die Nachbarinseln Kos oder Samos, seltener von Leros. Die internationalen Flughäfen der zwei Erstgenannten werden von mehreren deutschen Airlines angeflogen. Dies gilt natürlich auch für andere griechische Flughäfen wie beispielsweise Athen. Aufgrund der großen Entfernung nach Patmos (und der daraus resultierenden Fährzeiten/-kosten) rate ich hiervon allerdings ab.

Wer hingegen auf Kos oder Samos landet, der befindet sich bereits im Herzen des Dodekanes, wozu auch die Insel Patmos zählt. Das Fährnetz auf dem Archipel zählt zu den dichtesten in ganz Griechenland und sorgt für deinen unkomplizierten Transfer. Für die Fährüberfahrt musst du ungefähr 2–3 Stunden einplanen.

Reisezeit

Das mediterrane Klima auf Patmos lockt bereits in der Vorsaison die ersten Besucher an. Zwischen Mai und September regnet es so gut wie gar nicht und die Wassertemperatur steigt auf bis zu 23 Grad an. Als optimale Reisezeit eignet sich daher der Zeitraum von Mai bis Oktober. Als Aktivurlauber solltest du auch das Frühjahr und den Herbst in Betracht ziehen, während von Juni bis September eher Badefreunde auf ihre Kosten kommen.

Inselhopping im Dodekanes

Viele Menschen gehen an Bord einer griechischen Fähre
Dank des gut organisierten Fährnetzes wird Inselhopping im Dodekanes zum Kinderspiel

Die Insel Patmos (wegen seiner geografischen Form auch als Seepferdchen betitelt) ist abwechslungsreich und ruhig zugleich. Du kannst hier auf historische Entdeckungstour gehen, an den Stränden abtauchen, das Nachtleben zelebrieren oder einfach nur die Ruhe genießen. Kurzum: Patmos eignet sich durchaus für einen längeren Aufenthalt von 7–10 Tagen.

Mein Tipp: Binde die Insel in einen Inselhopping-Trip ein. Idealerweise kombinierst du Patmos mit den benachbarten Inseln Kalymnos, Leros und Lipsi. Dir stehen in diesem Fall regelmäßige und günstige Fährverbindungen zur Verfügung. Planst du beispielsweise einen Trip von 10 Tagen, dann solltest du 3–4 davon für Patmos einplanen.

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