Inhalt: Diese Tipps findest du hier
Diese historischen Highlights solltest du dir nicht entgehen lassen
Auf den Spuren deutscher Geschichte
Die spannendsten geschichtsträchtigen Orte Deutschlands. Wieviele kennst du davon? In diesem Artikel zeige ich dir, wie du deinen Sommerurlaub mit einer Zeitreise in ferne Epochen bereichern kannst. Und das Beste daran ist, dass du dafür kein Flugticket brauchst.
In Deutschland wimmelt es nur so vor geschichtsträchtigen Orten, die darauf warten, entdeckt zu werden. Freue dich auf eine historischen Rundreise durch Deutschland, bei der ich dir neben einigen Klassikern auch viele Geheimtipps verrate. Nicht nur Geschichtefans werden begeistert sein.
Die Autorin
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Die Top-11-Sehenswürdigkeiten im Überblick
Diese einzigartigen historischen Orte in Deutschland sind mehr als sehenswert:
- Technisches Museum U 995
- Gedenkstätte Berliner Mauer
- Ringheiligtum Pömmelte
- Völkerschlachtdenkmal
- Wartburg
- Aachener Dom
- Dokumentationsstätte Regierungsbunker
- Michaelskapelle
- Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände
- KZ-Gedenkstätte Dachau
- Ruine Dietfurt
1. Technisches Museum U 995
Unsere Rundreise beginnt im hohen Norden. An einem Strand nördlich von Kiel liegt ein langes, graues und wie gestrandet wirkendes Boot. Es handelt sich um das U-Boot U 995, das 1943 gebaut und von deutschen Soldaten im Zweiten Weltkrieg gegen Feinde im Nordmeer eingesetzt wurde.
Nach dem Krieg diente es der norwegischen Marine als Test- und Ausbildungsboot und ging 1965 als Zeichen der Versöhnung wieder in den Besitz der deutsches Bundesmarine zurück. 1972 wurde das U-Boot in einer aufwendigen Aktion am Fuße des Marine-Ehrenmals in Laboe abgesetzt und ist seit jeher ein historisch-technisches Museum der besonderen Art.
Die Besichtigung des Bootes ist nichts für Leute, die unter Klaustrophobie leiden: Es ist ein beklemmendes Gefühl, sich durch die stickigen Räume zu zwängen und sich dabei vorzustellen, wie hier Soldaten wochenlang auf engstem Raum gelebt haben.
Als Mahnmal erinnert uns U 995 an das Leiden im Zweiten Weltkrieg auf beiden Seiten. In der deutschen Kriegsmarine starben etwa 30.000 der über 40.000 U-Boot-Fahrer.
Adresse: Strandstraße 92, 24235 Laboe
Öffnungszeiten: April bis Oktober täglich 9 bis 18 Uhr, November bis März 10 bis 16 Uhr, 24. und 31. Dezember 10 bis 14 Uhr
Eintritt: 5 Euro für Erwachsene, ermäßigt 4 Euro
2. Gedenkstätte Berliner Mauer
Auf deiner Reise in die deutsche Vergangenheit gehört ein Besuch der Gedenkstätte Berliner Mauer (Website) zum Pflichtprogramm. Sie erstreckt sich über 1,4 Kilometer auf dem ehemaligen Grenzstreifen und ist das Symbol für die Teilung Deutschlands. Auf der Bernauer Straße befand sich zwischen 1961 und 1989 ein Teil der Berliner Mauer und wurde zum Ort dramatischer Fluchtversuche nach West-Berlin.
Die heutige Anlage umfasst ein 70 Meter langes Originalstück der Mauer sowie spannende Ausstellungen. Hier kannst du dir einen Eindruck von der ehemaligen Grenzanlage machen und dich über die Geschichte der Teilung und das Leben der Menschen auf beiden Seiten der Mauer informieren.
Die Gedenkstätte an diesem historischen Ort führt dir vor Augen, dass die Mauer noch vor etwas mehr 30 Jahren an der Stelle stand, wo du jetzt stehst, und die Schicksale ganzer Generationen geprägt hat. Sie ist eine der Top-Sehenswürdigkeiten Berlins.
Adresse: Bernauer Straße 111, 13355 Berlin
Öffnungszeiten: täglich 8 bis 22 Uhr
Eintritt: frei
3. Ringheiligtum Pömmelte
Vor etwa 4.300 Jahren war es eine wichtige Kultstätte und fasziniert die Menschen bis heute: das Ringheiligtum Pömmelte in Sachsen-Anhalt. Wie das englische Stonehenge entstand es am Ende der Steinzeit und diente den Menschen jahrhundertelang als Heiligtum, Opfer- und Begräbnisstätte. Abgesehen von Ritualen wurden hier auch im Laufe des Jahres verschiedene Feste gefeiert.
1991 wurde das Ringheiligtum entdeckt und von 2005 bis 2008 erforscht und ausgegraben. Die rekonstruierte Anlage umfasst sieben Ringe aus Holzpfählen, Gruben und Wällen und beeindruckt durch ihre Größe. Begib dich auf eine spannende Zeitreise und erlebe die Kultstätte hautnah!
Um deinen Besuch abzurunden, kannst du in der nächstgelegenen Stadt auch das Salzlandmuseum besichtigen, wo dir viele Originalfunde wie Beile, Keramikgefäße und Mahlsteine einen Eindruck von den Hintergründen des Kultortes geben.
Adresse: L51, 39249 Pömmelte
Öffnungszeiten Ringheiligtum: jederzeit frei zugänglich
Öffnungszeiten Salzlandmuseum: Dienstag und Freitag 10 bis 16 Uhr, Donnerstag 10 bis 18 Uhr, Sonntag 14 bis 18 Uhr
Empfehlenswerte Reiseführer für Geschichtsinteressierte
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4. Völkerschlachtdenkmal
Weiter geht es im Südosten Leipzigs. Hier erinnert ein imposantes Denkmal an die Völkerschlacht von 1813, die als die erste große Schlacht der Menschheitsgeschichte gilt und sich vor den Toren der Stadt abspielte. Dabei besiegten die Truppen Russlands, Preußens, Österreichs und Schwedens Napoleon und seine Verbündete. Die blutigen Kämpfe und die Ausbreitung von Seuchen kosteten mehr als 110.000 Menschen das Leben.
Um die Gefallenen zu ehren, wurde anlässlich des 100. Jahrestages der Schlacht 1913 das Völkerschlachtdenkmal eingeweiht. Mit seinen 91 Metern Höhe und seiner Spiegelung im davorliegenden Wasserbecken hinterlässt es auch heute noch einen bleibenden Eindruck. Einen Blick in die monumentale Ruhmeshalle mit Reiterkuppel, riesigen Statuen und Krypta solltest du dir ebenfalls nicht entgehen lassen.
Ein weiteres Highlight ist die Aussichtsplattform, von wo du einen tollen Blick auf Leipzig und seine Umgebung hast. Am Fuß des Denkmals befindet sich außerdem das Museum FORUM 1813, das dir alles Wissenswerte über die Hintergründe der Völkerschlacht verrät. Das Völkerschlachtdenkmal zählt zu den Top-Sehenswürdigkeiten Leipzigs.
Adresse: Straße des 18. Oktober 100, 04299 Leipzig
Öffnungszeiten: April bis Oktober täglich 10 bis 18 Uhr, November bis März täglich 10 bis 16 Uhr
Eintritt: 8 Euro für Erwachsene, ermäßigt 6 Euro (beinhaltet Museumsbesuch)
5. Wartburg
Über der thüringischen Stadt Eisenach thront die wohl bekannteste und geschichtsträchtigste Burg Deutschlands: die Wartburg (Website). Das Thüringer Wahrzeichen gilt als nationales Denkmal und ist ein Zeitzeuge fast 1000-jähriger deutscher Geschichte – die Burg wurde bereits 1067 gegründet. Ihre künstlerische Blütezeit erlebte die Wartburg um 1200 als Sitz des Landgrafen Herman I., der sie zum Hauptort der deutschen Dichtung machte. Sie ist eine der Top-Sehenswürdigkeiten Deutschlands.
Zeugnis davon ist der sagenumwobene Sängerkrieg, ein angeblicher Wettstreit zwischen berühmten Dichtern und Minnesängern wie Wolfram von Eschenbach und Walter von der Vogelweide und ihren fiktiven Konkurrenten. Vor diesem legendären Hintergrund entstand eine bedeutende Sammlung mittelhochdeutscher Spruchgedichte, auf der unter anderem Richard Wagners berühmte Oper „Tannhäuser“ aufbaut.
Die Wartburg war aber auch Wirkungs- und Aufenthaltsort der heiligen Elisabeth sowie Martin Luthers. er übersetzte hier während seines Exils 1521 das Neue Testament in nur elf Wochen ins Deutsche. Anlässlich der Jahrestage der Völkerschlacht bei Leipzig und der Reformation fand 1817 das Wartburgfest statt, im Rahmen dessen Studenten für einen einheitlichen Nationalstaat protestierten.
Im 19. Jahrhundert wurden die mittelalterlichen Bauten der Wartburg restauriert, 1999 wurde sie als erste deutsche Burg zum UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen. Kein Wunder: An historischer Bedeutung ist sie kaum zu überbieten.
Heutzutage kannst du nicht nur zahlreiche Veranstaltungen wie die sommerlichen Wartburgkonzerte oder den historischen Weihnachtsmarkt besuchen, sondern bei einem Rundgang auch die Geheimnisse der Burg lüften. Besonders sehenswert sind der spätromanische Palas aus dem 12. Jahrhundert sowie die wertvolle Kunstsammlung, die auf eine Idee von Goethe zurückgeht und unter den vielen Kunstwerken auch berühmte Gemälde von Lucas Cranach enthält.
Was natürlich auch nicht fehlen darf, ist ein Besuch der Lutherstube, wo Martin Luther unter dem Namen „Junker Jörg“ einst Geschichte schrieb. Zurzeit kannst du außerdem bei einer spannenden Sonderausstellung die enge Verbindung von Wartburg und Musik entdecken.
Du merkst schon: Die Wartburg ist nicht nur für Geschichtsliebhaber ein Must-See. Weitere Top-Sehenswürdigkeiten in der Gegend findest du übrigens in Paulines Artikel Urlaub in Thüringen.
Adresse: Auf der Wartburg 1, 99817 Eisenach
Öffnungszeiten: täglich 11 bis 15 Uhr (letzter Einlass: 14 Uhr)
Eintritt: 9 Euro für Erwachsene (zzgl. Fotogebühr)
6. Aachener Dom
Der Aachener Dom (Website) ist zweifellos eine der bedeutendsten historischen Sakralbauten in Deutschland. Er wurde als Pfalzkapelle im Auftrag Karls des Großen zwischen 795 und 803 erbaut und symbolisierte als Abbild des Himmlischen Jerusalem die Berührung von Himmel und Erde.
In seiner 1200-jährigen Geschichte hat der Dom so einiges miterlebt. 500 Jahre lang war er der Krönungsort 30 deutsch-römischer Könige und ist bis heute die Grabstätte Karls des Großen sowie Wallfahrtskirche für die alle sieben Jahre stattfindende Heiligtumsfahrt. Dementsprechend ist es nicht verwunderlich, dass er 1978 als erstes deutsches Kulturdenkmal in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen wurde.
Mit seiner einzigartigen Architektur und seinem majestätischen Ambiente zieht der Dom seit vielen Jahrhunderten die Besucher in seinen Bann. Das Highlight ist natürlich das karolingische Oktagon, die achteckige Kapelle, mit seinem Kuppelmosaik, das eine Szene aus der Offenbarung des Johannes zeigt. Das heutige Kunstwerk stammt aus dem 19. Jahrhundert.
Sehenswert sind auch der marmorne Karlsthron im Obergeschoss und die gotische Chorhalle mit ihren hohen Glasfenstern aus dem 15. Jahrhundert, wo du den prachtvollen Karlsschrein mit den Gebeinen Karls des Großen bewundern kannst.
Im Kreuzgang des Doms findest du die Schatzkammer und damit den bedeutendsten Kirchenschatz nördlich der Alpen. Zu den Kulturschätzen zählen die silbervergoldete Karlsbüste und das um das Jahr 1000 angefertigte Lotharkreuz, beide von unschätzbarem Wert. Ich schätze, dass die Kaiserstadt Aachen mit ihrem Dom auf jeden Fall einen Besuch wert sind.
Adresse: Domhof 1, 52062 Aachen
Öffnungszeiten: April bis Dezember täglich 7 bis 19 Uhr, Januar bis März täglich 7 bis 18 Uhr
Eintritt Dom: frei (1 Euro Fotogebühr)
Eintritt Schatzkammer: 5 Euro für Erwachsene, ermäßigt 4 Euro
7. Dokumentationsstätte Regierungsbunker
Im rheinland-pfälzischen Ahrtal befindet sich das wohl geheimste Gebäude in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschlands: der Regierungsbunker. Unter strengster Geheimhaltung wurde er in den 1960er-Jahren im Auftrag des Bundesinnenministeriums errichtet und sollte der deutschen Bundesregierung als Ausweichsitz der Verfassungsorgane dienen. Diese waren in der damaligen Hauptstadt Bonn ansässig, also nur etwa 25 Kilometer entfernt.
In zwei ungenutzten Eisenbahntunneln im Ahrgebirge entstand eine einmalige Bunkeranlage, die dafür ausgerichtet war, dass sich dort 3000 Menschen 30 Tage lang ohne Kontakt zur Außenwelt aufhalten konnten. Der Gedanke war, dass die Bundesregierung im Verteidigungsfall hätte weiter regieren können. Dieser trat glücklicherweise nie ein. Neben den Zimmern für die Regierungsmitglieder gab es sogar einen unterirdischen Friseursalon.
1971 wurde der 17,3 Kilometer lange Bunker fertiggestellt und beinhaltete ganze 936 Schlaf- und 897 Büroräume. Inzwischen sind nur noch 203 Meter der ehemaligen Anlage zu besichtigen. Einen Besuch kann ich dir dennoch mehr als empfehlen: Seit 2008 findest du hier eine spannende Dokumentationsstätte, wo du dich über die Geheimnisse des Bunkers informieren und in die bedrohliche Zeit des Kalten Kriegs zurückversetzen kannst.
Gut zu wissen: Die Besichtigung des Regierungsbunkers findet immer im Rahmen einer etwa 90-minütigen Führung statt. Für die Touren gibt es keine festen Zeiten, sie hängen stets vom Besucheraufkommen ab. Freue dich auf einen absoluten Geheimtipp – im wörtlichen Sinne!
Adresse: Am Silberberg 0, 53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler
Öffnungszeiten: 4. April bis 15. November mittwochs, samstags und sonntags sowie an Feiertagen 10 bis 18 Uhr (letzter Einlass: 16.30 Uhr)
Eintritt: 10 Euro für Erwachsene (zzgl. 2,50 Euro für Fotoerlaubnis)
8. Michaelskapelle
Ebenfalls in Rheinland-Pfalz findet sich in einer kleinen Stadt namens Oppenheim an der Nordseite der imposanten gotischen Katharinenkirche die Michaelskapelle. Sie wurde vermutlich entweder zu Beginn des 11. oder 14. Jahrhunderts errichtet und ist dem Erzengel Michael, dem Gefährten der verstorbenen Seelen, geweiht.
Von außen erscheint das zweigeschossige Gebäude recht gewöhnlich, das täuscht allerdings. Ein Blick durch die Gitterstäbe ins Innere der Kapelle ist nichts für schwache Nerven: Im geheimnisvollen Gewölbe ruhen die Schädel und Knochen von 20.000 Verstorbenen, die bis an die Decke aufeinandergestapelt sind. Damit ist die Kapelle das größte Beinhaus Deutschlands.
Zwischen 1400 und 1750 wurden die Gebeine der Toten vom Friedhof ins Kellergewölbe der Kapelle umgebettet, da in dieser Zeit die nötigen Grabplätze auf dem Kirchhof aufgrund von Hungersnöten und Seuchen fehlten. Noch heute kannst du die Michaelskapelle mit dem Beinhaus bei einer besonderen Führung besichtigen. Es wird auf jeden Fall ein Besuch sein, den du so schnell nicht vergessen wirst.
Adresse: Katharinenstraße 1, 55276 Oppenheim
9. Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände
Die fränkische Stadt Nürnberg ist vor allem für ihren Christkindlesmarkt, ihre historische Altstadt sowie ihre Lebkuchen und Rostbratwürste bekannt. Klingt doch nach einem idyllischen Tagesausflug, oder? Allerdings haben wenige deutsche Orte eine solche dunkle Vergangenheit.
Blicken wir einmal knapp 90 Jahre zurück: Unter dem Rassenwahn der Nationalsozialisten wurde Nürnberg zur „deutschesten aller deutschen Städte“ erklärt und dementsprechend inszeniert. Auf einem riesigen Gelände im Südosten der Stadt fanden von 1933 bis 1938 die alljährlichen Reichsparteitage der NSDAP statt: Diese Propagandaschauen sollten das Gemeinschaftsgefühl des deutschen „Volkes“ stärken und den Personenkult um Hitler intensivieren.
Zum Programm gehörten auch Aufmärsche und Paraden von SA und SS in der Luitpoldarena, der damals als größter Aufmarschplatz der Welt für 150.000 Teilnehmer gedacht war. Bis heute zeugen die grauen Monumentalbauten von der unvergleichbaren Machtdemonstration der Nazis. Die unvollendete Kongresshalle erinnert an das römische Kolosseum und ist der größte noch erhaltene Bau aus der Zeit des Dritten Reiches.
In der Halle befindet sich heute ein Dokumentationszentrum, das die Dauerausstellung „Faszination und Gewalt“ beherbergt. Diese beschäftigt sich mit den Ursachen und Folgen des Nationalsozialismus und beleuchtet dabei besonders den Bezug zu Nürnberg. Hier erfährst du alles rund um die Geschichte der Reichsparteitage, die Nürnberger Rassengesetze von 1935 und die Nürnberger Prozesse nach dem Zweiten Weltkrieg.
Um dir zumindest einen kleinen Eindruck von der NS-Inszenierungsmaschinerie verschaffen zu können, hast du auch die Möglichkeit, die weiteren Bauten auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände zu besichtigen.
Adresse: Bayernstraße 110, 90478 Nürnberg
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 9 bis 18 Uhr, Samstag und Sonntag 10 bis 18 Uhr (letzter Einlass: 17 Uhr), 24. und 25. Dezember geschlossen
Eintritt: 6 Euro für Erwachsene, ermäßigt 1,50 Euro
10. KZ-Gedenkstätte Dachau
Für den nächsten Erinnerungsort bleiben wir in Bayern. Nördlich von München befindet sich die KZ-Gedenkstätte Dachau (Website), ein historischer Ort des Grauens wie kaum ein anderer in Deutschland. Auf dem Gelände einer Munitionsfabrik eröffneten die Nationalsozialisten 1933 ihr erstes Konzentrationslager in Dachau, wohin zunächst politische Gefangene gebracht wurden.
Bis zur Befreiung des Lagers 1945 durch die US-Armee waren dort 12 Jahre lang mehr als 200.000 Menschen inhaftiert, mindestens 41.500 Häftlinge wurden ermordet oder starben an Hunger, Krankheiten oder den Folgen der Haft.
Seit 1965 erinnert die KZ-Gedenkstätte an das unfassbare Leiden der Gefangenen und ermöglicht dir eine tiefgreifende Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus. Die 2003 eröffnete Hauptausstellung steht unter dem Motto „Weg der Häftlinge“ und dokumentiert das Schicksal der Inhaftierten von der Ankunft im KZ bis hin zu ihrem Tod beziehungsweise ihrer Befreiung.
Besichtigen kannst du auch erhaltene Gebäude wie das Jourhaus, den Ein- und Ausgang des KZ, oder den „Bunker“, das Lagergefängnis, in dem die Häftlinge den Gräueltaten der SS besonders ausgesetzt waren. Der zentrale Ort des Terrors war der abgeschiedene Krematoriumsbereich, wobei die sogenannte „Baracke X“ – das zweite Krematoriumsgebäude – noch heute zugänglich ist.
Es fällt schwer, das Ausmaß des Grauens in Worte zu fassen. Dennoch ist die Erinnerung an dieses dunkle Kapitel der deutschen Geschichte unglaublich wichtig – auch im Hinblick auf zukünftige Generationen.
Adresse: Alte Römerstraße 75, 85221 Dachau
Öffnungszeiten: täglich 9 bis 17 Uhr, geschlossen am 24. Dezember
Eintritt: frei
11. Burgruine Dietfurt
Im Weiler Dietfurt im Donautal liegt auf einer Anhöhe die Burgruine Dietfurt, die alles andere als eine gewöhnliche Ruine ist. In der Tat steckt sie voller Geheimnisse: Unter der Ruine verborgen befindet sich eine Burghöhle, die bereits in der Altsteinzeit von Menschen genutzt wurde.
Viele Jahrtausende später, genauer gesagt zwischen 1928 und 1939, wurde sie zum deutschen Hauptsitz des Neutemplerordens, einem elitären Männerbund, der 1900 von einem abtrünnigen Mönchen namens Adolf Joseph Lanz gegründet wurde. Das rassistische und antisemitische Weltbild des Ordens wirkte sich auch auf die Ideologie von Adolf Hitler aus.
In der Burghöhle Dietfurt versammelten sich die etwa 15 Tempelherren in regelmäßigen Abständen, um eigene „Gottesdienste“ zu feiern und okkulte Rituale abzuhalten. Die wappengeschmückte Kultstätte kannst du noch heute im Rahmen einer spannenden Führung erkunden und dich auf die Spuren der obskuren Neutempler begeben.
Von April bis September bietet die Bergwacht Sigmaringen Besichtigungen der Burghöhle an. Die Anmeldung erfolgt per E-Mail an Walter Paape (walther.paape@bergwacht-wuerttemberg.de).
Adresse: 72514 Inzigkofen
Ich hoffe, meine kleine historische Deutschlandreise hat dir gefallen. Verrate mir in den Kommentaren gerne deine ganz persönlichen Lieblingsorte.
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