Wannig & Handschuhspitze Wanderung [schwer, 1.510 Hm, 9h]

Der 2.493 Meter hohe Wannig (auch Hochwannig oder Wanneck) ist ein imposanter Felskoloss in der Landschaft. In Kombination mit der Handschuhspitze ist die Wanderung eine Traumtour in Tirol, die aber einiges an Kondition und Können erfordert.

Bei uns findest du alle Infos zur Wanderung auf Wannig und Handschuhspitze inkl. GPS-Track zum Download.

Zusammenfassung Wannig & Handschuhspitze

Schwierigkeit Schwere Bergwanderung

Zeitangabe Gehzeit: 9 bis 11 Stunden

Weglänge Weglänge 19 Kilometer

Aufstieg Aufstieg 1.510 Höhenmeter

Abstieg Abstieg 1.510 Höhenmeter

Parkplatz Wanderparkplatz am Weißensee (Google Maps)

Start der Wanderung auf Wannig & Handschuhspitze

Unsere Tour beginnt am Wanderparkplatz am Weißensee. Von hier steigen wir auf dem Alpsteig Biberwier – ausgeschildert mit Alpgrat Jägersteig – steil durch den Wald auf. Auf dem schmalen Wald- und Wiesensteig gewinnen wir schnell an Höhe.

Nach eineinhalb Stunden (3,1 Kilometer) taucht links die Sunnalm auf. Wer mag, könnte die Tour hier auch anders herum gehen und erst zur Handschuhspitze und dann auf den Wannig wandern (das ist auch die deutlich angenehmere Variante).

Wir halten uns aber rechts und wandern am Fuße des Bergmassivs in Richtung Westen. Unser nächstes Ziel ist die Nassereither Alm (auch Muthenaualm genannt). Der relativ selten begangene Wanderweg zieht bald deutlich an. Immerhin rund 200 Höhenmeter geht es nach oben.

Danach folgt eine aussichtsreiche Hochebene, auf der Kühe weiden. Auf unserer Tour sind die Tiere recht angespannt, was wir so noch nie auf einer Bergwanderung erlebt haben.

Aufstieg zum Wannig

Immerhin führt der Weg jetzt fast eben in Richtung Nassereither Alm, die wir nach gut drei Stunden erreichen (7,2 Kilometer). Von der urigen Berghütte (sehr zu empfehlen ist der Kaiserschmarrn) ist es jetzt noch ein ganzes Stück zum Wannig.

Wir folgen dem Fahrweg und 30 Meter nach einem Gatter biegen wir links ab in den Wald. Der Wanderweg führt noch eine ganze Weile durch den dichten Wald. Nach einer halben Stunde werden die Bäume kleiner und Latschen gewinnen die Oberhand. Der Wannig ist jetzt schon gut zu erkennen. Wir steigen über ein unangenehmes Geröllfeld steil auf. Zum Glück sind nicht viele Wanderer unterwegs. Hier droht definitiv Steinschlag.

Der Wannig-Gipfel

Wir lassen die Waldgrenze hinter uns und fühlen uns wie auf dem Mond. Schutt und Geröll, wohin das Auge blickt. Immer wieder wähnen wir uns schon am Gipfel um dann festzustellen, dass doch noch ein Anstieg vor uns liegt.

Wir sind gut fünf Stunden unterwegs, bis wir endlich den Wannig-Gipfel mit dem Gipfelkreuz erblicken. Der lange Aufstieg über das Geröllfeld (ca. eine bis eineinhalb Stunden) ist technisch nicht schwierig, erfordert aber viel Kondition.

Vom 2.493 Meter hohen Wannig-Gipfel haben wir einen fantastischen Blick auf das Wettersteingebirge mit der Zugspitze als höchsten Berg. Auch der Daniel, mit 2.340 Metern der höchste Gipfel der Ammergauer Alpen, liegt in Sichtweite.

Vom Wannig auf die Handschuhspitze

Wir genießen die Rundumsicht nur kurz und machen uns an den Abstieg in Richtung Handschuhspitze, die rund eine Stunde Fußmarsch entfernt liegt.

Im oberen Teil des schroffen Wannig-Gipfelausbaus, der einer Mondlandschaft gleicht, ist der Weg recht anspruchsvoll. Immer wieder müssen wir die Hände in dem brüchigen Fels zu Hilfe nehmen. Der Bergpfad führt in der Flanke des Massivs stetig nach unten. Einen falschen Schritt darf man sich nicht erlauben. Es geht mitunter steil in die Tiefe und im Abstieg ist der Weg deutlich anspruchsvoller als im Aufstieg. Unter diesem Aspekt würden wie die Tour nächstes Mal andersherum laufen.

Der Gipfel der Handschuhspitze

Nach einer guten Stunde erreichen wir den 2.319 Meter hohen Gipfel der Handschuhspitze. Den ansprusvollsten Teil der Wanderung haben wir geschafft.

Abstieg von der Handschuhspitze zur Sunnalm

Der Abstieg von der Handschuhspitze erfordert einiges an Trittsicherheit. Es geht über teils steile Geröllfelder in Richtung Sunnalm. Für den Abstieg musst du eine bis eineinhalb Stunden einplanen. Die Sunnalm bietet sich für eine längere Rast in grandioser Kulisse an.

Von der Sunnalm geht es auf dem bekannten Weg zurück zum Parkplatz. Die Alternative ist die Marienbergbahn oder das Kart, das du dir hier ausleihen kannst.

Unser Video zur Wanderung auf Wannig und Handschuhspitze

Das musst du über die Wanderung auf den Wannig wissen

Die Wanderung nur auf die Handschuhspitze ginge noch als mittelschwere Bergtour durch. Der Wannig ist aber eine andere Hausnummer. Ich empfehle (anders als wir gegangen sind), von der Handschuhspitze zum Wannig aufzusteigen und über die Nassereither Alm abzusteigen. In dieser Richtung ersparst du dir im Bereich des Wannig-Gipfels einige unangenehme Stellen im steilen Abstieg.

Aber auch so sind für diese anspruchsvolle Bergwanderung Kondition, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit absolute Voraussetzung. Mit 19 Kilometern Länge und über 1.500 Höhenmetern im Auf- und Abstieg ist die Rundtour nur für erfahrene Bergwanderer geeignet. Die steilen Geröllfelder sind zudem steinschlaggefährdet.

Voraussetzung für die lange Wanderung sind zudem stabile Wetterverhältnisse. Zwischen Wannig und Handschuhspitze gibt es keine Möglichkeit abzusteigen.

Belohnt wirst du auf der Wanderung mit sagenhaften Blicken auf das Wettersteingebirge, die Ammergauer Alpen, die Lechtaler Alpen, die Stubaier Alpen und viele andere Bergketten.

Interaktive Karte zur Wanderung + GPS-Track

Hier findest du die Karte zur Wanderung auf den Wannig. Hier kannst du außerdem den GPS-Track zur Wanderung auf den Wannig downloaden.

Wanderführer für Tirol

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Florian Westermann ist seit über 20 Jahren Journalist und Profi-Fotograf.

2010 gründete er das Online-Reisemagazin Phototravellers. Nach seiner Zeit in großen Verlagshäusern teilt Florian heute seine Expertise hier auf dem Blog in über 400 Artikeln zu Reisen, Wandern, Outdoor und Fotografie.

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Kommentare

  1. Ist eine schöne Tour. Gute Fotos. Was stört, ist das wichtigtuerische Gehabe, wie schwer die Tour sei: „Einen falschen Schritt darf man sich nicht erlauben…“ Trittsicherheit ist nötig, das war es dann aber auch schon.

    Antworten
    • Hallo,

      anscheinend bist du ja auch etwas anspruchsvoller unterwegs. Dann solltest du eigentlich wissen, das inzwischen sehr viele Leute Bergtouren gehen, die besser ein paar Nummern kleiner anfangen sollten. Die Bergwacht kann dir da einiges zu erzählen .-) Daher: Lieber klar und deutlich drauf aufmerksam machen, dass das kein Spielplatz ist und nicht gleich den nächsten Einsatz auslösen. Wer oft und sicher unterwegs ist, wird davon ja auch nicht abgeschreckt.

      Viele Grüße
      Florian

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