Alle Infos zur Wanderung auf Angels Landing im Zion Nationalpark
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Angels Landing: die beliebteste Wanderung im Zion Nationalpark

Die Tour zu Angels Landing ist eine der bekanntesten Wanderung im Zion Nationalpark. Der Nationalpark in Utah sollte auf der Liste eines jeden stehen, der das erste Mal durch den Südwesten der USA reist. Eines der Highlights ist die Tour auf den 1.765 Meter hohen Gipfel von Angels Landing.

Mit 8,7 Kilometern und 453 Höhenmetern ist die Tour für geübte Wanderer konditionell nicht besonders anspruchsvoll. Für Nervenkitzel sorgt allerdings der Übergang auf einem Grat zu Angels Landing.

Aktualisiert am 28.01.2024
Die Reiseblogger Biggi Bauer und Florian Westermann

Angels Landing: wichtige Infos zur Wanderung auf

Angels Landing von unten angeschaut
Das ist unser Ziel heute: Angels Landing

Die Felswände fallen hier mehrere Hundert Meter senkrecht ab. Die einzige Sicherung sind dicke Stahlketten, an denen du dich festhalten kannst. Obwohl es immer wieder Unglücke gibt (zwischen den Jahren 2000 und 2021 gab es 13 tödliche Abstürze), will so ziemlich jeder Besucher im Zion Nationalpark einmal auf Angels Landing stehen.

Wenn du die Tour wagen willst, sind gute Wanderschuhe Pflicht. Die meisten „Abenteurer“ machen sich allerdings leichtsinnigerweise mit Joggingschuhen und Sneakern auf den Weg hinauf auf Angels Landing im Zion Nationalpark. Das erhöht das Risiko enorm. Gut ausgerüstet steht der „Bezwingung“ von Angels Landing aber nichts im Weg.

Für erfahrene Wanderer ist die Tour auf Angels Landing ein wunderbares Erlebnis und macht richtig Spaß.

Hinweis: Der Zion Nationalpark hat ein Permit-System (zur Permitvergabe) für die Wanderung auf Angels Landing eingeführt.

Start der Wanderung: Haltestelle „The Grotto“

Startpunkt der Wanderung auf Angels Landing ist die Bushaltestelle “The Grotto“. Seit dem Jahr 1926 führt ein knapp vier Kilometer langer Wanderweg auf den 1.765 Meter hohen Felsen. Der bestens ausgebaute Weg verläuft zunächst ganz gemütlich am Virgin River entlang, bevor es spektakulär in der Felswand einige Serpentinen hinaufgeht. Angels Landing in den USA ist ein einmaliges Erlebnis.

In Serpentinen führt der Wanderweg nach oben
Der Weg schlängelt sich alsbald in dieser Felswand nach oben

Je höher wir kommen, umso schöner wird der Ausblick. Nach einer halben Stunde erreichen wir den Refrigerator Canyon. Bäume spenden hier am Mittag Schatten. In den Sommermonaten steigen die Temperaturen im Zion Nationalpark schon einmal über 40 Grad. Da tut ein bisschen Abkühlung gut. Wir sind allerdings im November unterwegs – und da kann es bitterkalt werden.

Wanderweg zu Angels Landing
Biggi schreitet flott voran – ein toller Wanderweg mit Ausblick
Biggi im Refrigerator Canyon
Der Refrigerator Canyon spendet im Sommer etwas Schatten

Walter’s Wiggles und Scout’s Overlook

Jetzt folgt ein anstrengender Teil der Wanderung: Walter’s Wiggles. 21 Serpentinen führen uns jetzt steil nach oben. Während du den Aufstieg auf dich nimmst, hast du aber immer einen tollen Ausblick. Bleib auch mal stehen, halte inne und genieße diese atemberaubende Landschaft.

Serpentinen führen weiter den Weg hinauf
Die Serpentinen führen uns immer weiter nach oben
Weg in Serpentinen zu Walters Wiggles
Blick zurück auf Walter’s Wiggles

Nach einer Stunde erreichen wir den Scout’s Overlook auf etwa 1600 Metern. Hier ist ganz schön viel los. Einige Wanderer kehren hier wieder um. Die Aussicht ist nämlich auch jetzt schon toll.

Wegweiser am Scout's Overlook
Die erste Etappe ist geschafft! Am Scout’s Overlook legen viele Wanderer eine Pause ein – oder machen kehrt

Die meisten Wanderer wollen aber auf Angels Landing. Ein Schild warnt vor den Gefahren. Sechs Tote gab es hier seit 2004, ist darauf zu lesen (Stand 2018 sind es acht Verunglückte). Davon lässt sich aber kaum jemand abschrecken. Jung und alt, fit und unfit – alle wollen hinauf zu Angels Landing.

Warnschild Angels Landing
Ein Warnschild soll allzu leichtsinnige Touristen davon abhalten, die Gratwanderung zu Angels Landing zu wagen

Höhenangst sollte man auf dem Weg, der jetzt kommt, nicht haben (wir haben aber auch Menschen gesehen, die definitiv Höhenangst hatten). Wer sich dieses letzte Stück aus irgendwelchen Gründen also nicht zutraut, sollte es lieber lassen. Ein falscher Schritt endet hier garantiert tödlich.

So, jetzt aber genug gewarnt. Mit Schwindelfreiheit, etwas Trittsicherheit und festem Schuhwerk ist der Trail gut zu meistern. Für erfahrene Wanderer ist es ein Leichtes hier zu laufen. Dabei kannst du die Landschaft genießen.

Aussicht am Scout's Overlook
Schon am Scout’s Overlook ist die Aussicht toll

Grat zu Angels Landing

Der Weg führt zunächst über eine relativ steile Flanke weiter nach oben. Eine Kette sorgt für etwas Sicherheit (wobei hier eigentlich noch keine Gefahr droht). Wer jetzt schon Probleme hat, sollte sich sehr gut überlegen, nicht besser kehrt zu machen. Geübte Wanderer werden den Trail mit Leichtigkeit meistern.

Kettengesicherter Weg hinauf zu Angels Landing
Die erste kleine Hürde. Wer hier schon Probleme hat, sollte umkehren

Wir gewinnen schnell an Höhe und steigen weiter auf. Ganz besonders toll finden wir, dass die Wanderer hier auf einander Rücksicht nehmen und entgegenkommende Sportler vorbeilassen. Wir sind schneller unterwegs und können so auch gut voran kommen. Wir werden oft vorgelassen.

Blick auf Scout's Overlook
Wir kommen schnell voran. Der Blick zurück zum Scout’s Overlook
Blick auf Angels Landing
Dieses Stück liegt jetzt noch vor uns. Wer ganz genau hinschaut, erkennt die vielen Wanderer in der Steilwand

An der Schlüsselstelle wird es noch einmal wirklich schmal und es geht auf beiden Seiten etwa 450 Meter senkrecht in die Tiefe. Aber auch hier hilft eine Kette weniger Geübten.

Wanderweg mit Seilversicherung auf Angels Landing
Hier sollte man definitiv keine Höhenangst haben

Der Weg schlängelt sich immer weiter nach oben, hier und da müssen wir die Hände zu Hilfe nehmen. An engeren Stellen müssen wir immer wieder warten. Im Sommer kann das zu einer echten Geduldsprobe werden.

Schlüsselstelle hinauf auf Angels Landing
Die Schlüsselstelle ist mit einer Kette gesichert. Links und rechts gehts Hunderte Meter in die Tiefe

Der Trail ist aber gar nicht so schlimm, wie er aus der Ferne aussieht. Auch die Schlüsselstelle bereitet erfahrenen Wanderern keine wirklichen Probleme. Es macht Spaß im Zion Nationalpark Angels Landing zu erleben.

Aussicht in den Zion Canyon
Die Aussicht in den Zion Canyon ist grandios
Wanderweg mit Ketten kurz vor dem Gipfel
Wir kämpfen uns immer weiter vor beziehungsweise nach oben

Der Gipfel von Angels Landing

Dann ist es geschafft: Wir stehen nach 2013 bereits zum zweiten Mal auf Angels Landing im Zion Nationalpark. Bis zum Gipfel waren wir knapp zwei Stunden unterwegs. Der Blick in den Canyon ist wirklich atemberaubend.

Blick auf Scout's Overlook
Der Blick hinein in den Canyon – abgefahren
Aufstieg Angels Landing
Die letzten Meter zum Gipfel

Jetzt suchen wir uns hier einen schönen Platz und genießen die Aussicht. Viel Schatten gibt’s hier oben aber nicht. Sonnencreme und Sonnenhut sind vor allem im Sommer unerlässlich auf dieser Wanderung. Auch ein leichtes Jäckchen gehört in den Wanderrucksack. Auf Angels Landing kann es – je nach Jahreszeit – doch sehr windig werden.

Plateau Angels Landing
Geschafft, wir sind oben. Jetzt nur noch ein Stück über das Plateau

Auf dem Gipfel wirst du auch einige Streifenhörnchen sehen. Die sind ganz schön frech. Füttern ist zum Wohle der Tiere übrigens strengstens verboten, auch wenn die kleinen Tierchen noch so niedlich schauen.

Gipfel Angels Landing
Am Gipfel ist einiges los

Die Tour ist absolut lohnenswert – auch wenn man nur bis Scout’s Overlook wandert. Der Abstieg gestaltet sich übrigens recht unproblematisch, wenn du beim Aufstieg schon keine größeren Probleme hattest.

Ausblick Angels Landing
Für diesen Blick haben sich die Strapazen doch gelohnt
Gipfelfoto Angels Landing
Ein Foto aus früheren Tagen. Wir waren bereits im Juni 2013 auf Angels Landing – und nun wieder im November 2018

Video zur Wanderung auf Angels Landing

In diesem Video fassen wir dir die Wanderung noch einmal zusammen. Du kannst also live dabei sein, wenn wir hinauf auf den wunderschönen Gipfel Angels Landing wandern.

Alles Wissenswerte zur Wanderung

Die Wanderung auf Angels Landing ist eine tolle Halbtagestour. Starte so früh wie möglich, um den Massen, die den Gipfel erklimmen wollen, auszuweichen. Außerdem wird es in den Sommermonaten extrem heiß. Mehr als 40 Grad sind keine Seltenheit (Wasser und Sonnenschutz mitnehmen!).

Wanderschuhe sind Pflicht. Bis zum Scout’s Overlook ist der Weg zwar betoniert. Auf dem Grat brauchst du Gripp an den Schuhen. Menschen mit Höhenangst sollten das letzte Stück auf den Gipfel tunlichst meiden. Es geht an vielen Stellen mehrere Hundert Meter senkrecht in die Tiefe.

Zur Sicherung sind dicke Ketten angebracht. Viele Wanderer nehmen Handschuhe mit. Die braucht es aber eigentlich nicht. Bedenke aber, dass die Wanderung zu den gefährlichsten im gesamten Zion Nationalpark gehört. Es gibt regelmäßig tragische Unfälle auf der Angels-Landing-Wanderung. Seit dem Jahr 2000 sind 13 Menschen tödlich verünglückt. Mit guten Schuhen, Trittsicher und ohne Höhenangst ist die Tour gut zu schaffen. Wir haben auf dem Gipfel kleine Kinder und Menschen jenseits der 70 gesehen.

Bei schlechten Wetterbedingungen (Regen, Eis, Schnee, Sturm, Gewitter) herrscht auf der Wanderung absolute Lebensgefahr! Bei schönem Wetter wirst du die Tour genießen.

Woher kommt eigentlich der Name Angels Landing? „Nur ein Engel könnte dort landen“, soll der Methodisten-Pfarrer und Abenteurer Frederick Fisher 1916 bei der Erforschung des Zion gesagt haben. Und so wird Angels Landing heut so genannt. Zehn Jahre später wurde der Wanderweg übrigens als Erweiterung des bestehenden West-Rim-Trails hinauf zum Gipfel gebaut.

Zu den weiteren Highlights im Zion Nationalpark gehören die Wanderung durch die Narrows, die Tour zur Subway und natürlich die Wanderung durch den Echo Canyon hinauf zum Observation Point.

Ab Januar 2022 wird ein Permit-System für die Wanderung eingeführt. Infos folgen.

Shuttle-Bus im Zion Nationalpark

Um den Besucherandrang im Zion Nationalpark zu bewältigen, ist die Zufahrt in den Zion Canyon von Mitte März bis Ende November für Privat-Pkw gesperrt. Seit dem Jahr 2000 fahren Shuttlebusse vom Visitor Center in Springdale und bringen die Besucher tiefer in den Nationalpark.

Wer mehrere Nationalparks in den USA besucht, sollte den “America the Beautiful“-Pass für 80 Dollar kaufen (gültig ein Jahr für alle Nationalparks; mehr Infos). Alleine der Eintritt in den Zion Nationalpark kostet nämlich schon 35 Dollar (gültig für sieben Tage).

Shuttlebus Zion Nationalpark
Der kostenlose Shuttlebus bringt die Besucher tiefer in den Nationalpark

Wir hoffen, dass wir dir mit unserem Bericht Lust auf die Wanderung auf Angels Landing in den USA machen konnten. Der Angels Landing Trail ist wirklich lohnenswert und eröffnet einen einmaligen Ausblick auf den Zion Nationalpark. Für uns war es ein unvergessliches Erlebnis, das wir bereits zweimal unternommen haben.

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2 Kommentare

  • Hallo ihr zwei,

    ich bin gerade auf euren Beitrag zu Angels Landing gestoßen. Ist ja eine tolle Tour. Wir sind im August im Zion Nationpark und wollen auch auf Angels Landing. Danke für den tollen Bericht, das ist doch gut zu wissen, wie die Route ausschaut.

    Beste Grüße
    Gerald

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