Unsere Erfahrungen mit dem Wohnmobil in den USA
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Mit dem Wohnmobil durch die USA: Erfahrungen & Tipps

Wir waren mit dem "Truck Camper T17" von Cruise America auf Basis des Ford F150 unterwegs und verraten dir, ob wir das Fahrzeug wieder für einen Roadtrip durch die USA mieten würden.

Zudem geben wir dir viele nützliche Tipps für deine Wohnmobil-Rundreise durch das Land der unbegrenzten Möglichkeiten, etwa zu Übernachtungsmöglichkeiten und zu den besten Camping-Apps.

Aktualisiert am 20.08.2022
Die Reiseblogger Biggi Bauer und Florian Westermann

Hinweis: Das Wohnmobil wurde uns von Bestcamper.de vergünstigt zur Verfügung gestellt. Wohnmobilvermieter war Cruise America, die uns die Küchenausstattung und das Homekit kostenfrei zur Verfügung stellten. Wir haben dennoch eine gute Stange Geld für den Campervan gezahlt. Die kleine Unterstützung wirkt sich nicht auf unseren Testbericht aus. Wir sagen immer, was wir denken.

Darauf musst du bei deinem USA-Roadtrip mit dem Camper achten

Es ist schon abgefahren mit dem Camper den Südwesten der USA (zu den Top-Sehenwürdigkeiten im Südwesten der USA) zu erkunden. Wir wurden übrigens sehr häufig auf unser kleines Wohnmobil angesprochen und es wurde auch öfter mal fotografiert. Smart, praktisch und stylisch waren nur einige der oft genannten Ausdrücke. Mit dem Truck Camper lernst du mindestens so viele Leute kennen wie mit einem Hund beim Gassi gehen. Uns hat das doch sehr gewundert, sind doch Truck Camper in den USA nicht wirklich etwas Neues.

Aber wie du ja weißt, kommt es nicht darauf an, wie das Fahrzeug aussieht, sondern, was es unter der Haube hat. Beziehungsweise in unserem Fall, wie praktisch und vor allem geländegängig es ist. Und das verrate ich dir in diesem Bericht. Darüber hinaus gebe ich dir viele Tipps zu den Themen:

Truck Camper am Bergsee
Der Truck Camper von Cruise America auf Basis des Ford F150 an einem Bergsee in Colorado

Bevor es losgeht: die besten Camping-Apps für deine USA-Reise

Die Zeiten, in denen man sich auf Reiseführer und Karten verlassen musste, um einen Campingplatz zu finden, sind längst vorbei.

Dank Smartphone und Internet findet man immer einen passenden Stellplatz für die Nacht, entweder mitten in grandioser Natur oder auf einem Campingplatz. Wir waren mit der kostenlosen App iOverlander ( Website, zum Download bei Apple oder bei Android) unterwegs, die uns wirklich immer geholfen hat und auch offline problemlos funktioniert. Sie zeigt vor allem Übernachtungsplätze an, sowohl kostenfrei, als auch kostenpflichtig.

Nicht immer ist der Preis ganz aktuell, viele Mitglieder pflegen die App jedoch super, so dass du meist im Vorfeld ungefähr weißt, was preislich auf dich zukommt. Die App verrät dir auch, wo es Pumpstationen, Gas und Wasser gibt. Dieses Feature ist aber nicht ganz so zuverlässig. Uns waren jedoch mehr die Übernachtungsgelegenheiten wichtig. Die App solltest du dir für deine Wohnwagenrundreise durch die USA auf jeden Fall runterladen.

Wir haben aber noch ein paar weitere Apps auf unserer Reise genutzt, die nicht nur für WohnmobilfahrerInnen in den USA nützlich sind:

Darüber hinaus gibt es in den App-Stores von Apple und Google Dutzende weitere Camping-Apps sowie Websites, auf die wir auf unserer USA-Reise dank iOverlander aber nicht angewiesen waren. Einige davon sind:

iOverlander-App
Screenshot der iOverland-App, die uns auf unserer Rundreise wahnsinnig gute Dienste erwies

Internet und Telefonieren in den USA

Um Smartphone-Apps und Websites zu nutzen, brauchst du natürlich Zugang zum Internet (außer die Apps, die auch offline funktionieren). Klar kannst du einfach deine Nummer aus Deutschland nutzen – das geht aber doch ordentlich ins Geld. Wir haben uns daher im Vorfeld in Deutschland eine Prepaid-Simkarte über Tourisim* bestellt und diese auf unserem Roadtrip genutzt. Welchen Tarif du wählst, hängt ganz davon ab, wieviel du im Internet surfst. Das beste Mobilfunknetz in den USA hat AT&T, aber auch damit gibt es große Lücken (aber das kennt man ja aus Deutschland). Willst du richtig Geld sparen, behälst du deine deutsche Nummer und deaktivierst das Datenroaming. Internetzugang bekommst du in den USA ja auch in ganz vielen Fastfood-Restaurants. Mitunter reicht es, vor dem Laden zu parken.

Empfehlenswerte Reiseführer für deine USA-Rundreise

So buchst du deinen Campervan

Freimeilen

Wir haben unser Wohnmobil über Bestcamper.de gebucht (hier werden verschiedene Camper-Anbieter verglichen), im Prinzip ist der Buchungsvorgang aber immer derselbe. Du wählst das gewünschte Land (in unserem Falle USA), deinen Reisezeitraum, Start und Ziel und kannst dann zwischen verschiedenen Wohnmobilen wählen.

Schließlich wählst du noch das passende Paket aus. Bedeutet: du legst fest, wie viele Meilen du fährst, welche Versicherung du wünschst und welche Zusatzleistungen (etwa „Early pickup„) du willst. Wir wählten das BasisPlus Paket mit 2720 Freimeilen. Allerdings kamen wir weit (knapp 1000 Meilen) über die gebuchten Inklusivmeilen und mussten bei der Abgabe des Wohnmobils in Los Angeles nochmal ordentlich draufzahlen.

Wir hatten am Anfang unserer Reise zwar keine genaue Vorstellung unserer Route, aber doch eine grobe Idee. Dass wir am Ende so weit daneben lagen, war schon krass. Allerdings: 100 zusätzliche Freimeilen hätten im Vorfeld 29 Euro gekostet. Zusätzliche Meilen nach der Reise kosten 35 Cent pro Meile. Der Unterschied ist also marginal.

Und: im Voraus bezahlte Freimeilen werden nicht erstattet. Von daher macht es also Sinn, weniger Freimeilen zu buchen und später exakt das zu zahlen, was man auch gefahren ist. Das kommt aber auch immer ein wenig auf den Anbieter an, da musst du einfach im Vorfeld rechnen.

Weißt du schon im Voraus, dass du sehr weit fahren wirst, lohnt sich eventuell ein Paket, in dem alle Meilen inkludiert sind. Das nennt sich bei Bestcamper übrigens Premium-Paket und ist noch einmal deutlich teurer.

Tipp: Plane im Vorfeld genau, wie viele Meilen du etwa fahren wirst. Ab einer gewissen Strecke lohnt ein Mietvertrag, in dem alle Meilen inkludiert sind. Um für dich das beste Angebot zu finden, musst du einfach ein wenig mit dem Meilenrechner spielen und probieren.

Die richtige Camper-Versicherung

Eines vorweg: Ohne gute Versicherung würden wir keinen Camper mieten. Im von uns gewählten Paket war die CDW-Versicherung (Kaskoversicherung mit 1000 Dollar Eigenbeteiligung) mit Reduktion der Selbstbeteiligung auf null enthalten. Das ist für uns immer wichtig.

Ein Kratzer (an dem muss man nicht einmal selbst schuld sein) kann sonst schnell teuer werden und der Aufpreis für die Reduktion der Selbstbeteiligung auf null ist überschaubar. Standardmäßig hatten wir auch die PLI-Versicherung (Fahrzeugversicherung) und die SLI-Versicherung (Haftungserweiterung auf eine Million US-Dollar).

Sonstige Kosten

Neben Fahrzeugmiete, Meilen und Zusatzversicherung kam noch eine ortsgebundene Sondergebühr von 54 Dollar sowie die Einwegmietgebühr von 200 US-Dollar (während unseres Mietzeitraums gab es allerdings 50 Prozent Rabatt, normal kostet die Einweggebühr zumindest bei Cruise America 400 Dollar). Die Einwegmietgebühr mussten wir zahlen, weil wir das Wohnmobil nicht wieder in Denver abgaben, sondern in Los Angeles. Um diesen großen Kostenblock zu sparen, macht es also Sinn, etwa im Südwesten der USA eine Rundreise zum Beispiel von und nach Las Vegas oder von und nach Denver zu planen.

Den Truck Camper mietest du leider erst einmal „nackt“ ohne Innenausstattung. Die Fahrzeugausstattung „Fahrzeug“ beinhaltet u.a. Koch- und Essgeschirr, Besteck, Dosenöffner und Taschenlampe und kostet 100 Dollar. Die Fahrzeugausstattung „Person“ beinhaltet u.a. Bettdecke, Bettlaken, Kopfkissen und Handtuch und kostet 55 Dollar pro Person. Campingstühle können ebenfalls gemietet werden, für neun Dollar das Stück.

Für das Geld, das Cruise America für die Fahrzeugausstattung aufruft, kann man natürlich auch einiges bei Walmart und Co einkaufen und hat dann nagelneue Sachen, die man eventuell auch in Deutschland noch brauchen kann. Gerade für zwei Personen braucht man ja nicht mehr als eine Pfanne, einen Topf, zwei Teller und Tassen sowie etwas Besteck.

Zumindest bei Cruise America kann der Wohnwagen nur werktags (Montag bis Samstag) zwischen 13:00 und 16:00 Uhr abgeholt werden. Die Rückgabe des Campers muss von 09:00 bis 11:00 Uhr erfolgen. Sonntags sind die Depots geschlossen. Um den Transfer zum Depot musst du dich selbst kümmern (wir empfehlen Uber).

Willst du das Fahrzeug früher abholen oder später abgeben, kannst du den „Early pickup“ für unverschämt teure 360 Euro (!) wählen. Mit dieser Option (die mindestens 30 Tage im Voraus gebucht werden muss) ist die Übernahme des Campers ab 9:00 Uhr, die Rückgabe bis 15:00 Uhr möglich. Außerdem beinhaltet die Option Transfers zum und vom Wohnwagendepot.

Zu den Beträge, die du erst vor Ort bei der Abholung zahlst, kommen noch die lokalen Steuern (sales tax) hinzu. Deren Höhe ist je nach Übernahmeort unterschiedlich und kann bis zu 18 Prozent betragen.

Die Kaution

Die Kaution für den Camper beträgt bei Cruise America 500 Dollar. Diese Summe wird auf deiner Kreditkarte bei Fahrzeugübernahme geblockt. Die Kaution kann nicht bar hinterlegt werden und nur eine als Fahrer eingetragene Person kann die Kaution hinterlegen. Achte deshalb darauf, dass deine Kreditkarte ausreichend gedeckt ist. Du kannst die Kaution nicht auf mehrere Kreditkarten verteilen.

Nach Abgabe des Campers wird die Kaution abzüglich möglicher Kosten (etwa Zusatzmeilen) wieder freigegeben. Für eine Reise in die USA brauchst du in jedem Falle eine Kreditkarte. Ohne Kreditkarte kannst du nämlich überhaupt kein Wohnmobil und auch keinen Mietwagen buchen. Hier haben wir für dich eine Liste der besten kostenlosen Reise-Kreditkarten zusammengestellt.

Das kosten vier Wochen mit dem Truck Camper durch die USA

Wir waren Mitte Oktober bis Mitte November unterwegs und damit natürlich außerhalb der Hauptsaison. Das macht das ganze etwas günstiger. In den Sommermonaten musst du sicherlich tiefer in die Tasche greifen

Bei einem Wechselkurs von 1,10 Euro/Dollar kostete uns der Camper während unseres vierwöchigen (27 Tage) Roadtrips durch den Südwesten der USA mit allem Drum und Dran rund 3550 Euro.

Zum Vergleich: Bei Billiger-Mietwagen*  kostet ein Oberklasse-SUV (Chevrolet Tahoe oder ähnlich) mit einer vergleichbaren Versicherung für denselben Zeitraum und für dieselbe Strecke rund 1800 Euro. Hinzu kommen Spritkosten von rund 600 Euro. Das macht zusammen 2400 Euro. Für 1150 Euro Aufpreis bekommst du mit dem Camper Truck also für vier Wochen noch ein Dach mit Küche über dem Kopf. Beim Mietwagen müsstest du noch Kosten fürs Hotel oder Motel hinzurechnen oder im Zelt oder Auto übernachten. Da ist die Schlafnische im Wohnmobil aber deutlich angenehmer.

Camper unter Sternenhimmel
Vier Wochen mit dem Camper durch die USA: Das ist leider kein billiger Spaß. Momente wie dieser machen das aber mehr als Wett

Wann ist die beste Reisezeit?

Du willst die USA mit dem Wohnmobil unsicher machen und fragst dich, wann die beste Reisezeit dafür ist? Die USA sind riesig und eine pauschale Aussage zur besten Reisezeit gibt es leider nicht. Wir haben ein deutsches Paar getroffen, die 14 Monate mit ihrem in Deutschland zugelassenen Wohnmobil durch die USA fahren. Du kannst also im Sommer wie im Winter campen.

Die beliebtesten Routen führen aber durch den Südwesten der USA. Las Vegas (Nevada) und Denver (Colorado) sind ebenso beliebt wie Los Angeles (Kalifornien) oder San Francisco (Kalifornien) als Start oder Ziel einer Rundreise. Los geht’s in der Region so langsam im Frühjahr ab März. Da sind die Temperaturen schon relativ angenehm und die Nationalparks noch nicht so überlaufen. In hohen Lagen sind aber noch viele Wege wegen Schnee gesperrt.

Spätestens im Sommer ab Juni kann es im Südwesten so richtig heiß werden, Temperaturen von mehr als 40 Grad sind keine Seltenheit. Jetzt beginnt auch die Hauptsaison. Der Sommer bringt viel Sonne und Hitze, gelegentlich aber auch schwere Unwetter und Überflutungen. In den Nationalparks ist jetzt enorm viel los und die Campingplätze in den bekannten Parks werden regelrecht überrannt. Stellplätze sind Mangelware und Preise für Flüge, Hotels, Mietautos und Wohnwagen schießen in den Himmel. Wer Ruhe im Südwesten sucht, muss sich schon weit weg von den bekannten Spots bewegen.

Ab September zieht der Herbst ein. Die Temperaturen sind nicht mehr ganz so hoch wie im Sommer, es gibt mehr Gewitter und die Parks sind nicht mehr ganz so überlaufen – sehr voll ist es aber immer noch. Das liegt auch daran, dass der Indian Summer mit seinen abgefahrenen Farben die Landschaft in eine Wunderwelt verwandelt. Für Fotografen sind der September und der Oktober die Zeit, in der sich im Südwesten der USA unendlich viele atemberaubende Fotomotive finden lassen. In Kalifornien sollte man im Herbst auf die Waldbrandentwicklung achten. Dieses enorme Problem ist in den vergangenen Jahren leider immer akuter geworden.

Spätestens ab November übernimmt der Winter. Gerade in höheren Lagen kann es extrem kalt und ungemütlich werden. Im November hatten wir in der Nacht bereits minus 17 Grad am Grand Canyon gemessen. Viele höher gelegene Straßen sind wegen Schnee gesperrt. Auch viele Campingplätze sind geschlossen. Das macht aber nichts. Stellplätze findet man in den Staatsforsten oder auf BLM-Land (mehr dazu weiter unten). Es sind deutlich weniger Touristen unterwegs als im Sommer. Die Hotelpreise liegen weit unter den Preisen im Sommer. Aber es braucht schon eine gehörige Portion Abenteuergeist, um im Winter mit dem Wohnmobil durch den Südwesten der USA zu fahren. Machbar ist es aber!

Wir persönlich halten die Monate Mai (hier liegt in hohen Lagen aber noch viel Schnee), September und Oktober für die beste Reisezeit für eine Rundreise durch den Südwesten der USA. Es ist nicht ganz so voll, die Preise sind vergleichsweise moderat und die Natur zeigt sich von ihrer schönsten Seite. Außerdem muss man nicht mit Temperaturen weit über der 40-Grad-Marke oder weit unter der 0-Grad-Marke kämpfen.

Darauf musst du achten, wenn du dein Wohnmobil abholst

Wir sind in Denver zu unserer Rundreise aufgebrochen. Hier sind wir mit Uber (das ist in den USA wirklich unschlagbar günstig) zum Wohnmobilvermieter Cruise America, der recht weit außerhalb der Stadt sein Depot hat, gefahren. Abholen kannst du deinen Camper Werktags von 13 bis 16 Uhr.

Willst du das Fahrzeug früher abholen, kannst du den „Early pickup“ für 360 Euro buchen. Wir kamen gegen 13 Uhr an und konnten nach den Formalitäten unserer Wohnmobil ansehen. Kommst du aus dem Ausland und willst in den USA einen Wohnwagen übernehmen, musst du vorher übrigens mindestens eine Nacht in einem Hotel/Motel/bei Freunden in den USA verbringen. Du darfst also nicht aus dem Flieger aussteigen und noch am gleichen Tag mit dem Camper losfahren.

Ganz wichtig ist, dass du beim Abholen den Wohnwagen auf Herz und Nieren prüfst. Das kann gut und gerne eine Stunde dauern. So vermeidest du jedoch, dass du wie wir Probleme bekommst. Die Übergabe bei Cruise America lief leider (in etwas überspitzer Form) etwa so ab: „So, das ist euer Campervan, schaut mal rein und wenn was ist, fragt nach.“ Nein, es gab schon eine kurze Erklärung, aber die war wirklich extrem „dünn“.

Wenn du keine oder wenig Erfahrung mit Wohnmobilen hast, solltest du unsere Checkliste für die Camper-Abholung (siehe unten) penibel befolgen. Das kann dir sehr viel Zeit und Ärger sparen. Einfach deshalb, weil du später nicht vor unscheinbar unlösbaren Problemen stehst.

Ein paar Probleme mit dem Camper

Wir hatten unser Wohnmobil zwar überprüft und nach der kurzen Einweisung gefühlt noch tausend Fragen gestellt, aber wichtige Infos blieben dennoch ungeklärt. Einem anderen Pärchen, die einen baugleichen Camper zeitgleich mit uns übernahmen, ging es ähnlich.

Du wirst über unsere Checkliste vielleicht zu Beginn noch schmunzeln. Aber glaube mir, mit dieser Liste hätten wir einige Probleme vermieden.

Ein Beispiel: Natürlich hatten wir den Gasherd und damit die Gaszufuhr getestet, aber vermutlich zu kurz. Am ersten Abend ging dann nichts mehr und wir konnten nicht kochen. Außerdem war es in der Nacht in den Rocky Mountains bitterkalt (weit unter null Grad). Wir haben in dieser Nacht wirklich sehr gefroren und kaum geschlafen, zumal die Decken im Camper sehr dünn waren.

Zum Glück hatte ich – weil ich sehr verfroren bin – meinen dicken Schlafsack aus Deutschland mitgenommen. Darüber waren wir wirklich sehr dankbar. Den Schlafsack haben wir als wärmende Unterlage auf der kalten Matratze (kalt, weil Kunststoffüberzug) genutzt.

Vor Ort haben wir noch den leeren Wassertank aufgefüllt. Hier fiel uns auf, dass das Wasser hinten einfach wieder herauslief. Ein Mitarbeiter musste erst noch die Verschlusskappen für die Ventile anbringen. Das hatte man einfach vergessen (unser Fahrzeug war auf Winter und Frost ausgelegt und komplett trockengelegt).

Hätten wir den Wassertank später aufgefüllt, hätten wir kein Wasser einfüllen können oder hätten uns auf der Reise um passende Verschlusskappen kümmern müssen. Die hätte man aber wohl nur bei einer Cruise-America-Filiale bekommen. Es war also gut, dass wir das gleich an Ort und Stelle überprüft haben.

⭐ Tipp: Das Frischwasser im Camper ist kein Trinkwasser. Man weiß nicht, wer vor dir was in den Tank gefüllt hat und wie die Qualität des Wassers ist, das du bekommst. Wir haben das Wasser nur zum Duschen und Abspülen benutzt. Trinkwasser haben wir immer im Supermarkt besorgt.

Ebenfalls sehr ärgerlich war, dass wir keine Vorstellung davon hatten, wie groß unser Abwassertank ist. Die Anzeige war leider defekt bzw. verschmutzt (das kommt regelmäßig vor), somit sahen wir nie, ob unser Abwassertank (Grey-Tank) voll ist oder nicht. Was passierte? Uns lief das Abwasser aus dem Abfluss im Bad, also in der Dusche heraus.

Dort hatte ich meine kompletten Kosmetika gelagert sowie Klopapier und was man sonst noch im Bad aufbewahrt. Wir nutzen diesen kleinen Raum auch als Stellfläche während der Fahrt. Das Ausmaß kannst du dir vermutlich vorstellen. Das war ärgerlich. Wir hatten nicht daran gedacht nachzufragen, wieviel der graue Abwassertank (Spül- und Duschwasser, kein WC-Abwasser) fassen kann. Offenbar kann er nur etwa ein Drittel bis die Hälfte des Frischwassertanks aufnehmen. Ohne Anzeige mussten wir also nach Gefühl den Tank leeren.

Am Ende unserer Reise wurde auch die Batterie (für den Wohnbereich) sehr schwach. So schwach, dass schon am Abend das Licht nur noch flackerte. Morgen ging dann die Heizung nicht mehr und die Rauch/Kohlenmonoxid-Melder piepsten, weil sie zu wenig Strom hatten. Auch lange Fahrten, auf denen die Batterie eigentlich geladen werden sollte, halfen nicht mehr viel. Das war zum Glück zum Schluss unserer Reise.

Wir denken, dass die Batterie einfach nicht mehr die volle Leistung hatte und daher nicht mehr voll geladen wurde. Wir haben das Problem bei Cruise America gemeldet – aber ob das Problem nach der Abgabe in Los Angeles gelöst wurde, wissen wir nicht.

Kein Defekt, aber ärgerlich: Beim Truck Camper T17 ist es nicht möglich, im Camper selbst Akkus während der Fahrt zu laden. Ein deutsches Paar, das mit ihrem eigenen Wohnwagen 14 Monate durch die USA reist, schaute uns ganz unverständlich an, wieso wir auf Campingplätze mit Stromanschluss angewiesen sind, um etwa unsere Laptops zu laden. Smartphones, Powerbanks oder Kamera-Akkus kannst du problemlos über die 12-Volt-Steckdose und den USB-Anschluss in der Fahrerkabine laden. Wir empfehlen aber dringend einen Verteiler, mit dem du mehrere Geräte an einer Steckdose laden kannst, je nach Anspruch etwa einen 7-1-Verteiler* oder einen USB-Adapter mit zwei Anschlüssen*.

Die Service-Hotline von Cruise America

Gleich vorweg: Auch wenn die Übergabe für Camper-Rookies wie uns viel zu schnell ging, der Service-Support von Cruise America war hervorragend. Nachdem wir die erste Nacht bei eisiger Kälte verbracht hatten, riefen wir die kostenlose Service-Hotline an (denk aber dran: es gibt nicht immer und überall Handyempfang).

Zwar lief der erste Anruf ins Leere, doch als wir dann eine persönliche Ansprechpartnerin hatten, wurden wir wirklich gut beraten. Der Service machte zunächst eine Ferndiagnose des Problems. Leider brachte das nichts. Cruise America hatte dann angeboten, dass wir für die kommende Nacht auf ihre Kosten einen Heizlüfter kaufen und auf einem Campingplatz mit Stromanschluss übernachten sollten, weil so schnell keinen Service aufzutreiben war.

Wir lösten das Problem am nächsten Tag selbst (es hatte einfach ein Ventil an der Gasflasche geklemmt), aber Cruise America hat wirklich versucht uns zu helfen, so gut es in der Pampa ging. Zudem hatten wir persönlichen SMS-Kontakt, der schnell reagierte. Der Support war also wirklich gut.

Im Winter campen – das musst du beachten

Auch bei kalten Temperaturen macht es Spaß mit dem Wohnmobil unterwegs zu sein. Allerdings musst du dabei noch mehr beachten als im Sommer. Im Winter kann es gerade im Südwesten der USA empfindlich kalt werden. Die Temperaturen fallen zum Teil weit unter null Grad.

Wir hatten auf unserer Reise in der Nacht Temperaturen von bis zu minus 17 Grad. Fallen die Temperaturen unter null Grad, können Wassertank und/oder Wasserleitungen einfrieren. Die Folge kann ein teurer Frostschaden sein, der immer zu deinen Lasten geht (das zahlt keine Versicherung). Darum werden die Wohnmobile in den kalten Monaten „trocken“ vermietet. Willst du auch im Winter nicht auf fließend Wasser im Camper verzichten, musst du das explizit bei der Camper-Übergabe verlangen, einen Risikohinweis unterschreiben und, ganz wichtig, ein paar Regeln beachten.

Der Truck Camper T17 auf Basis des Ford F150 im Überblick

Der Ford F150 als Camper ist super praktisch für alle, die wie wir flexibel sein wollen. Wir brauchen ein Fahrzeug, das nicht so groß wie ein richtiges Wohnmobil ist, das wir zum Beispiel in Schottland hatten. Das war auch eine schöne Erfahrung, aber uns persönlich war der Camper in Schottland für die engen Straßen zu groß.

Mit 5,88 Metern Länge ist der Truck Camper von Cruise America ein sehr kompaktes Wohnmobil, insbesondere für US-Verhältnisse. Der Camper fährt sich wie ein großes SUV und eignet sich daher für alle, die noch nie mit einem richtig großen Wohnmobil unterwegs waren oder die das Fahrzeug auch einmal auf schmaleren Wege bewegen wollen. Zudem kann man das Wohnmobil in der Regel überall leicht wenden. Auch hatten wir mit dem Truck Camper keine Probleme auf zufahrtsbeschränkten Straßen. Auch in den USA gibt es Strecken, die für Fahrzeuge ab einer gewissen Länge oder Höhe gesperrt sind (das entsprechende Schild haben wir sogar recht oft gesehen).

Die Vorteile des Truck Camper T17 auf Basis des Ford F150:

Der Wohnraum

Der Wohnraum ist größer als erwartet. Zwei Personen haben locker Platz, wenn man sich ein wenig arrangiert. Heißt: Die großen Reisekoffer müssen ausgeräumt und mit diversen anderen Sachen (etwa den Campingstühlen) auf der Rückbank in der Fahrerkabine verstaut werden. Der Stauraum im Wohnbereich ist leider sehr knapp bzw. fast nicht vorhanden. Um Lebensmittel zu lagern, nutzten wir den Kühlschrank und eine große Kiste am Boden.

Im Truck Camper gibt es:

Innenraum Camper
Ein Blick in unseren Truck Camper. So aufgeräumt war der im Alltag auf Reisen natürlich nicht
Blick in die Passagierkabine
Blick in die chaotische Passagierkabine unseres Ford F150. Unsere ausgeräumten Koffer fanden Platz auf der Rückbank

Ist der Ford F150 Truck Camper von Cruise America fürs Gelände geeignet?

Der Ford F150 ist mit Allradantrieb (die Basisversion verfügt nicht über Allrad) von Haus aus durchaus sehr geländegängig. Man sieht den meistverkaufen Pickup (und gleichzeitig das meistverkaufte Auto) in den USA immer wieder auf unwegsamen Pisten in den USA.

Kann man mit dem Ford F150 Truck Camper von Cruise America auch offroad fahren? Ein klares nein! Offroad verliert man natürlich seinen Versicherungsschutz. Konkret heißt es im Mietvertrag: „Auf nicht-öffentlichen Straßen, ungepflasterten Nebenwegen, Forstwegen und dergleichen – allgemein als „logging roads“ bekannt – oder auf einem Untergrund, der dem Fahrzeug schadet oder ein Risiko darstellt, ist die Fahrt verboten.“ Das gilt aber in der Regel für alle Straßen-Mietwagen. Trotzdem fahren natürlich viele Touristen mit ihrem Mietauto auf eigenes Risiko offroad (soweit das eben geht mit einem Miet-SUV).

Aber auch technisch ist der Ford F150 Truck Camper überhaupt nicht fürs Gelände konzipiert. Das größte Manko: Der Truck-Camper hat keinen Allradantrieb. Damit scheiden sehr sandige und schroffe Pisten von vornherein aus. Auch auf Eis und Schnee ist das ein Problem, geht es mal steiler nach oben. Ein Manko ist im Gelände auch der hohe Schwerpunkt des Fahrzeugs mit dem Camping-Aufbau auf der Ladefläche.

Wohnmobil im Sand festgefahren
Sich so kurz vor dem rettenden Highway im Sand festzufahren, muss man auch erst einmal schaffen. Die Lösung: Nicht mit den (übrigens nicht vorhandenen) Fußmatten kommt man hier wieder frei, sondern mit deutlich weniger Luft in den Hinterreifen. Wir mussten danach mit viel zu wenig Luft in den Reifen eine Stunde zur nächsten Tankstelle schleichen

Das nächste Problem sind die Reifen: Auf der Hinterachse waren bei uns robuste Pickup-Reifen mit einem grobstolligen Profil montiert, die sicher auch auf üblen Schotterpisten gute Dienste leisten. Auf der Vorderachse hatten wir leider ganz normale Straßenreifen montiert. Wir haben aber auch baugleiche Camper-Trucks von Cruise America gesehen, die hinten und vorne mit Pickup-Reifen ausgestattet waren. Bordwerkzeug und Ersatzreifen sind nicht an Bord.

Auf die Frage, was im Falle einer Reifenpanne zu tun sei, war die Antwort: den Service anrufen. Neben fehlendem Allradantrieb, hohem Schwerpunkt und ungeeigneten Reifen hat der Ford F150 Truck Camper ein weiteres Manko: die extrem tiefe Frontlippe. Die dient wohl dazu, ein wenig Sprit zu sparen. Wir haben normale SUV gesehen, die unter der Frontlippe mehr Bodenfreiheit hatten als unser Ford F150. Wer die Schürze nicht abmontiert, wird sie im Gelände schnell kaputt fahren.

Wir waren trotzdem ein wenig abseits asphaltierter Wege unterwegs. Die Gene fürs Gelände hat der Ford F150 durchaus – der Truck Camper von Cruise America ist dennoch ein Fahrzeug, dass auf die Straße gehört und im Gelände nicht viel verloren hat. Halbwegs passable Schotterpisten sind aber natürlich kein Problem (hier ist das größte Risiko eine Reifenpanne).

Frontlippe am Campervan
Diese Frontlippe nimmt dem Campervan quasi jegliche Geländetauglichkeit
Wohnmobil im Valley of the Gods
Der Scenic Drive im Valley of the Gods ist aber natürlich kein Problem mit dem Camper

Die Checkliste für die Abholung deines Campers

Folgende Punkte solltest du bei der Abholung seines Campers unbedingt überprüfen:

Checkliste für das Fahrzeug

Checkliste für den Wohnbereich innen

Checkliste für den Wohnbereich außen

Fragen an den Camperverleiher

Hier kannst du in den USA campen

Auch in den USA darfst du nicht frei Schnauze campen, wie es dir gerade passt. Im Vergleich zu vielen Ländern Europas sind die Möglichkeiten zum Campen aber doch enorm. Auf unserer Reise haben wir so ziemlich alle Stellplatzmöglichkeiten getestet.

RV Parks

RV Parks (RV steht für „Recreational Vehicle“) sind private Campingplätze. Bei der Qualität gibt es enorme Unterschiede. Gerade in Gegenden weitab vom Schuss kann so ein RV Park ziemlich heruntergekommen sein. Du solltest bei kleinen privaten Campgrounds vorab immer einen Blick auf die Bewertungen bei Google werfen.

Es gibt aber auch viele sehr schöne RV Parks mit allerlei Annehmlichkeiten. Auf diesen „Luxus“-RV-Parks findest du WCs, Duschen, Waschmaschinen und Trockner und teilweise sogar Swimmingpool und Whirlpool (aber erwarte kein 25 Meter-Becken).

Natürlich kannst du auf einem RV Park auch einfach dein Zelt aufschlagen. Ausgelegt sind die RV Parks aber für kleine und große Wohnmobile. Du kannst einen Stellplatz mit Wasser- und Stromanschluss buchen (partial hookups), aber auch einen mit Abwasseranschluss (full hookups).

Dieser Luxus hat natürlich seinen Preis. Je nach Region und Reisezeit musst du mit 30 bis 50 Dollar pro Stellplatz und Nacht rechnen. Die größte Kette mit über 500 Campingplätzen in den USA und Kanada ist übrigens KOA (Kampgrounds of America, Website). Wir haben auf unserer Reise selbst einmal auf einem KOA-Campingplatz übernachtet und wir können die Campingplätze wirklich empfehlen. Mit einem Camper von Cruise America bekommst du auf den KOA-Campingplätzen übrigens zehn Prozent Rabatt.

Campgrounds in den Nationalparks

In den Nationalparks (Website) in den USA (hier findest du die zehn beliebtesten Nationalparks in den USA) ist Campen nur auf den ausgewiesenen Campgrounds gestattet.

Die Campingplätze sind recht unterschiedlich ausgestattet. Es gibt Stellplätze in den Nationalparks, die haben Strom- und Wasseranschluss, Duschen und Toiletten mit fließend Wasser.

Es gibt aber auch viele einfache Campingplätze („Primitive Campgrounds“), die nur über ein Plumpsklo verfügen. Eine Feuerstelle ist meist vorhanden, das Holz darfst du aber natürlich nicht einfach aus dem Wald nehmen!

Noch etwas haben die Campgrounds in den Nationalparks gemeinsam: Gerade zur Hauptsaison kann es sehr schwer werden, einen freien Stellplatz zu finden. In den bekannten Nationalparks musst du deinen Stellplatz selbst in der Nebensaison mitunter Monate im Voraus reservieren und gleich per Kreditkarte bezahlen. Spontanankömmlinge haben da schlechte Karten.

Es gibt aber auch Stellplätze, die funktionieren nach dem First-Come-First-Served-Prinzip. In den bekannten Nationalparks gibt es mitunter einen richtigen Check-in (mitunter im Besucherzentrum oder an der Einfahrt in den Park). An vielen Campingplätzen findest du direkt an der Einfahrt aber einfach eine „self registration station“. Wer hier erst am Abend kommt, braucht schon sehr viel Glück, noch einen freien Stellplatz zu finden.

Unsere Taktik: Mit dem Camper den Campingplatz abfahren und wenn was frei ist: Camper parken, Stellplatznummer merken, mit passendem Bargeld zur Registrierung laufen und den Umschlag fürs Geld ausfüllen (oder den Umschlag gleich bei der Einfahrt mitnehmen, im Camper ausfüllen und dann einwerfen).

Auf alle Fälle gilt: Findest du einen freien Stellplatz, reservier dir das Teil! Am besten mit deinem Fahrzeug. In die Selbstregistrierung schreibst du Kennzeichen (mit Bundesstaat), Stellplatz, Ankunfts- und Abfahrtsdatum sowie die gezahlte Summe. In der Regel kann man nur mit Bargeld zahlen. Wir haben aber auch Campingplätze gesehen, wo man seine Kreditkartendaten eintragen konnte.

Vergiss nicht den ausgefüllten Abriss vom Umschlag. Den brauchst du als Quittung. Außerdem bringst du den Abriss an deinem Stellplatz an (da gibt’s in der Regel irgendeine Möglichkeit). Siehst du einen freien Stellplatz mit eben diesem Abriss, ist der Platz in der Regel bereits vergeben. Es lohnt sich aber immer, einen Blick auf den Abriss zu werfen! Viele Leute lassen den Abriss nämlich einfach hängen, wenn sie abreisen (darum sollte man seinen Abriss bei Abreise immer entfernen). Das erkennst du am Datum, das auf dem Abriss eingetragen ist. Es ist zwar mitunter etwas mühsam, alle freien Stellplätze so zu checken, aber so hast du immerhin noch die Chance auf einen Stellplatz.

Neben dem Abriss, den du an deinem Stellplatz anbringst (das wird auch von den Rangern kontrolliert), solltest du deinen bereits bezahlten Stellplatz auch immer deutlich als reserviert markieren. Lass etwa den Wasserschlauch oder einen Campingstuhl gut sichtbar zurück. Das gilt natürlich auch für kostenlose Campingplätze, die es auch oft gibt.

In den Nationalparks gibt es aber noch eine andere Möglichkeit zu übernachten: auf „Walk-In“ und „OHV“ (Off-Highway Vehicle) Campingplätzen. Das sind in der Regel einfache, aber sehr schön gelegene Campgrounds, die man allerdings nur zu Fuß oder mit einem Offroad-Fahrzeug erreicht. Klar, dass man sich hier in der Regel eher keine Gedanken darum machen muss, ob man noch ein Plätzchen zum Übernachten findet. Informiere dich aber vorab, ob du ein Backcountry-Permit benötigst. Das ist recht oft der Fall.

Ein Stellplatz in einem Nationalpark kostet in der Regel zwischen zehn und 20 Dollar die Nacht. In der Nebensaison gibt es in einigen Parks auch kostenlose Stellplätze. In den kalten Regionen sind im Winter aber auch viele Campingplätze geschlossen.

Campgrounds in State Parks und County Parks

Die State Parks und County Parks in den USA sind in der Regel weniger stark überlaufen als die Nationalparks. Aber auch hier kann es mitunter sehr schwer werden, einen freien Stellplatz zu finden. Vom Prinzip ist die Vorgehensweise die gleiche wie bei den Nationalparks.

In der Regel findest du an den Campingplätzen eine „self registration station“. Der Komfort der Stellplätze ist ebenfalls sehr unterschiedlich. Es gibt recht einfache Plätze, aber auch richtig komfortable Campingplätze, die über Strom, Wasser, Duschen und ein Abwassersystem verfügen. Die Preise reichen von umsonst bis 30 Dollar pro Nacht. Gerade in der Nebensaison gibt es einige kostenlose Campingplätze (oder sie sind komplett geschlossen).

Campen im National Forest und auf Land vom BLM

Neben den Campingplätzen in Nationalparks, State Parks und County Parks gibt es auch zahlreiche Stellplätze in Staatsforsten (National Forest, Website) und auf Land, das vom Bureau of Land Management (BLMWebsite) verwaltet wird. Die Schilder an der Straße (National Forest oder BLM) kannst du eigentlich nicht übersehen. Die Campingplätze sind in der Regel alle in Google Maps und auch in der kostenlosen App iOverlander (zum Download bei Apple oder bei Android) verzeichnet.

Viel Komfort darfst du nicht erwarten – außer einem Plumbsklo gibt es in der Regel nichts. Dafür gibt es meist riesige Stellplätze – hier hast du wirklich deine Ruhe und lebst nicht wie die Sardine in der Büchse. Die Campingplätze sind oft kostenlos, mitunter musst du aber auch ein paar Dollar zahlen.

Eine andere Möglichkeit ist, „wild“ in den Staatsforsten und auf Land, das vom BLM verwaltet wird, zu Campen. In den USA spricht man vom „Dispersed Camping„. Gibt es kein ausdrückliches Verbot, kannst du in deinem Wohnwagen, Camper oder im Zelt übernachten. Auch in einigen Wildlife Management Areas (WMA), State Forests und Grasslands gibt es Übernachtungsmöglichkeiten für Camper.

Natürlich gibt es in den USA einige Regeln für Wildcamper zu beachten, die sich allerdings von Region zu Region etwas unterscheiden. Um auf der Sicheren Seite zu sein, solltest du dich an folgende Grundsätze halten:

Grundlegende Regeln für das wilde Camping auf Staatsgrund

Übernachten auf Parkplätzen

Eine Nacht haben wir auf einem Rastplatz an einer Interstate in Colorado (auf dem Grizzly Rest Parkplatz) verbracht. Hier standen auch mehrere andere Camper und auch ein Geländewagen mit Dachzelt. Noch dazu zahlreiche Trucks. Das ist also kein Problem. Wir hatten auch keine Verbotsschilder gesehen. Auf anderen Rastplätzen an der Interstate stand indes ausdrücklich „no overnight camping“.

Auf einem Walmart-Parkplatz abseits des Haupteingangs haben wir auf unserer Tour auch einmal mehrere Wohnwagen in der Nacht gesehen. Und ja, auf ausgewählten Walmart-Parkplätzen ist es erlaubt, mit dem Wohnmobil zu übernachten. Aber eben nicht auf allen. Wenn du dir unsicher bist, frag am besten im Store nach. Ist das Übernachten auf dem Parkplatz erlaubt, kannst du natürlich auf das WC im Laden nutzen.

Weitere Übernachtungsmöglichkeiten für Camper in den USA – echte Insidertipps

Wohnmobil in toller Landschaft
Campen in den USA – du wirst es lieben

Hier haben wir auf unserer Rundreise gecampt

Die Preise sind Stand November 2018:

Propangas auffüllen

Unsere Route mit dem Camper führte uns in vier Wochen mit vielen Schlenkern von Denver nach Los Angeles. Wenn du auch diese oder eine ähnliche Route fahren willst, werden dir unsere Tipps sicher weiterhelfen. Vor allem ist es nicht immer ganz einfach, eine Propangastankstelle zu finden.

Ohne Propangas kannst du nicht heizen, nicht kochen und du hast auch kein warmes Wasser. Generell findest du Propangastankstellen auf privaten Campingplätzen oder an Truckstops. Manchmal findest du auch an Tankstellen Propangas, das ist aber eher die Ausnahme (Gas und Benzin vertragen sich schlecht, heißt es.-)).

Allerdings hat nicht jeder private Campingplatz oder Truckstop auch Propangas. Außerdem ist nicht immer ein Campground oder ein Truckstop in der Nähe. Es kommt auch vor, dass man dir auf dem Campingplatz kein Gas verkaufen will, wenn du nicht auch dort übernachtet hast. Kleiner Tipp: Die App iOverlander hilft in vielen Fällen weiter.

Hier haben wir auf unserer Reise durch den Südwesten der USA Propangas getankt:

Propangastank
Der Propangastank in unserem Camper reichte immer so für drei bis vier Tage. Der Tank wird an speziellen Propangastankstellen aufgefüllt. Das darf aber nur geschultes Personal machen. Steht die Anzeige auf  1/2, ist der Tank übrigens voll

Diese Sachen brauchst du beim Campen

Unser Campervan war zum Glück mit Küchenutensilien und einem Besen (sehr wichtig!) ausgestattet. Folgende Dinge wirst du auf deinem Campertrip durch die USA aber mit Sicherheit brauchen. Einiges davon kannst du sogar aus Deutschland mitnehmen, wenn du noch Platz im Koffer hast. Anderes musst du vor Ort kaufen:

Einkaufswagen vor Camper
So sieht das aus, wenn man Verpflegung für einige Wochen einkauft

Schnelle Rezepttipps für den Camperurlaub

Mit einem Wohnmobil hast du den Vorteil, dass du jeden Abend kochen kannst und so das teure Restaurant sparst. Aber: Lebensmittel, vor allem frisches Gemüse, sind in den USA deutlich teurer als in Deutschland. Essen gehen ist aber noch viel teurer. Wir haben uns auf unserem Trip ein paar einfache und schnelle Rezepte ausgedacht, die du im Campervan leicht kochen kannst. Schnell deshalb, weil wir nach einer langen Tour ja nicht riskieren wollten, dass jemand „hangry“ wird, oder? Die genauen Rezepte findest du in unserem Artikel zu den besten vegetarischen Campervan-Rezepten. Hier ein Überblick über die Leckereien für Camper:

Herd im Camper
So oder ähnlich ging das jeden Abend in unserer kleinen Camper-Küche zu

Mit unserem kleinen Camperführer, der jetzt doch ein wenig länger geworden ist, haben wir dir für deine nächsten Reise mit dem Wohnmobil durch die USA hoffentlich ein wenig weitergeholfen. Das würde uns jedenfalls sehr freuen.

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6 Kommentare

  • Meine Frau und ich machten im Jahr 2014 ebenfalls mit unserem Wohnmobil einen Roadtrip durch die USA. Das Kochen am Abend war für uns jedoch eher anstrengend (wir hatten eure Kochtipps damals noch nicht gelesen). Mittlerweile sind wir aber wieder sesshaft geworden und leben in einem Mobil Home in der Schweiz am schönen Murtensee.

  • Nachdem wir nun unsere Reise hinter uns gebracht haben,nochmal ein riesen DANKE für euren Blog. Dank eurer geteilten Erfahrungen haben wir bereits im Voraus viele Fragen klären können,die wir uns so sicher nie gestellt hätten. Und der Tipp mir der App war grossartig und hat uns zu unvergesslich schönen Spots geführt.
    Danke nochmal!:)

  • Vielen Dank für eure ausführlichen Berichte,Tipps und Tricks.
    Wir haben nun selbst eine etwas kürzere Reise mit einem Camper an der Westküste der USA geplant und werden mit Sicherheit nochmal etwas genauer in eure Beiträge hier schauen, wenn wir vor Ort bzw. Kurz vor Abflug. Aber allein den Entscheidungsprozess und die Buchung wurden durch diesen Beitrag hier sehr erleichtert.
    VIELEN DANK für eure super tolle Arbeit. :)

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