
Test: Rollei City Traveler XL Reisestativ
Mit der "City Traveler"-Reihe hat Rollei eine Stativ-Serie auf den Markt gebracht, die sich bewusst an Menschen richtet, die viel unterwegs sind und Wert auf leichtes Gepäck legen. Doch wie schlägt sich die "City Traveler"-Reihe auf Reisen? Ich habe das Rollei City Traveler XL, das speziell für schwerere DSLRs konzipiert wurde, getestet und verrate dir, ob sich der Kauf des Reisestativs lohnt.
Wenn du mit einer kleineren DSLM unterwegs bist, kannst du natürlich auch zu einer kleineren Variante des City Traveler greifen.

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Das Rollei City Traveler XL macht im ersten Moment einen sehr robusten Eindruck und auch an der Verarbeitung gibt es nichts auszusetzen. Mit dem mitgelieferten Arca-Swiss-kompatiblen Kugelkopf mit Schnellwechselplatte (die Kamera wird in Sekundenschnelle auf dem Stativ montiert und abgenommen) wiegt das Carbon-Stativ 1115 Gramm – ein sehr guter Wert für ein Stativ, das immerhin auf 156 cm ausgefahren werden kann.
Auch das Packmass ist mit 42 cm angenehm und absolut rucksack- und reisetauglich. Der mitgelieferte Kugelkopf ist nicht nur für leichte DSLMs, sondern auch für schwere DSLRs ausgelegt. Selbst eine Vollformatkamera mit 24-70 mm 2.8 halten Stativ und Kugelkopf sicher.
Der Kugelkopf verfügt natürlich über eine Wasserwaage und eine Panoramafunktion (also eine Markierung, um abzulesen, wie weit man die Kamera für das nächste Foto schwenken muss).
Beim (natürlich tauschbaren) Kugelkopf vermisse ich allerdings eine Friktionseinstellung. Damit kann man den Widerstand bei gelöster Feststellschraube bestimmen. Bei leichteren DSLMs ist das nicht unbedingt nötig. Wer eine schwere Kamera nutzt, wird die Friktion aber nicht missen wollen.
Ohne Friktionseinstellung kann es leicht passieren, dass Kamera und Objektiv mit dem Kugelkopf nach unten knicken, wenn man nicht aufpasst. Mit meiner schweren Kameraausrüstung habe ich daher den Kugelkopf gewechselt.

Mit dem Rollei City Traveler XL auf Reisen
Anders als die kleineren Stative aus der „City Traveler“-Reihe ist die XL-Version auch für DSLRs ausgelegt. Mit gut 1,1 Kilo ist das Stativ aber absolut problemlos zu transportieren.
Gleichzeitig ist das Carbon-Stativ ausreichend robust selbst für schwere Vollformat-Kameras (ohne Teleobjektiv). Besser passen aber leichtere DSLMs und DSLRs mit APS-C-Sensor zu dem Stativ.
Der Auf- und Abbau geht schnell von der Hand. Rollei nennt das System „Twist-Lock“ und verspricht, dass das Stativ in zehn Sekunden steht. Ohne die Zeit gemessen zu haben, kann ich sagen, dass der Aufbau wirklich überdurchschnittlich flott gelingt. Im geschlossenen Zustand dreht man einmal das Bein im Uhrzeigersinn auf und zieht die Segmente soweit raus wie benötigt. Ein Dreh gegen den Uhrzeigersinn arretiert die Segmente. Das funktioniert sehr gut.


Die Stativbeine lassen sich in zwei Stufen einzeln abklappen. Das ist wichtig, wenn man viel in der Natur unterwegs ist. Es gibt Stative, die nur in einer Stufe abklappbar sind. Wer viel mit dem Stativ in der Natur arbeitet, weiß ein flexibeles Stativ sehr zu schätzen.


Um das Stativ zu beschweren und damit noch stabiler zu machen, hat Rollei einen Haken am Ende der Mittelsäule integriert. Hier kann man etwa den Fotorucksack aufhängen. Um die Kamera in Bodennähe zu positionieren, lässt sich die Mittelsäule übrigens auseinanderschrauben und damit extrem verkürzen.
In kalten Regionen ist der gummierte Griff an einem der Stativbeine sehr angenehm. Carbon ist bei Kälte und Nässe doch recht unangenehm anzufassen. Der Gummigriff ist da eine große Erleichterung.

Wer Küstenshootings am und speziell im Meer bzw. in der Brandung plant, muss mit dem Rollei City Traveler XL aufpassen. Der „Twist-Lock“-Mechanismus mag im (trockenen) Alltag sehr komfortabel sein. Spätestens wenn Salzwasser ins Spiel kommt, sollte man sich aber nach einer Alternative umschauen.
Die Stativbeine lassen sich nicht so einfach auseinanderbauen und reinigen. Kommt Salzwasser in die Stativbeine, ist eine gründliche Reinigung spätestens am Abend oberste Pflicht – ansonsten hat man nicht lange Spaß mit seinem Stativ (das trifft auf alle am Markt erhältliche Stative zu).
Das Rollei City Traveler XL – kaufen oder nicht?
Für Besitzer einer DSLM oder einer DSLR mit APS-C-Sensor ist das Rollei City Traveler XL (gibt es nur in der Carbon-Ausführung) durchaus eine Überlegung wert. Das Stativ ist ausreichend robust und zudem leicht und kompakt. Die Beine lassen sich unabhängig voneinander im Anstellwinkel verändern. Das Stativ ist also sehr vielseitig einsetzbar. Zum Transport werden die Beine um 180 Grad nach oben geklappt und die Mittelsäule komplett ausgefahren.
Der „Twist-Lock“-Mechanismus funktioniert im Alltag schnell und zuverlässig. Für den Einsatz im Salzwasser ist das Stativ allerdings nicht geeignet. Der Name City Traveler deutet es aber auch schon an: Das Stativ ist vorwiegend für den Einsatz auf Reisen und in Städten konzipiert. Der Kälteschutz (Gummiüberzug an einem der Beine) ist in kalten Regionen ein schönes Extra.
Mit rund 250 Euro (UVP) liegt das Stativ schon im etwas gehobeneren Preissegment. Da würde ich mir noch eine Feststellschraube (Friktion) am Stativkopf wünschen. Übrigens: Wer kein ganz so großes Stativ benötigt, greift einer zu einer der zwei kleineren Varianten.
Pro
- Trotz der kompakten Maße ausreichend robust
- Mit 1,1 Kilo (inkl. Kugelkopf) auch für Reisen und lange Wanderungen geeignet
- Komfortale Arbeitshöhe von bis zu 156 cm
- Kälteschutz an einem Bein
- Drei unabhängige Beinanstellwinkel
- Arca-Swiss kompatible Schnellwechselplatte (Stativkopf)
Neutral
- Mit 250 Euro ist das Rollei City Traveler XL nicht billig
Kontra
- Der mitgelieferte (auswechselbare) Kugelkopf besitzt keine Feststellschraube (Friktion) und ist daher nur für leichtere DSLMs und DSLRs geeignet
- Die Stativbeine lassen sich nicht ohne Weiteres auseinander bauen (wichtig bei Kontakt mit Salzwasser)
Technische Daten
- Material: Carbon
- Gewicht: 1115 Gramm (inkl. Kugelkopf)
- Packmass: 42 cm
- Maximale Arbeitshöhe: 156 cm
- Traglast: 8 Kilo
Warum ein Stativ wichtig ist
Landschaftsfotografen wissen es: Ohne ein gutes Stativ ist an atemberaubende Landschaftsfotos kaum zu denken. Tolle Bilder entstehen meist in den Morgen- oder Abendstunden, wenn die Sonne noch nicht hoch am Horizont steht und lange Schatten wirft. Kommt dann noch ein Graufilter zum Einsatz, liegt die Belichtungszeit oft über dem, was man noch aus der Hand fotografieren kann.
Mit einem Stativ lässt sich außerdem der Bildaufbau viel bewusster wählen. Kein Wunder also, das nicht nur Profi-Fotografen, sondern auch viele ambitionierte Hobby-Fotografen zum Stativ greifen. Auf langen Wanderungen oder auf Reisen ist es aber natürlich enorm wichtig, dass das Stativ leicht und kompakt ist.