
Deutscher Alpenverein: Alle Infos zur Ausbildung Trainer C Bergwandern
Der Trainer C Bergwandern schließt an die Ausbildung zum Wanderleiter (offiziell Wanderleiter/Trainer C Bergwandern - Lehrgang 1) an. Heißt: Um zu dem Kurs zugelassen zu werden, musst du zunächst die Wanderleiter-Ausbildung, also Lehrgang 1, meistern. Die Ausbildung zum Trainer C Bergwandern dauert effektiv fünf Tage.
Mit An- und Abreise bist du sieben Tage unterwegs. Um dich zum Trainer C Bergwandern beim Deutschen Alpenverein (DAV) ausbilden zu lassen, benötigst du neben dem "Wanderleiter" natürlich die Zustimmung deiner Sektion. Zudem benötigst du offiziell ein Tourenbuch mit mindestens 20 Bergtouren mit zirka 1200 Höhenmetern.
Auf die Höhenmeter kommt es dabei aber nicht immer an. So nennt der DAV als Beispiel etwa die recht kurze, aber doch knackige Wanderung aufs Ettaler Manndl. Viel Wert wird hier aufs Gelände gelegt. Für den Trainer C Bergwandern musst du auf alle Fälle leichte Kletterstellen meistern können.

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Für die Ausbildung Trainer C Bergwandern wird schon viel Wissen vorausgesetzt. Was du bei der Wanderleiter-Ausbildung im Lehrgang 1 gelernt hast, solltest du recht sicher beherrschen. Was genau du für die Ausbildung wissen musst, wird dir lange vor der Ausbildung vom DAV mitgeteilt.
Mein Tipp: Du solltest wirklich ein paar Wochen vor der Ausbildung mit der anschließenden Prüfung lernen. Anders als bei der Wanderleiter-Ausbildung musst du einen Theorie-Test bestehen. Bei uns wurde der Test am Tag vor der Abreise angesetzt. Für die Beantwortgung der Fragen hatten wir eine Stunde Zeit. Dein Vorteil: Die Fragen bekommst du vorab zugesandt. Du kannst also alle Fragen bereits zuhause lösen und dich entsprechend auf den Test vorbereiten. Um zu bestehen, musst du mindestens die Hälfte der möglichen Punktzahl erreichen. Um mit „Gut“ zu bestehen, sind mindestens 75 Prozent der Punkte zu erreichen. Diese Praxis ist natürlich nicht ganz unumstritten. Gut möglich, dass sich der DAV von dieser Test-Methode verabschiedet und die Theorie in Zukunft deutlich anspruchsvoller wird.
Was musst du im Theorie-Test wissen
Es werden fünf Themenfelder abgefragt:
- Erste Hilfe
- Führungstechnik
- Orientierung
- Wetterkunde
- Ökologie
Der Lehrgang Trainer C Bergwandern ist sehr praxisorientiert. Die Theorie-Stunden finden zum Großteil in Teil 1 statt. Dieses Wissen wird vorausgesetzt. Während des Kurses hast du kaum noch Zeit zum Lernen. Die Touren sind lang und am Abend willst du sicher auch noch was mit den anderen auf der Hütte trinken. Kurzum: Zeit zum Lernen während des Lehrgangs hast du quasi nicht mehr.
Die Ausbildung zum Trainer C Bergwandern: die Praxis
Die Praxis spielt beim Lehrgang Trainer C Bergwandern die Hauptrolle. Touren mit 1200 Höhenmetern und acht Stunden Gehzeit sollten kein Problem für dich sein. Zudem musst du schwarz markierte Wege mit ausgesetzten Passagen, weglose Strecken und ausgesetzte Grate problemlos meistern.
Tag 1 Ausbildung zum Trainer C Bergwandern
Der erste Tag unserer Ausbildung diente unseren Ausbildern Ludwig und Michael – beides erfahrene Bergführer – vor allem dazu, ihre Schützlinge einmal im Gelände gehen zu sehen. Die Route wurde am Vorabend festgelegt, die Führung dementsprechend von uns Anwärtern auf den Trainer C übernommen. Viele Schnitzer in der Orientierung solltest du dir nicht leisten – schließlich wird am Ende der Ausbildung das Gesamtbild der Woche bewertet. Von der Lindauer Hütte – das ist einer der Standorte, an denen der Lehrgang angeboten wird – auf 1744 Metern im Sulzfluh-Gebiet führte unsere erste gemeinsame Tour in Richtung Öfapass und dann weglos auf den 2374 Meter hohen Öfakopf. Von hier ging es weglos über den Grat in Richtung Kreuzspitze (2353 Meter). Kurz vor der Geisspitze (2334 Meter) stiegen wir aus Zeitgründen ab.




Tag 2 Ausbildung zum Trainer C Bergwandern
Tag zwei unserer Ausbildung führte uns von der Lindauer Hütte in den Sporentobel unterhalb des 2489 Meter hohen Sporaturms. Hin und wieder gibt es ein paar Wegmarkierungen, meist mussten wir aber unsere Route suchen. Als Trainer C geht es nicht nur darum, Touren zu leiten. Vielmehr sollst du deine Teilnehmer zu selbständigen Bergwanderern ausbilden oder das zumindest können. Tag zwei verbrachten wir also mit zahlreichen Lehrübungen. Wie orientiere ich mich im Gebirge mit Karte und Kompass, wie führe ich eine Gruppe durch ein Schneefeld und wie bremse ich einen Sturz auf einem steilen Firnfeld? Für die Übungen im Schnee sind Regenklamotten und Handschuhe sehr nützlich.




Tag 3 Ausbildung zum Trainer C Bergwandern
Die „große Tour“ führte uns von der Lindauer Hütte auf die 2817 Meter hohe Sulzfluh. Der Aufstieg (bzw. für die andere Gruppe der Abstieg) erfolgte durch den sogenannten „Rachen„. Aber nicht etwa auf dem markierten Weg, sondern weglos. Auf dieser Passage kamen immer wieder Karte und Hände zum Einsatz. Ein Weg ist nicht auszumachen. Der jeweils führende muss sich die beste Route durch die Steinwüste suchen. Der Abstieg führte unsere Gruppe auf den unmarkierten Grat der 2443 Meter hohen Verspala und den Bilkengrat. Höhenangst ist hier definitiv fehl am Platze.









Tag 4 Ausbildung zum Trainer C Bergwandern
Nach der langen und fordernden Wanderung auf die Sulzfluh und angesichts eines angekündigten Wetterumschwungs war die Wanderung an Tag vier recht entspannt. Unsere Gruppe führte es – zum Teil weglos – von der Lindauer Hütte zur Oberen Latschätzalpe und auf die 2334 Meter hohe Geisspitze. Am Nachmittag stand Theorieunterricht auf dem Programm.



Tag 5 Ausbildung zum Trainer C Bergwandern
Tag 5 begann mit den Lehrproben. Wie bereits angesprochen, sollst du als Trainer C Bergwandern Wissen vermitteln, und nicht einfach nur Touren führen. Keine leichte Aufgabe, wenn man das vielleicht erst Mal macht. Die Theorieprüfung folgte am Nachmittag. Die Ergebnisse wurden am Abend verkündet. Von den elf Teilnehmern bestanden übrigens alle. Es gibt aber durchaus auch Kurse, in denen relativ viele Teilnehmer durchfallen.
Tag 6 Ausbildung zum Trainer C Bergwandern
Die Ausbildung ist vorbei. Nach dem Frühstück stiegen wir alle gutgelaunt und voller Tatendrang ins Tal ab.

Die Voraussetzungen für den Trainer C Bergwandern
- Erfolgreicher Abschluss Lehrgang 1 Trainer C Bergwandern (also der „Wanderleiter“) – und das Ganze soll nicht länger als 24 Monate in der Vergangenheit liegen
- Das „Go“ deiner DAV-Sektion
- Tourenbuch mit mindestens 20 Bergtouren mit zirka 1200 Höhenmetern
Literatur zur Ausbildung Trainer C Bergwandern
Absolut notwendig ist das „Handbuch Ausbildung des Deutschen Alpenvereins“ (hier bestellen). Sehr hilfreich ist zudem der „Alpinlehrplan 6 Wetter & Orientierung“ (hier bestellen*).
Ausrüstungsliste Trainer C Bergwandern
Hier findest du die Ausrüstungsliste, die der DAV zur Ausbildung empfiehlt. Ich habe die Liste ein wenig angepasst – denn nicht alles brauchst du unbedingt. Was in Klammern steht, ist meiner Meinung nach bei der Ausbildung entbehrlich.
- Bergschuhe (Mindestens Kategorie B/C, besser C)
- Wanderhose
- kurze Wanderhose
- Regenklamotten
- (Regenschirm)
- Pullover
- Mütze
- Handschuhe
- ein starker Sonnenschutz
- Freitzeitkleidung für die Hüttenabende
- Hüttenschuhe bzw. Turnschuhe
- Trinkflasche
- Taschenmesser
- Zusatz-Tourenverpflegung
- Rucksack für Tagestouren
- (Rucksack für Materialtransport)
- (Teleskopstöcke)
- Stirnlampe
- Gebietskarte 1:25.000, wenn möglich AV-Karte (!)
- DAV-Planzeiger
- (Gebietsführer)
- Höhenmesser
- Bussole bzw. Peilkompass
- (Lupe zum Kartenlesen)
- Erste-Hilfe-Material
- (Biwaksack, robust & groß (2-Mann))
- Schreibzeug
- im persönlichen Besitz befindliche Literatur zum Thema Bergwandern
- (USB-Stick)
- Eispickel (liegt noch viel Schnee, unerlässlich)
Tätigkeitsfelder Trainer C Bergwandern
- Du führst Touren auf einfachen bis schweren Bergwegen (blaue bis schwarze Markierung entsprechend der Wegekategorien des DAV) sowie im weglosen Gelände und bei guten Verhältnissen auf Firnfeldern (soweit keine Seilsicherung oder Klettersteigausrüstung erforderlich ist)
- Du vermittelst Wissen und Können, damit Sektionsmitglieder Bergwanderungen selbständig und dabei möglichst sicher und nachhaltig durchführen können
- Du organisierst Sektions-Gemeinschaftstouren
- Du berätst Sektions-Bergwandergruppen
- mehr Infos gibt’s beim DAV (→ Website)
Hallo Florian und Brigitte,
sehr schöner Bericht von Euch zum Trainer C.
Meine Freundin und ich machen in 3 Wochen ebenfalls den Kurs und lernen auch schon, es gibt doch einige Fragen die nicht so ganz eindeutig beantwortet werden können, oder wir nicht genau verstehen, kann auch sein. ;-) Da kommt es zu gewissen Unsicherheiten und manchmal sogar zu Selbstzweifel…aber wird schon werden.
Drei Fragen hätten wir:
Wie viele Fragen werden insgesamt gestellt in der theoretischen Prüfung?
Wieviel Fragen je Thema?
Wählen die konkreten Prüfungsfragen die Ausbilder vor Ort aus?
Über Eure Antwort würden wir uns sehr freuen!
Viele Grüße und Bergheil
Georg und Barbara
Hallo ihr zwei,
so genau weiß ich das nicht mehr, mit ein wenig Vorbereitung ist das aber gut zu schaffen. Der DAV hat ja außerdem kein Interesse daran, die Leute reihenweise durchfallen zu lassen (bei mir haben alle bestanden). Ihr werdet Spaß haben!
Viele Grüße
Florian
Ein sehr spannender Bericht! Und tolle Bergfotos! Liebe Grüße und Glückwünsche! Birgit
Hi Birgit,
vielen Dank, das freut mich :-)
Viele Grüße
Florian