Korsika: Wanderung auf den Gipfel der Punta Liatoghju
Der Aussichtsgipfel Punta Liatoghju
Bergtour am Meer
Der Morgen verheißt nichts Gutes. Über der Küste hängen dunkle Wolken und der Wind pfeifft. Auf der Straße wirbeln immer wieder Blätter durch die Luft. Sollen wir den Tag heute ruhiger angehen? Erst einmal die Lage checken. Wo ginge das besser als direkt hier im Hafen von L’Île-Rousse. Vom Hotel ist es nur einen Katzensprung zur vorgelegerten Insel Île de la Pietra. Hier an der schroffen Felsküste peitscht das Meer mit unbändiger Macht gegen die riesigen Felsen. Die vom Sturm aufgewirbelte Gischt benetzt mein Gesicht, die Lippen schmecken salzig. Auch zum Fotografieren ist es eine Herausforderung. Der Wind ruckelt ständig an der Kamera und den riesigen Glasfiltern.
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Das Bild entstand am Morgen auf der Île de la Pietra. Das Bild wurde 30 Sekunden lang belichtet
Das gleiche Motiv – hier liegt die Belichtungszeit aber bei 0,6 Sekunden
Auf dem Weg zurück ins Hotel fällt mir dieser Bus auf – ein tolles Motiv mit dem riesigen Wachturm
Im Laufe des Morgens legt sich der Wind und die Wolken lösen sich langsam auf – zumindest an der Küste. In den Bergen hängen noch immer dicke Wolken. Wir entscheiden uns schließlich die die leichte Wanderung zum Aussichtsgipfel Punta Liatoghju hier ganz in der Nähe. Vom Parkplatz aus (GPS N 42 39.097, E 9 04.735 – Google Maps) folgen wir ein Stück einem Feldweg, vorbei an grasenden Kühen und Pferden. Schon bald erreichen wir die ersten Hügel. Der Weg zieht von nun an langsam an und bringt uns schnell ein paar Höhenmeter nach oben. Die Aussicht ist fantastisch. Vor uns tut sich schon das erste Ziel, der 210 Meter hohe Gipfel des Cima a Forca, auf. Der Weg ist ein wenig verwachsen und matschig. Vom Gipfel genießen wir einen tollen Blick auf den Strand und den Punta Liatoghju.
Direkt am Parkplatz wartet diese Kuhherde auf uns
Der Weg führt uns gemütlich in Richtung Punta Liatoghju
Schon bald erreichen wir diese Hirten-Hütte
Wie aus dem nichts ragen plötzlich blankgewaschene Felsen in den Himmel
Die ersten Höhenmeter sind geschafft – und die Aussicht ist atemberaubend
Hier haben wir unser erstes Tagesziel im Blick: Den Cima a Forca
Wir machen noch ein paar Höhenmeter und blicken schon auf den Punta Liatoghju
Die letzten Meter zum Gipfel des Cima a Forca
Blick vom Cima a Forca in die Berge Korsikas
Blick vom Punta Liatoghju
Der Weg führt uns vorbei an einer alten Schäferbehausung, von der nur noch die dicken Mauern stehen. Von hier aus führt ein Pfad auf den 222 Meter hohen Aussichtsgipfel Punta Liatoghju. Das letzte Stück ist etwas steiler als der bisherige Weg und führt zum Teil über riesige Felsplatten. Auf dem Gipfel ist jetzt allerdings ein wenig Trittsicherheit gefragt, da es ringsum doch steil in die Tiefe geht. Vom Punta Liatoghju blicken wir direkt auf Korsikas Bergwelt, nach L’Île-Rousse und auf den langen Sandstrand Plage d’Ostriconi – unser nächstes Ziel. Wir verbringen noch ein wenig Zeit auf dem Gipfel, gemießen die Aussicht und machen und dann auf den Weg zum Strand.
Auf dem weiteren Weg kommen wir an einigen verfallenen Hirten-Hütten vorbei
Hier führt uns der Weg auf den Punta Liatoghju
Biggi auf dem Gipfel des Punta Liatoghju
Strand von Ostriconi am Rande der Désert des Agriates ist einer der schönsten Strände im Norden Korsikas
Ohne Gipfelfoto geht es nicht
Wir treten den Rückweg an. Hier oben am Gipfel ist schon ein wenig Trittsicherheit gefragt
Der Sandstrand Plage d’Ostriconi
Besonders die riesigen Kakteen am Wegrand machen diesen Teil der Wanderung lohnenswert. Schon bald stoßen wir auf die Ausläufer der Sanddünen des Plage d’Ostriconi. An der paradiesischen Sandbucht machen wir erst einmal Pause. Zeit, die Füße im frischen Nass etwas abzukühlen. Einige Hartgesottene springen sogar in die raue See – das Wasser ist aber wirklich kalt und der Wind noch immer kräftig. In der Sonne ist es aber gut auszuhalten. Während in Deutschland schön längst der Winter Einzug gehalten hat, sitzen wir hier am Strand, hören dem Rauschen des Meeres zu und genießen die wärmenden Sonnenstrahlen. Wir erkunden noch ein wenig die Umgebung und machen uns schließlich wieder auf den Rückweg. Dabei nehmen wir aber den direkten Weg zurück zum Parkplatz – den Punta Liatoghju lassen wir aus.
Auf dem Weg zum Strand von Ostriconi kommen wir an riesigen Kakteen vorbei
In den Dünen vom Strand von Ostriconi
Den Strand von Ostriconi haben wir fast für uns alleine
Wenn man noch ein wenig durch den Sand schlendert, steht man plötzlich hier
Der Plage d’Ostriconi aus der Vogelperspektive
Abendshooting im Asco-Tal
Inzwischen ist es schon recht spät – wir müssen uns so langsam für ein Fotomotiv für den Abend entscheiden. Die Wahl fällt auf das wildromantische Asco-Tal. Mit dem Auto brauchen wir wieder eine ganze Weile – vor allem über die kurvige Bergstraße. Die Fahrt dauert gefühlt eine Ewigkeit – aber es lohnt sich. Das Asco-Tal ist im Herbst mit den bunten Bäumen einfach wunderschön. Leider bleibt wie immer nicht viel Zeit, diese geniale Stimmung einzufangen.
Die Herbstfarben im Asco-Tal sind einfach wunderschön
Die letzten Sonnenstrahlen scheinen die Berggipfel im Asco-Tal an
Viel Zeit bleibt nicht mehr, die tolle Stimmung einzufangen
Wir fahren noch ein Stück zurück und genießen die grandiose Fernsicht
Das Asco-Tal aus der Vogelperspektive
Wir lassen unsere Drohne hoch über dem Asco-Tal schweben und fangen diesen tollen Moment ein
Tourdaten Punta Liatoghju
Reisezeitraum: Oktober 2016
Gesamtweglänge: 9,0 Kilometer
Höhenmeter: 290 Meter
Reine Gehzeit: 2:30 Stunden
Die GPS-Daten als Download
Das musst du über die Wanderung auf den Punta Liatoghju wissen
Die Rundwanderung auf die beiden Gipfel Cima a Forca und Punta Liatoghju ist technisch nicht anspruchsvoll und auch für Familien geeignet. Der Weg führt den Wanderer durch eine tolle Landschaft. Von den Gipfeln genießt man außerdem einen tollen Rundumblick. Im Gipfelbereich ist etwas Vorsicht und Trittsicherheit gefragt – es geht mitunter steil in die Tiefe. Das Highlight dieser leichten Wanderung ist der traumhafte Sandstrand Plage d’Ostriconi, der allerdings auch direkt mit dem Auto erreicht werden kann.
Unsere Korsika-Reise im Überblick
Tag 1 Sonnenuntergang in Bonifacio | Tag 2 Wanderung zum Wasserfall Piscia di Gallo | Tag 3 Wanderung in den Aiguilles de Bavella (1611m) | Tag 4 Wanderung zur Felsenklippe Capu Rosso | Tag 5 Wanderung zum Ninosee (1743m) | Tag 6 Wanderung durch die Spelunca-Schlucht | Tag 7 Wanderung zum Melosee (1711m) und Capitellosee (1930m) | Tag 8 Wanderung auf dem Grat zur Punta Culaghia (2034m) | Tag 9 Corte und die Kaskaden des Agnone | Tag 10 Wanderung auf den Gipfel der Punta Liatoghju | Tag 11 Wanderung auf den Monte Rotondo (2622m)
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Du warst auch schon auf dem Punta Liatoghju und am Sandstrand Plage d’Ostriconi? Wie haben die die Wanderung und die Sandbucht gefallen? Hinterlass doch einen kurzen Kommentar – wir freuen uns 🙂
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